Eine medizinische Helferin verabreicht in Kabul einem Mädchen eine Schluckimpfung gegen Kinderlähmung. Foto vom 21.12.2022.
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Eine medizinische Helferin verabreicht in Kabul einem Mädchen eine Schluckimpfung gegen Kinderlähmung. Foto vom 21.12.2022.

    Taliban: NGOs in Afghanistan sollen Frauen entlassen

    Die radikal-islamischen Taliban in Afghanistan schränken die Rechte von Frauen weiter ein. Das Wirtschaftsministerium wies heute alle Hilfsorganisationen im Land an, ihren weiblichen Angestellten den Gang zur Arbeit zu untersagen.

    Die Taliban-Regierung in Afghanistan hat alle Nichtregierungsorganisationen im Land aufgefordert, die Beschäftigung von Frauen auszusetzen. Wer sich daran nicht halte, dem werde die Lizenz entzogen, hieß es in einem Brief von Wirtschaftsminister Kari Din Mohammed Hanif vom Samstag. Es gebe ernsthafte Klagen, dass Mitarbeiterinnen von Nichtregierungsorganisationen keine "richtige" Kopfbedeckung getragen hätten. Ministeriumssprecher Abdul Rahman Habib bestätigte der Nachrichtenagentur AP den Inhalt des Schreibens.

    Frauen-Arbeitsverbot für alle Nichtregierungs-Organisationen

    Das Frauen-Arbeitsverbot wurde für alle in- und ausländischen NGOs in Afghanistan verhängt. Weitere Einzelheiten waren zunächst nicht klar. So blieb offen, ob das Verbot nur für Afghaninnen oder für alle Frauen gilt, die für Nichtregierungsorganisationen arbeiten.

    Die militant-islamistischen Taliban hatten Frauen erst am Dienstag mit sofortiger Wirkung verboten, an Universitäten zu studieren. Ein Protest gegen diesen Schritt wurde am Samstag in Herat, der zweitgrößten Stadt des Landes, unter anderem mit einem Wasserwerfer aufgelöst.

    Frauenrechte in Afghanistan immer weiter eingeschränkt

    Seit ihrer Machtübernahme im August 2021 haben die Islamisten Frauenrechte in Afghanistan massiv eingeschränkt. Viele Frauen durften nicht mehr zu ihren Arbeitsplätzen zurückkehren. Mädchen und Frauen sind mittlerweile vom öffentlichen Leben weitgehend ausgeschlossen. Frauen, die für ihre Rechte protestierten, wurden immer wieder, teils über mehrere Wochen, festgehalten.

    (Mit Material der Nachrichtenagenturen AP und dpa)

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