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Archivbild: Stahl im Lager eines Stahlhändlers, aufgenommen am 16.03.2018 in Osterode am Harz

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Strafzölle: Neue Schonfrist für EU

Strafzölle: Neue Schonfrist für EU

In letzter Minute, kurz vor Ablauf der Schonfrist, gewährt US-Präsident Donald Trump einen weiteren Aufschub. Doch der Handelsstreit zwischen den USA und der Europäischen Union ist damit keinesfalls beigelegt. Von Marc Hoffmann

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Die US-Regierung gewährt den Europäern erneut, wie es heißt, einen letzten Aufschub von vier Wochen. So lange lassen die USA die Finger von Strafzöllen auf europäischen Stahl in Höhe von 25 Prozent. Bei der Einfuhr von Aluminium wären zehn Prozent fällig.

Die US-Regierung erhöht damit weiter den Druck auf die Europäische Union und will so verbindliche Quoten durchsetzen. Mit Argentinien, Brasilien und Australien habe man sich bereits im Grundsatz darauf geeinigt, erklärte das Weiße Haus, um so die Einfuhren von Stahl und Aluminium in die USA zu begrenzen. Auch Südkorea hat solchen Einfuhrquoten zugestimmt. Die Europäische Union war bisher dagegen und hat von Washington eine dauerhafte Ausnahmeregelung gefordert.

Mehr Zeit für Verhandlungen

US-Präsident Trump begründet die Maßnahmen mit der nationalen Sicherheit. Die hohen ausländischen Einfuhren würden die heimische Metallindustrie und damit auch den Verteidigungssektor bedrohen.

Mit der Fristverlängerung haben Brüssel und Washington nun zwar mehr Zeit für Verhandlungen. Unklar ist allerdings, ob sich beide Seiten wirklich einigen können. Die EU hatte bereits für den Fall, dass die Strafzölle in Kraft treten sollten, Gegenmaßnahmen vorbereitet und mit Vergeltungszöllen auf amerikanische Produkte gedroht, etwa auf Jeans, Motorräder oder Whiskey.

Unklar bleibt auch, wie es für die US-Nachbarn Kanada und Mexiko weitergeht. Beide verhandeln derzeit mit den USA über eine Neuauflage des NAFTA-Freihandelsabkommens. Streitpunkt sind dabei auch die Stahl- und Aluminiumimporte in die USA