"Städte und Gemeinden dürfen bei der Integration von Flüchtlingen nicht überfordert werden", sagte Landsberg der "Passauer Neuen Presse". Die Kommunen müssten Kindergartenplätze schaffen, Sprach- und Integrationskurse vorhalten und die geflüchteten Menschen in das Zusammenleben vor Ort integrieren. "Daher haben wir uns immer gegen einen unbegrenzten Familiennachzug ausgesprochen."
Die zum 1. August vorgesehene Neuregelung, 1.000 Familienangehörige pro Monat plus Härtefälle nachkommen zu lassen, nannte Landsberg "eine gangbare Lösung". Es müsse allerdings auf eine gleichmäßige Verteilung der Menschen geachtet werden.
"1.000 Nachzügler pro Monat sind aus unserer Sicht eine vernünftige Größe, schließlich geht es ja auch darum, in wirklichen Härtefällen oder bei sehr gut verlaufender Integration ein Zusammenleben der Familien zu ermöglichen." Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes
Nach Ansicht Landsbergs wird nicht in jedem Fall die Integration durch den Familiennachzug gefördert - "insbesondere dann nicht, wenn die nachziehenden Familienangehörigen ungünstige Integrationsvoraussetzungen mitbringen, zum Beispiel keinerlei Sprachkenntnisse und keine Bildungs- oder Berufsabschlüsse haben".
Mehrheit der Deutschen begrüßt Neuregelung
Auch die Mehrheit der Deutschen begrüßt die Neuregelung des Familiennachzugs für Flüchtlinge. Laut neuem ARD-Deutschlandtrend findet mehr als die Hälfte der Befragten, dass die Einigung von Union und SPD in die richtige Richtung geht. 38 Prozent sind gegenteiliger Meinung.