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Tote in Lüttich

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Tod einer Polizistin in Lüttich macht Kinder zu Vollwaisen

Tod einer Polizistin in Lüttich macht Kinder zu Vollwaisen

Nach dem Attentat in Lüttich haben die belgischen Behörden die drei Todesopfer identifiziert. Eine 53-jährige Polizistin hinterlasse Zwillingstöchter, die bereits ihren ebenfalls als Polizist tätigen Vater verloren hätten, sagte Polizeichef Beaupère.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Die belgischen Medien machten den mutmaßlichen Angreifer als Benjamin H. aus, einen 1982 geborenen belgischen Staatsbürger. Dies wollten die Behörden unter Verweis auf die Ermittlungen nicht bestätigen. 

Nach einem Attentat mit insgesamt vier Toten in Lüttich haben die belgischen Behörden Terrorermittlungen aufgenommen. Aus Ermittlerkreisen hieß es, der Angreifer habe wegen seiner Kontakte zu Islamisten auf einer Gefährderliste gestanden. Er könnte sich im Gefängnis radikalisiert haben. 

"Ziel des Angreifers war, die Polizei zu treffen"

Bei dem Angriff in Lüttich hatte der Attentäter zuerst zwei Polizistinnen mit einem Messer angegriffen. Dann nahm er ihnen die Dienstwaffen weg und erschoss sie. Einen 22-jährigen Lehrer, der in seinem in der Nähe geparkten Auto saß, tötete er ebenfalls. Ein Sprecher der Staatsanwalt sagte, der Angreifer habe anschließend die Konfrontation mit anderen Polizisten gesucht, die ihn außerhalb eines Schulgebäudes umzingelt hatten. Er habe mehrere von ihnen durch Schüsse in die Beine verwundet, dann sei er erschossen worden. "Das Ziel des Angreifers war, die Polizei zu treffen", sagte der zuständige Polizeichef Christian Beaupère.

Täter saß seit 2003 im Gefängnis

Die Behörden beschrieben den Täter als Gefängnisinsassen, der wegen Diebstahl, Drogendelikten und Übergriffen vorbestraft gewesen sei. Belgiens Justizminister Koen Geens sagte, es handele sich um einen seit 2003 inhaftierten Wiederholungstäter. Er hätte in zwei Jahren entlassen werden sollen.