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US-Präsident Donald Trump

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Trump offen für mehr Waffen an Schulen

Nach dem Amoklauf von Parkland mit 17 Todesopfern empfängt US-Präsident Trump Schüler im Weißen Haus - und zieht dabei eine Bewaffnung von Schulmitarbeitern in Betracht, um Kinder besser zu schützen. Die Idee stößt auf viel Kritik.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

US-Präsident Donald Trump denkt nach eigener Aussage darüber nach, Schulmitarbeiter verdeckt Waffen tragen zu lassen, um Amokläufer abzuschrecken. Er ziehe es in Betracht, Vorschläge für eine solche Bewaffnung zu unterstützen, sagte Trump am Mittwoch bei einem Treffen mit Schülern und Eltern, die von Schulmassakern betroffen sind. Man könne zum Beispiel Lehrer bewaffnen oder Waffen in Safes deponieren.

Mehrere Reaktionen auf Amoklauf möglich

Seinen Worten zufolge liegen nun mehrere Vorschläge auf dem Tisch. Neben dem verdeckten Tragen von Waffen in Schulen nannte er strengere Überprüfungen von Waffenkäufern und ein Heraufsetzen ihrer Altersgrenze. Außerdem solle das Problem psychischer Erkrankungen angegangen werden, sagte Trump, ohne ins Detail zu gehen.

Mehr Waffen könnten "das Problem lösen"

Der durchschnittliche Amoklauf an einer US-Schule dauere drei Minuten, erklärte Trump. Die Polizei habe jedoch eine Reaktionszeit von durchschnittlich fünf bis acht Minuten. Bewaffnete Mitarbeiter der Schule könnten einen Amokläufer schneller ausschalten. Er denke, dieser Vorschlag könnte, "das Problem lösen", so Trump. Zudem überlegten sich mögliche Schützen dadurch zweimal, ob sie die Tat begingen, sagte der US-Präsident.

Er verwies dabei auch auf bewaffnete Flugbegleiter, die seit den Anschlägen am 11. September 2001 verdeckt Waffen tragen, um im Notfall einzugreifen.

Politiker sehen diese Idee kritisch

Der Sheriff des Bezirks von Parkland, Scott Israel, sprach sich zwar für bewaffneten Schutz an Schulen aus, aber gegen Schusswaffen in den Händen von Lehrern. Bei einer Diskussionsveranstaltung des TV-Senders CNN sagte Israel, Waffen gehörten nicht in Lehrerhände und bekam dafür Applaus. Auch Senator Marco Rubio aus Florida erklärte, Lehrer zu bewaffnen sei "eine schreckliche Idee".

Schüler begegnen Trump sehr emotional

Unter den rund 40 Schülern im Weißen Haus waren auch Schüler der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland, an der ein 19-Jähriger in der vergangenen Woche 17 Menschen erschoss. In der gut einstündigen Veranstaltung im Weißen Haus spielten sich erschütternde Szenen ab.

Überlebende von Parkland und Angehörige der Opfer früherer Massaker baten Trump zum Teil unter Tränen, Änderungen im Waffenrecht durchzusetzen. Sie nannten als Gegenmaßnahmen gegen Überfälle auch Präventionsprogramme, mehr Geld für psychisch Kranke und konsequentere Drills für Überfallsituationen an Schulen.

"Ich verstehe nicht, warum ich immer noch in den Laden gehen kann und eine Kriegswaffe kaufen kann. Wie kann es so einfach sein, eine Waffe zu kaufen?" Samuel Zeif

Sein bester Freund sei eines der Opfer gewesen, so der 18-jährige Zeif. Die Schülersprecherin der High School, Julia Cordover, sagte, sie habe Glück gehabt, dass sie an diesem Tag von der Schule heimgekommen sei. "Ich bin zuversichtlich, dass Sie richtig handeln werden", so Cordover zu Trump.