Derzeit hilft nur Druck: Das ist die Botschaft, die Swetlana Tichanowskja bei ihrem Berlin-Besuch auszusenden sucht. Druck auf das Regime in Belarus, den Deutschland und die EU aus Sicht der 38-Jährigen noch erhöhen sollten. So fordert Tichanowskaja etwa eine Ausweitung der von der EU auf den Weg gebrachten Sanktionen gegen Personen im Umfeld von Machthaber Lukaschenko.
Kanzlerin Merkel und ihre Macht sollen Konflikt lösen
Von der deutschen Kanzlerin wünscht sich die Frau, die zu einer Leitfigur der Opposition in Belarus geworden ist, eine Vermittlerrolle, um einen Dialog mit der Führung in Minsk voranzubringen. Angela Merkel sei eine der mächtigsten Politikerinnen in der Welt, sie könne extrem helfen in dieser Situation, sagte Tichanowskaja in Berlin.
Tichanowskaja sieht Parallelen zu Deutschland 1989
Sehr konzentriert, sehr ernst, mit einer schwarzen aufgeschlagenen Mappe auf den Knien gab Tichanowskaja den deutschen Journalisten bei einem Pressegespräch Auskunft. Und zog dabei auch einen Vergleich zur friedlichen Revolution in Deutschland 1989.
Man habe ihr Bilder der glücklichen Menschen gezeigt, die damals auf der Mauer standen, so Tichanowskaja. Dasselbe passiere jetzt in Belarus. "Wir stehen auf dieser Mauer. Und wir werden sie einreißen", sagte die Oppositionspolitikerin.
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