Bei dem Prozess ging es im Kern um die Besetzung der staatlichen Rundfunkanstalt TRT. Ein ehemaliger Major, der mit über 100 Soldaten das Gebäude eingenommen hatte, wurde zu einer zweifachen erschwerten lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Nach der Besetzung zwangen die Putschisten eine Nachrichtensprecherin unter Androhung von Gewalt, eine Erklärung vorzulesen. Dafür wurde ein ehemaliger Oberstleutnant zu einer erschwerten lebenslangen Haftstrafe verurteilt. 200 einfache Soldaten wurden freigesprochen.
Präsidialamt und staatlicher Rundfunk unter den Klägern
Als Kläger traten unter anderen das Präsidialamt und die Intendanz des staatlichen Rundfunks auf. Der Prozess hatte schon im Oktober 2017 begonnen. Seitdem wurde an knapp 250 Tagen verhandelt. Die türkische Regierung macht für den gescheiterten Putsch 2016 den Prediger Fethullah Gülen verantwortlich.
Schon im November waren über 300 Angeklagte wegen des Putschversuchs zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden.
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