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Studie: Zu wenige Kita-Plätze in Bayern – elf Prozent unversorgt

Studie: Zu wenige Kita-Plätze in Bayern – elf Prozent unversorgt

Seit zehn Jahren haben Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für ihre Kinder – doch viele Familien gehen leer aus. In Bayern kommen einer Studie zufolge fast elf Prozent der Kinder unter drei Jahren nicht wie gewünscht unter.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Trotz des Rechtsanspruches auf einen Betreuungsplatz kommen einer Studie zufolge in Bayern fast elf Prozent der Kinder unter drei Jahren nicht wie gewünscht in einer Krippe oder bei Tageseltern unter. "Obwohl das Problem seit vielen Jahren bekannt ist und Eltern seit nunmehr zehn Jahren einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz haben, ist die Situation nach wie vor prekär", bilanzierte Studienautor Wido Geis-Thöne vom Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln.

  • Zum Artikel: "10 Jahre Kita-Rechtsanspruch: Die Realität sieht anders aus"

Gut 42 Prozent der Eltern wollen Betreuung für Kinder

Berechnungen auf Basis neuer Daten des Statistischen Bundesamtes und des Bundesfamilienministeriums zeigten, dass zuletzt in Bayern 10,6 Prozent der Kinder unter drei Jahren keinen Betreuungsplatz bekommen haben, obwohl deren Eltern einen suchten. Dabei sind bayerische Eltern ohnehin bundesweit am zurückhaltendsten, was den Wunsch nach einer Fremdbetreuung im Kleinkindalter anbelangt: Nur 42,4 Prozent wollen für ihren Nachwuchs eine institutionelle Betreuung.

Entsprechend wenige Kleinkinder werden im Freistaat denn auch tatsächlich in Kindertagesstätten oder von Tageseltern betreut: Knapp ein Drittel sind es bei den Einjährigen, fast 60 Prozent bei den Zweijährigen. Niedrigere Werte weisen bei den Jüngsten nur noch vier, bei den Zweijährigen gar nur drei weitere Bundesländer auf.

Forscher: Kita-Lücke schwer zu schließen

Die Kita-Lücke auf absehbare Zeit zu schließen, erscheine eher unwahrscheinlich, heißt es in der Studie. Der Fachkräftemangel belaste weiter viele Kitas. Zwar gab es bundesweit gesehen zuletzt einen Geburtenrückgang, der zu einer langsamen Entspannung führen könnte. Doch dies gelte nicht für Regionen, in die viele Familien zuzögen. Auch könnte die Zahl der Kinder vor dem Hintergrund der derzeit sehr starken Zuwanderung wieder ansteigen. "Die Politik muss dringend nachsteuern, den Erzieherberuf attraktiver machen und konsequent Kitas ausbauen", forderte Geis-Thöne deshalb.

Bundesweit fehlen rund 300.000 Plätze

Nach der IW-Untersuchung, über die zuerst die Düsseldorfer "Rheinischen Post" berichtet hatte, wünschen sich deutschlandweit im laufenden Jahr Eltern für rund 1,16 Millionen Kinder unter drei Jahren eine institutionelle Betreuung. Tatsächlich einen Platz bekamen demnach aber nur 857.000 Kinder. Damit bleibe eine Lücke von 299.000 Plätzen, obwohl Eltern und ihre Kinder seit zehn Jahren einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz haben.

Besonders schwierige Lage in Bremen

Besonders groß sind die Betreuungslücken der Studie zufolge in Bremen, wo jedes fünfte Kind keinen Platz bekam und im Saarland mit einer Lücke von 19,2 Prozent. Absolut gesehen fehlten mit 87.400 am meisten Plätze im bevölkerungsstärksten Bundesland Nordrhein-Westfalen. In Mecklenburg-Vorpommern fehlen dagegen demnach nur für knapp drei Prozent aller Kinder unter drei Jahren Betreuungsplätze. Und auch in den anderen ostdeutschen Flächenländern sei die Lage mit Kita-Lücken jeweils zwischen 3,9 und 6,6 Prozent "vergleichsweise entspannt".

Mit Informationen von dpa und AFP

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