Nach der Beißattacke und der darauf folgenden Einschläferung des Hundes "Chico" sorgt ein Facebook-Post der Münchner Tierschutzgruppe "Animal Peace" für Aufregung. Der Aufruf der Tierschützer in dem Sozialen Netzwerk lautet folgendermaßen:
"Chico wurde heute ermordet. Wehe den Besiegten! 8 Jahre lang gefoltert, dann eilte tagelang der Rufmord dem Mord an seiner Person voraus. Tod den Entscheidungsträgern! Wir fordern die Todesstrafe für die verantwortlichen unberechenbaren Mörder: Die Vertreter der Stadt Hannover, der Tiermedizinischen Hochschule, des 'Tierheims' und des Landwirtschaftsministeriums. Animal Peace."
Tötung aufgrund der Gefährlichkeit
Im Netz und in den Sozialen Medien hat der Post kontroverse Diskussionen hervorgerufen. Florian Schneider, Münchner Rechtsanwalt für Strafrecht, bewertet die Aktion "äußerst kritisch". "Ich kann hier nur einen (strafbaren) Aufruf nicht nur zur Gewalt gegen die Entscheidungsträger, sondern vor allem zu ihrer Ermordung erkennen", sagt Schneider auf Anfrage des Bayerischen Rundfunks. Die Tötung des Hundes "Chico" stehe nicht im Widerspruch mit dem Tierschutzgesetz, sondern in Übereinstimmung damit. Ein derart gemeingefährliches Tier müsse getötet werden, da es eben für alle eine Gefahr darstellt, so Schneider. "Hier ist nicht nur eine klare Gegenposition veranlasst, sondern auch eine Strafanzeige!"
Der Staffordshire-Mischling aus Hannover hatte Anfang April seine 52 Jahre alte, im Rollstuhl sitzende Besitzerin und deren 27 Jahre alten Sohn totgebissen. Am Montag war das Tier nach einer Untersuchung eingeschläfert worden.