Eine Frau steht in Sri Lankas Hauptstadt Colombo neben leeren Behältern, die in einer Schlange vor einer Tankstelle aufgereiht sind, um sich einen Platz in der Warteschlange für den Kauf von Kerosinöl zu sichern. Das Land befindet sich in der schwersten Wirtschaftskrise seiner jüngeren Geschichte.
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Sri Lanka meldet Zusammenbruch seiner Wirtschaft

    Sri Lanka meldet Zusammenbruch seiner Wirtschaft

    In Sri Lanka ist laut der Regierung die Wirtschaft zusammengebrochen. Wegen hoher Schulden, kann kein Treibstoff mehr importiert werden, die Lebensmittel sind knapp und der Tourismus schwächelt wegen der Corona-Pandemie.

    Sri Lanka hat am Mittwoch den vollständigen Zusammenbruch seiner Wirtschaft gemeldet. Ministerpräsident Ranil Wickremesinghe sagte am Mittwoch vor dem Parlament, die Probleme gingen über eine Knappheit von Treibstoff, Gas, Strom und Lebensmitteln weit hinaus. "Unsere Wirtschaft ist völlig zusammengebrochen."

    Kein Treibstoff kommt mehr nach Sri Lanka

    Wickremesinghe, der auch Finanzminister des Landes ist, erklärte, aufgrund der hohen Schulden der sri-lankischen Erdölgesellschaft könne kein Kraftstoff mehr importiert werden, auch nicht gegen eine Barzahlung. Derzeit sei die Ceylon Petroleum Corporation mit 700 Millionen Dollar verschuldet, sagte er den Abgeordneten. Deshalb sei kein Land und keine Organisation der Welt bereit, Srik Lanka Treibstoff zu liefern.

    Die Regierung habe die Chance verpasst, das Blatt noch zu wenden, als die Devisenreserven zur Neige gegangen seien. Zu Beginn hätte man den Zusammenbruch der Wirtschaft noch verlangsamen können, aber diese Chance habe die Regierung verpasst, so der Finanzminister, der jetzt Anzeichen für einen totalen Absturz sieht.

    Einnahmen durch Tourismus fehlen wegen Corona

    Sri Lanka hat sich vor allem mit Hilfe von Krediten in Höhe von vier Milliarden Dollar aus dem Nachbarland Indien über Wasser gehalten. Wickremesinghe sagte jedoch, Indien werde nicht in der Lage sein, Sri Lanka allzu lange zu unterstützen. Sri Lanka leidet nicht nur unter hohen Schulden. Zudem fehlen wegen der Corona-Pandemie wichtige Einnahmen aus dem Tourismus, während die Rohstoffpreise weltweit steigen.

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