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Blockabfertigung am Brenner

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Tirol plant noch mindestens 25 Lkw-Blockabfertigungen

Tirol plant noch mindestens 25 Lkw-Blockabfertigungen

Tirol will 2018 noch mindestens 25 Mal seine umstrittenen Lkw-Blockabfertigungen am Grenzübergang bei Kufstein durchführen. An der Zählstelle Schönberg seien bereits in den ersten zwei Monaten 200.000 Lastwagen gezählt worden.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

"Die Aufzeichnungen haben im Jänner und Februar insgesamt eine 16-prozentige Steigerung des Lkw-Verkehrs ergeben – und das sind erfahrungsgemäß nicht die stärksten Monate" teilte Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) heute mit. "Wir erwarten uns daher in den kommenden Monaten einen weiteren Anstieg des Transitverkehrs durch Tirol", sagte Platter. Die nächste Blockabfertigung ist für den 22. März geplant, den Donnerstag vor dem Palmsonntag; weitere vier im April und zehn im Mai.

Kilometerlange Rückstaus

Tirol hatte schon im Vorjahr mehrfach rund um Feiertage den Zustrom von Lastwagen mit Blockabfertigungen gedrosselt und höchstens 300 Lastwagen pro Stunde einreisen lassen. Damit sollten vor allem die Autobahnen im Inntal sowie Richtung Brenner und im Großraum Innsbruck entlastet werden. Dafür gab es kilometerlange Rückstaus von Lastwagen in Bayern - und heftigen Protest aus München und Berlin. Bei einem Brenner-Gipfel im Februar in München hatte das Bundesland Tirol angekündigt, die Blockabfertigungen trotzdem fortzusetzen, sie aber früher anzukündigen.

Kritik aus Bayern

Die Rosenheimer CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig kritisierte die Tiroler Landesregierung. "25 neue Termine im Jahr 2018 für die Lkw-Blockabfertigung auf der Inntalautobahn sind unhaltbar und nicht akzeptabel", sagte Ludwig. "Das bayerische Inntal ist genauso vom Verkehr belastet wie das Tiroler Inntal, und dennoch greifen wir nicht zu so egoistischen Maßnahmen auf Kosten unserer Nachbarn."

An die 2,25 Millionen Lastwagen donnerten 2017 nach Tiroler Angaben an der Zählstelle in Schönberg vorbei, acht Prozent mehr als im Vorjahr. Bei dem Brennergipfel in München hatten sich Verkehrsminister von Deutschland, Österreich und Italien sowie die Vertreter der betroffenen Regionen angesichts der steigenden Zahlen darauf verständigt, noch in diesem Jahr mehr Güter auf die Schiene zu bringen.