Etwa drei Viertel der Krankenhäuser in Deutschland haben Probleme, ihre Managementpositionen zu besetzen: Das ist ein Ergebnis der Studie "Klinikmanagement 2020", durchgeführt von der Personalberatung GEMINI Executive Search. Befragt wurden 70 Geschäftsführer, Verwaltungsleiter, Direktoren und Chefärzte ländlicher Kliniken.
73 Prozent der Klinikchefs gaben an, es sei "eher schwer" oder sogar "sehr schwer", geeignetes Personal für ihr Krankenhausmanagement zu finden. "Der Fachkräftemangel macht sich nicht nur unter Ärzten und beim Pflegepersonal bemerkbar", sagt Studienleiter Christoph Barucha. "Es fehlen dringend kaufmännisch denkende Führungspersönlichkeiten, die die Strategien der Geschäftsführung eigenständig und unternehmerisch umsetzen und so den Klinikchef operativ entlasten."
Kleine und ländliche Krankenhäuser besonders betroffen
Laut der Studie ist die Lage in kleineren Kliniken mit bis zu 250 Betten und in ländlich gelegenen Krankenhäusern besonders angespannt: In beiden Gruppen haben jeweils 87 Prozent der Befragten Schwierigkeiten, Führungskräfte zu finden. In Häusern öffentlicher Träger sind es 72 Prozent. Etwas besser scheint die Lage in Krankenhäusern in Ballungszentren zu sein. Dennoch geben auch hier 60 Prozent der Befragten an, Probleme bei der Besetzung von leitenden Positionen zu haben.
Besonders lange mussten Krankenhäuser öffentlicher Träger suchen: 82 Prozent von ihnen gaben an, dass die Besetzung bei mindestens einer Stelle länger als drei Monate gedauert habe.
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