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Proteste vor dem Weißen nach nach Trumps Rückkehr aus Helsinki

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Trump verteidigt sich nach massiver Kritik an Gipfel mit Putin

US-Präsident Donald Trump bemüht sich nach der massiven Kritik an seinem Treffen mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin um Schadensbegrenzung. Er sucht zunächst das Gespräch mit Kongressmitgliedern.

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Dem Präsidialamt zufolge ist für heute ein Treffen geplant. Details wurden nicht genannt. Zuvor hatte Trump seine Äußerungen auf der Pressekonferenz mit Putin gegen Vorwürfe heimischer Politiker verteidigt. Die beiden größten Atommächte der Welt könnten sich nicht nur mit der Vergangenheit befassen, erklärte Trump per Twitter. Vielmehr müssten sie aktuell miteinander zurechtkommen. Es gehe um eine bessere Zukunft.

Der Präsident erklärt Russland für unschuldig

Zuvor hatten prominente republikanische und demokratische Mitglieder des Kongresses Trump vorgeworfen, er habe sich nicht mit klaren Worten gegen die Einmischung Russlands in die US-Wahlen verwahrt und damit Schwäche signalisiert. Trump sagte auf der Pressekonferenz, er habe mit dem russischen Präsidenten lange darüber gesprochen und keinen Grund zu glauben, dass Russland sich in die Wahl eingemischt habe. Damit zog Trump Erkenntnisse der US-Geheimdienste in Zweifel. Nun versicherte er in seinem Tweet: "Wie ich heute und viele Male zuvor gesagt habe: Ich habe großes Vertrauen in meine Geheimdienstleute."

"Gedankenlos, gefährlich und schwach"

Der republikanische Senator Lindsey Graham bemängelte, Trump habe die Chance vertan, eine klare Warnung an Russland zu senden, solche Einmischungen künftig zu unterlassen. Der Fraktionschef der Demokraten im Senat, Charles Schumer, sprach von einem noch nie dagewesenen Verhalten eines US-Präsidenten. Trump habe sich an die Seite Putins gegen die amerikanische Justiz gestellt, gegen Verteidigungspolitiker und Geheimdienste. Das sei "gedankenlos, gefährlich und schwach". Wie der republikanische Senator Pat Toomey brachte Schumer die Möglichkeit neuer Sanktionen gegen Russland ins Spiel.

"Das grenzt an Hochverrat"

Der republikanische Senator Jeff Flake sprach von einem beschämenden Auftritt Trumps. Der frühere CIA-Chef John Brennan sagte, Trumps Äußerungen seien nicht nur idiotisch, sie grenzten auch an Hochverrat. Putin habe ihn völlig in die Tasche gesteckt. Der Präsident des Repräsentantenhauses, Paul Ryan, sagte, es gebe keine Zweifel, dass sich Russland in die Präsidentenwahl eingemischt habe. Trump müsse anerkennen, dass Russland kein Verbündeter der USA sei. Der demokratische Abgeordnete Adam Schiff schrieb auf Twitter, Putin werde die Äußerungen Trumps als grünes Licht für eine Einmischung in die bevorstehenden Kongresswahlen im November ansehen.