Knapp acht Wochen nach Beginn ihrer Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG in Nordsyrien werde Afrin-Stadt seit gestern belagert, das meldet die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf die Armee. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, 300.000 Menschen seien eingeschlossen. Ankara stuft die YPG wegen ihrer Verbindungen zur verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK als Terrororganisation ein. Für die USA wiederum ist die Kurdenmiliz ein wichtiger Verbündeter im Kampf gegen den Islamischen Staat.
Türkische Regierung sieht internationales Recht nicht verletzt
Die türkischen Streitkräfte hatten am 20. Januar die "Operation Olivenzweig" gegen die YPG begonnen. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte angekündigt, Afrin-Stadt zu belagern. Als Grund hatte er gesagt: "Auf diese Weise wird die Hilfe von außen blockiert und die Terrororganisation wird nicht mehr die Möglichkeit haben, mit jemandem einen Handel einzugehen." Die türkische Regierung argumentiert, dass die "Operation Olivenzweig" nicht gegen internationales Recht verstoße. Der wissenschaftliche Dienst des Bundestages hatte zuletzt allerdings Zweifel daran geäußert.