Im Interview mit der Bayern 2-radioWelt zeigte sich Boris Ruge, der stellvertretende Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, erfreut darüber, das US-Präsident Joe Biden auch beim virtuellen Treffen dabei ist:
"Wir haben auch tatsächlich lange darauf hingearbeitet, ihn für diese Veranstaltung zu gewinnen. Und für uns ist das Wesentliche, dass der amerikanische Präsident auch auf diese Art in ein Gespräch eintritt mit den wichtigsten europäischen Partnern und im Übrigen auch mit der europäischen Öffentlichkeit." Boris Ruge, stellvertretender Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz
Boris Ruge erwartet wichtige Signale von der Rede Joe Bidens auf der "Special Edition" der Münchner Sicherheitskonferenz. "Alles, was er im Wahlkampf gesagt hat und seit seiner Amtseinführung unterstreicht, dass er ein amerikanischer Präsident ist, der höchsten Wert auf die Zusammenarbeit mit dem europäischen Verbündeten legt." Das sei ein großes Plus, so Ruge. Es gäbe jetzt eine Regierung im Weißen Haus, die darauf setzt, dass die Zusammenarbeit zwischen Nordamerikanern und Europäern wieder in Gang kommt. Bereits 2009 war Joe Biden bei der Münchner Sicherheitskonferenz dabei. Damals als Vizepräsident unter Barack Obama.
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Verpflichtungen auf beiden Seiten
Um die transatlantische Partnerschaft wieder stark zu machen, sieht Ruge auch Europa in der Pflicht, die USA im Wettstreit mit China zu unterstützen:
Die Amerikaner erwarten sich ein Gespräch mit den Europäern und auch eine Zusammenarbeit mit den Europäern. Dahingehend, dass man mit dieser chinesischen Herausforderung umgehen kann. Das ist sicherlich eines der wichtigsten Themen.
Darüber hinaus wird nach Ansicht Ruges auch das Thema europäische Sicherheit und Verteidigung brisant bleiben. Biden werde sicher darauf pochen, so Ruge, dass die Europäer und insbesondere die Deutschen das liefern, was sie schon seit Jahren versprechen: höhere Verteidigungsausgaben hinarbeitend auf ein Zwei-Prozent-Ziel.
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