Bildrechte: picture-alliance/dpa|Evan Vucci

Vorwürfe gegen Trumps Wahlkampfmanager

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Trumps Wahlkampfmanager Manafort aus schwarzen Kassen bezahlt?

Die Vorwürfe gegen den Wahlkampfmanager von Donald Trump weiten sich aus: Insgesamt elf Millionen Euro soll er aus schwarzen Kassen in der Ukraine erhalten haben. Auch in Kiew laufen nun Ermittlungen. Von Peter Solfrank

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

In der Ukraine laufen zwei Verfahren gegen den Wahlkampfmanager von Donald Trump, Paul Manafort. Manafort habe den Kontakt zu einer Anwaltskanzlei in New York hergestellt, so ein Vorwurf. Die Kanzlei sollte eine juristische Rechtfertigung für die Verurteilung von Ex-Ministerpräsidentin Julia Timoschenko ausarbeiten. Timoschenko war zu sieben Jahren Haft verurteilt worden, das Verfahren galt als politisch motiviert. Die Anwaltskanzlei erhielt für ihre Tätigkeit eine Millionen Dollar.

Elf Millionen Dollar aus schwarzen Kassen

Der 68-jährige Politikberater Manafort arbeitete mehrere Jahre als Lobbyist für den russlandfreundlichen Premier Viktor Janukowitsch und dessen Partei der Regionen. Nach Janukowitschs Sturz und Flucht nach Russland 2014 beriet er die Nachfolgepartei bis zu den Parlamentswahlen im Herbst 2014. Dafür soll er insgesamt elf Millionen Euro aus einer schwarzen Kasse erhalten haben.

20 Jahre Gefängnis für Manafort?

Gestern war Manafort in den USA unter Hausarrest gestellt worden. Der Sonderermittler Robert Mueller, der die Russland-Affaire im US-Wahlkampf untersucht, wirft ihm Verschwörung zur Geldwäsche, Steuervergehen und Verbergen ausländischer Bankkonten vor. Konkret wird Manafort vorgeworfen, einen hohen zweistelligen Millionenbetrag über versteckte Bankkonten auf Zypern, St. Vincent und den Seychellen bewegt zu haben. Der Vorwurf der Geldwäsche könnte Manafort bis zu 20 Jahre hinter Gitter bringen.

Auch gegen Manaforts Ex-Geschäftspartner Rick Gates wurde Anklage erhoben. Gates war nicht nur Manaforts Geschäftspartner, sondern auch die Nummer zwei in Trumps Wahlkampfteam. Nach dem Rücktritt Manaforts als Wahlkampfmanager im August 2016 blieb Rick Gates bei Trump. Er half bei der Organisation der Amtseinführungsfeier und gründete später ein politisches Aktionskomitee, um Spenden für Trump zu sammeln.

Das FBI belogen

Zunehmend ins Fadenkreuz gerät auch Donald Trumps früherer außenpolitischer Berater George Papadopoulos. Gestern wurde bekannt, dass er schon Anfang Oktober zugegeben hatte, das FBI über seine Kontakte zur russischen Regierung belogen zu haben. Sonderermittler Robert Mueller untersucht, ob Mitglieder von Trumps damaligem Team in die Affäre um eine mutmaßliche Beeinflussung der Präsidentenwahl durch Russland verwickelt sind.

Kommt der Domino-Effekt?

Es wird damit gerechnet, dass er die früheren Trump-Berater Manafort, Gates und Papadopoulos unter Druck setzen wird, damit diese gegen andere Mitglieder des Trump-Wahlkampfteams aussagen. Gegenleistung könnte eine Reduzierung der Strafen oder gar Strafverschonung sein.