Astrazeneca-Impfstoff.
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Stiko: Jüngere sollen keine zweite Astrazeneca-Impfung bekommen

Wer zunächst nur eine Impfung mit dem Impfstoff von Astrazeneca erhalten hat und jünger ist als 60 Jahre, soll bei der zweiten ein Mittel wie das von Pfizer/Biontech oder Moderna erhalten. Dies teilt die Stiko in einer überarbeiteten Empfehlung mit.

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Menschen unter 60 Jahren, die bereits eine erste Impfung mit Astrazeneca erhalten haben, sollen nach einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) für die zweite Impfung auf einen sogenannten mRNA-Impfstoff umsteigen. Das steht in einem veröffentlichten Beschlussentwurf der Stiko. In Deutschland sind momentan die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna zugelassen. Das Astrazeneca-Präparat ist ein sogenannter Vektorimpfstoff.

Der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens sagte dem "Spiegel" dazu in einem am Donnerstagabend veröffentlichten Interview: "Tierexperimentelle Daten zeigen, dass die Immunreaktion nach heterologer (zweiter) Impfung gleich ausfällt. Man muss noch wissenschaftlich klären, wie gut der Schutz dann beim Menschen ist. Ich hoffe, dass dazu bald Daten vorliegen."

Astrazeneca nur für Menschen ab 60 Jahren

Mertens sagte weiter, dass man über das Risiko bei zweimaliger Impfung mit Astrazeneca derzeit nur spekulieren könne. "Der nahe liegende Ausweg ist aus meiner Sicht, es gar nicht zu probieren, sondern zur Sicherheit eben als Alternative einen RNA-Impfstoff zu geben."

Bund und Länder waren am Dienstag einer Empfehlung der Stiko gefolgt, das Astrazeneca-Mittel in der Regel nur noch für Menschen über 60 einzusetzen. Bei 2,7 Millionen verabreichten Astrazeneca-Dosen waren 31 Verdachtsfälle einer sogenannten Hirnvenenthrombose gemeldet worden. Davon verliefen neun Fälle tödlich. Experten vermuten, dass das ohnehin sehr geringe Risiko nur junge Menschen betrifft.

Steinmeier mit Astrazeneca geimpft

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich den Astrazeneca-Impfstoff gegen Corona spritzen lassen und alle Bürgerinnen und Bürger zur Impfung aufgerufen. "Das Impfen ist der entscheidende Schritt auf dem Weg aus der Pandemie. Nutzen Sie die Möglichkeiten. Machen Sie mit"», appellierte Steinmeier in Berlin an die Bevölkerung. Bundesweit starten in der Woche nach Ostern die Impfungen in den Hausarztpraxen mit dem Impfstoff von Biontech-Pfizer.

"Das wird noch kein großer Schritt sein, aber ein wichtiger", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Für die erste Woche haben die Praxen demnach 1,4 Millionen Dosen bestellt. Geliefert werden sollen entsprechend der Planungen von Bund und Ländern 940.000 Dosen. Daneben bekommen die Impfzentren der Länder 2,25 Millionen Dosen pro Woche. Später sollen auch Fachärzte, Privatärzte und Betriebsärzte mitimpfen. Spahn warb zugleich dafür, die erwarteten großen Lieferungen des Astrazeneca-Impfstoffs umgehend zu nutzen. Von dem Impfstoff machte nun der Bundespräsident Gebrauch.

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