Nun soll die "Problembärin" JJ4 doch sterben. Nach ihrer tödlichen Attacke auf einen Jogger im Trentino Anfang April hat der Landeshauptmann Maurizio Fugatti am Donnerstag erneut angeordnet, das Tier zu töten.
Die Bärin war Mitte Februar mit einer Falle gefangen worden. Sie ist die Schwester des 2006 in Bayern getöteten "Problembären" Bruno.
Verwaltungsgericht hatte Tötung ausgesetzt
Die Tötung ist allerdings bis zum 11. Mai ausgesetzt, denn für diesen Tag ist eine Anhörung vor dem Verwaltungsgericht zu dem Schicksal der Bärin geplant.
Wenn es nach Landeshauptmann Fugatti gegangen wäre, hätte man das Tier schon bald nach dem Einfangen getötet, aber das hatte das Trentiner Verwaltungsgericht erst einmal untersagt, nachdem sich Tierschützer darüber beschwert hatten.
Dekret: Bärin soll "schnellstmöglich" getötet werden
In dem Dekret der Provinz von Trient vom Donnerstag heißt es nun, dass die Bärin im Falle einer positiven Entscheidung des Gerichts "schnellstmöglich" getötet werden soll. Die Begründung: Derzeit sei das Tier am südlichen Stadtrand von Trient in dem Tiergehege "Centro Fauna Alpina di Casteller" untergebracht, das für so ein gefährliches Tier jedoch nicht geeignet sei.
Die Tötung sei im Sinne der öffentlichen Sicherheit "vernünftig", anstatt "auch nur das geringste Risiko in Kauf zu nehmen, dass es wieder mit Menschen in Kontakt kommt".
Niederbayerischer Bären-Gnadenhof würde JJ4 aufnehmen
Allerdings hat bereits ein niederbayerischer Gnadenhof für Bären angeboten, die Bärin aufzunehmen. Auf dem ehemaligen Bundeswehrgelände bei Bad Füssing leben derzeit nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa 15 Bären, die allesamt aus Gefangenschaft und nicht-artgerechter Haltung stammen – unter anderem der Zirkusbär "Ben", dessen Schicksal vor einigen Jahren für Schlagzeilen gesorgt hatte.
Geplante Tötung von JJV: Aufschrei unter Tierschützern
Von Tierschützern hagelt es nun - etwa auf Twitter - heftige Proteste. Eine der größten und ältesten Tierschutzorganisationen namens "ENPA" nennt das Dekret ein Todesurteil und wirft dem Trentiner Landeshauptmann Fugatti einen "persönlichen Krieg" gegen die 17-jährige Bärin JJ4 vor.
Anfang April hatte die Bärin JJ4 einen 26-jährigen Jogger attackiert und dabei getötet. Seitdem wird in Italien eine emotionale Debatte darüber geführt, ob und wie Mensch und Bär zusammenleben können.
Mit Informationen der dpa

Gnadenhofangebot für Problembärin
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