Mehrere Tausend Menschen werden am Münchner Friedensengel erwartet, aber auch auf anderen zentralen Plätzen in den bayerischen Städten werden sich Feiernde versammeln. Die gute Nachricht vorweg: Hinweise auf konkrete Gefährdungen liegen den Sicherheitsbehörden nicht vor.
In der bayerischen Landeshauptstadt gibt sich die Polizei optimal vorbereitet. Durch eine erhöhte Präsenz und sogenannte "Geschlossene Einheiten" soll ein hohes Maß an Sicherheit gewährleitet sein. Die im Stadtgebiet verteilten Einheiten seien flexibel und schnell einsetzbar, sollte "irgendetwas Problematisches" passieren, so ein Polizeisprecher. Dies können Feuerwerkskörper sein, die aus Gruppen heraus gezielt auf andere Personen geworfen werden oder sich anbahnende Massenschlägereien.
"Wir sind seit Jahren schon mit starken Kräften unterwegs. Nach den Terroranschlägen von Paris haben wir nachjustiert. Auf dem hohen Niveau, das wir seit 2015 haben, auf dem befinden wir uns nach wie vor."
Sven Müller, Polizei München
Der Jahreswechsel vor einem Jahr hat gezeigt: Besonders schwerwiegende Vorkommnisse, die ein Eingreifen Geschlossener Einheiten notwendig gemacht hätten, gab es nicht. In einigen Städten muss bei größeren Versammlungen mit Taschenkontrollen gerechnet werden.
Keine Poller vorgesehen
Pläne zum Aufstellen von Pollern oder Betonblöcken, um Menschen vor Angriffen mit fahrenden Lastwagen zu schützen, gibt es in München derzeit nicht. Dafür gebe es zu viele Orte mit Ansammlungen, so der Polizeisprecher. "Wir können aber kurzfristig Einsatzwagen in den Weg stellen." Bei größeren Ansammlungen dürfte die Polizei in der Nähe sein.
Silvester-Routine: Verletzte und Brände
Wie in jedem Jahr dürfte es auch beim anstehenden Jahreswechsel für Rettungsdienste und Feuerwehren jede Menge Arbeit geben. Verletzte durch Feuerwerkskörper oder nach Streitigkeiten gehören an Silvester zu den Routineeinsätzen.
Böller in meisten Altstädten verboten
Häufig werden Hecken, Sammelcontainer oder Balkone durch verirrte Silvesterraketen in Brand geschossen. Aus diesem Grund sind Böller und Raketen in den meisten Altstädten mit ihren historischen, leicht entzündlichen Gebäuden verboten. In Straubing etwa, wo im November 2016 das Historische Rathaus und im vergangenen Oktober das Wissenschaftszentrum ausbrannten. Als Ersatz für Böller und Raketen veranstaltet die Stadt um Mitternacht auf dem Theresienplatz eine 20-minütige Licht- und Lasershow für alle Straubinger.
Passauer Marienbrücke für Feiernde gesperrt
Böllerverbote gibt es beispielsweise auch in Volkach, Lohr am Main oder Kitzingen, wo 1984 der Dachstuhl des Rathauses lichterloh brannte, nachdem ihn eine Silvesterrakete getroffen hatte. Einige Plätze sind für Feiernde komplett gesperrt, was so mancher nicht hinnehmen wollte. So entschied jetzt der Bayerische Verfassungsgerichtshof, dass auf der Passauer Marienbrücke in der kommenden Silvesternacht nicht gefeiert werden dürfe. Zwei Passauer Juristen hatten versucht, die von der Stadt aus Sicherheitsgründen verfügte Sperrung gerichtlich außer Kraft setzen zu lassen.
Ein generelles Verbot von Feuerwerk gilt in der Nähe von Krankenhäusern, Kinder- und Seniorenheimen oder Kirchen sowie rund um die Schlösser, Burgen und Residenzen der Schlösser- und Seenverwaltung.