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Tropensturm Irma

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Tropische Wirbelstürme - Zerstörungskraft mehrerer Atombomben

Millionen Menschen ohne Strom, Schäden im Milliardenbereich und weit mehr als 1.000 Tote. Wirbelstürme der Kategorie 5 haben eine unglaubliche Zerstörungskraft. Mit Winden von bis zu 297 km/h bedroht Hurrikan "Irma" die USA. Von Nils Kathöfer

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio.

Als der Tropensturm "Katrina" Ende August 2005 in Louisiana das amerikanische Festland erreichte waren die Folgen verheerend: Eine Million Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Mehr als 1.800 kamen ums Leben. Dabei wurden Schäden von weit mehr als 100 Milliarden US-Dollar verursacht. "Katrina" war einer der zerstörerischsten Stürme, der die USA jemals erreichte. Das Nationale Hurrikanzentrum der USA (NHC) stufte ihn als Tropensturm der Kategorie 3 ein.

Die Befürchtungen, dass Sturm "Harvey" ähnliche Verwüstungen anrichten könnte, bestätigten sich nicht. "Harvey" verlor nach dem Erreichen der USA schnell an Windgeschwindigkeit. Die Schäden werden auf bis zu 40 Milliarden US-Dollar beziffert.

Irma: Tropensturm der Kategorie 5

Sturm "Irma" ist da ein anderes Kaliber: Als Kategorie 5 Hurrikan mit Winden von bis zu 297 km/h hat er eine viel höhere Zerstörungskraft als "Harvey". Er ist bereits über die Karibikinsel Barbuda hinweggefegt und soll am Wochenende Florida erreichen. "Irma" gehört laut dem Nationalen Hurrikanzentrum der USA bereits jetzt zu den Hurrikans mit den größten Windstärken, die je in dieser Region gemessen wurden.

US-Präsident Donald Trump rief für Florida den Notstand aus. Touristen wurden aufgefordert, die Südwestspitze Floridas einschließlich der Inselkette Florida Keys zu verlassen.

"Wenn es jemals in den Keys einen ernstzunehmenden Sturm gegeben haben sollte, dann diesen. Je eher die Leute gehen, umso besser" Martin Senterfitt, Katastrophenschutz des Bezirks Monroe County

So entstehen Tropenstürme

Damit ein Hurrikan entstehen kann, müssen bestimmte Temperaturen im Wasser vorherrschen. Ab 26 Grad Celcius verdunsten riesige Wassermengen, die dann aufsteigen und große Wolken bilden. Die Umgebungsluft wird durch die dabei freigesetzte Energie aufgeheizt und steigt mit den Wolken auf. Da auf der Wasseroberfläche nun Luft fehlt, strömt von den Seiten neue Luft nach und versucht diese Lücke zu schließen. Die nachströmende Luft beginnt sich zu drehen und es entsteht ein Wirbel, der im schlimmsten Fall zu einem Tropensturm wie "Irma" heranwachsen kann.