Nur wenn May die beiden EU-Spitzen Juncker und Tusk mit ihrem Angebot überzeugen kann, besteht eine Chance, den schleppenden Verhandlungen auf die Sprünge zu helfen. Mit dem heutigen Tag endet eine wichtige Frist, die die EU der Regierung in London gesetzt hatte.
Es geht um Bürgerrechte, Finanzen und Nordirland
Schon Ende kommender Woche versammeln sich die Staats- und Regierungschefs zum letzten Gipfel des Jahres. Dann wird entschieden, ob man den Briten ihren Wunsch erfüllt, endlich Phase zwei der Brexit-Gespräche zu starten – über die künftigen Beziehungen und eine mögliche Übergangsregelung.
Geschehen kann dies nur, wenn zuvor "ausreichender Fortschritt" in den drei Kernfragen festgestellt wurde. Als da wären: Bürgerrechte, Finanzen und Nordirland. Eine Hürde, an der die Briten im Oktober noch gescheitert waren.
Gerücht um 60 Milliarden Euro netto
Unter dem wachsenden Druck von innen und außen hat London inzwischen Zugeständnisse gemacht. Bereits vor Tagen hieß es, die Unterhändler Barnier und Davis hätten sich im Geheimen auf eine Liste mit den finanziellen Verpflichtungen des Vereinigten Königreichs verständigt. Eine genaue Summe wurde zwar nicht vereinbart, doch ist von einem Netto-Betrag um die 60 Milliarden Euro die Rede, was den Brüsseler Forderungen sehr nahe kommt. Auch beim künftigen Status von EU-Bürgern stehen die Zeichen auf Annäherung.