Trotz neuer Gegenmaßnahmen der spanischen Staatsbehörden will die Regierung von Katalonien am heutigen Sonntag ihr umstrittenes Referendum über die Abspaltung der Region vom Land durchziehen. Auch die Blockierung des Stimmenauszählungssystems am Samstag durch Experten der staatlichen Polizeieinheit Guardia Civil werde die Abhaltung der Volksbefragung nicht verhindern, versicherte der Sprecher der Regionalregierung Kataloniens.
Madrid will Wahl verhindern
Auf Betreiben der Zentralregierung wurde die Wahl zur Unabhängigkeit schon vor gut drei Wochen als verfassungswidrig untersagt. Ministerpräsident Mariano Rajoy beteuerte, das Referendum werde auf keinen Fall stattfinden. Zuvor ließ die Zentralregierung in Madrid die nötige Software für die Abstimmung zerstören sowie mehr als die Hälfte der gut 2.300 Wahllokale schließen lassen. Dennoch wurden mehr als 5,3 Millionen Katalanen aufgerufen, heute ihre Stimme abzugeben. Zwar sprach sich Regionalpräsident Puigdemont jetzt für eine "Vermittlung" in dem Streit aus. Gleichzeitig kündigte er aber an, dass er und seine Unterstützer morgen abstimmen würden.
Tausende demonstrieren gegen Referendum
Nicht alle Katalanen wollen sich von Spanien separieren. In Barcelona demonstrierten Tausende Menschen für die Einheit Spaniens.