Menschen stehen auf dem Petersplatz. Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist am 31.12.2022 im Alter von 95 Jahren im Vatikan gestorben.
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Emeritierter Papst Benedikt XVI. gestorben - Petersplatz.

    Trauerfeier für Benedikt XVI. am Donnerstag in Rom

    Wenn ein amtierender Papst stirbt, gibt es eine neuntägige Trauerzeit. Doch Benedikt XVI. war nicht mehr im Amt. Was geschieht jetzt? Er selbst hatte sich ein schlichte Trauerzeremonie für sich gewünscht.

    Der amtierende Papst Franziskus wird am Donnerstagvormittag, dem 5. Januar, ab 9.30 Uhr auf dem Petersplatz in Rom die Totenmesse für seinen Vorgänger Benedikt XVI. halten. Das teilte Vatikansprecher Matteo Bruni noch an Silvester, dem Todestag Benedikts, mit. Die Totenfeier für den ehemaligen Papst Benedikt XVI. werde "feierlich aber einfach" sein, so der Vatikansprecher. Damit werde dem Wunsch des Verstorbenen entsprochen. Zudem sei Benedikt XVI. seit fast zehn Jahren nicht mehr der amtierende Papst gewesen, auch deshalb werde es kein klassisches Papstbegräbnis für den Verstorbenen geben.

    Da Benedikt XVI. auch emeritierter Bischof der Diözese Rom war, wird sein Begräbnis zumindest in Teilen dem feststehenden kirchlichen Ritual eines Bischofsbegräbnisses entsprechen. Unklar blieb zunächst, ob es nach der Beerdigung ähnlich wie bei Päpsten, die im Amt sterben, auch eine Reihe von Trauergottesdiensten in den römischen Papstbasiliken geben wird.

    Besucher aus aller Welt in Rom erwartet

    Als ehemaliger Papst war Benedikt XVI. gemäß diplomatischen Gepflogenheiten ein Staatsoberhaupt im Ruhestand. Deshalb werden zu seiner Beerdigung in Rom am Donnerstag ähnlich wie bei anderen ehemaligen Staatsoberhäuptern amtierende sowie ehemalige Staats- und Regierungschefs aus aller Welt im Vatikan erwartet. Allerdings werden weniger Staats- und Regierungschefs in Rom erwartet als bei der Totenfeier für Papst Johannes Paul II. am 8. April 2005. Damals waren rund 200 Staats- und Regierungschefs auf dem Petersplatz anwesend. Neben katholischen Bischöfen und Kardinälen aus aller Welt kommen wohl auch zahlreiche Vertreter christlicher Kirchen sowie anderer Glaubensgemeinschaften zur Trauerfeier nach Rom.

    Bundespräsident Steinmeier will an Totenmesse in Rom teilnehmen

    Als Vertreter Deutschlands wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum Trauergottesdienst für den früheren Papst Benedikt XVI. nach Rom reisen. Das kündigte er auf dem Flug in die brasilianische Hauptstadt Brasília an. Steinmeier erklärte, ihn habe Benedikts Glaube, sein Intellekt, seine Weisheit sowie seine menschliche Bescheidenheit immer tief beeindruckt. Er unterstrich zudem die besondere Rolle, die der frühere Papst für Deutschland hatte: "Die Wahl eines Papstes aus dem Mutterland der Reformation und eines Intellektuellen, der sich den Dialog zwischen Glaube und Vernunft zur Lebensaufgabe gemacht hatte, war für viele Menschen auf der ganzen Welt ein wichtiges Zeichen", sagte Steinmeier: "Die Einheit der Christenheit und der Dialog der Religionen, das Miteinander von Religion und Gesellschaft lagen ihm besonders am Herzen."

    Aufbahrung des Leichnams am 2. Januar

    Derzeit wird noch abgestimmt, welche weiteren hochrangigen deutschen Vertreter zu der Beisetzung kommen werden. Auch Italien wird mit einer offiziellen Delegation an der Trauerfeier teilnehmen.

    Ab Montag, den 2. Januar, wird der Leichnam des emeritierten Papstes im Petersdom aufgebahrt. Dort können die Gläubigen Abschied vom früheren Oberhaupt der katholischen Kirche nehmen. Bis dahin werden die sterblichen Überreste des emeritierten Papstes Benedikt XVI. noch im Mater Ecclesiae-Kloster liegen bleiben.

    Requiem auch in München erwartet

    Man rechnet damit, dass zum Wochenanfang ein Requiem für Benedikt XVI. auch in der Münchner Frauenkirche gefeiert wird.

    Mit Informationen der Nachrichtenagenturen AFP, EPD, dpa und KNA.

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