Archivbild (17.06.2023): Immer wieder demonstrierten zuletzt Serben gegen ein Klima der Gewalt im Land.
Bildrechte: Reuters
Bildbeitrag

Archivbild (17.06.2023): Immer wieder demonstrierten zuletzt Serben gegen ein Klima der Gewalt im Land.

Bildbeitrag
>

Serben geben mehr als 100.000 illegale Waffen ab

Serben geben mehr als 100.000 illegale Waffen ab

In Serbien haben am Samstag erneut Zehntausende Menschen gegen Gewalt demonstriert. Unterdessen gab die Regierung von Aleksandar Vucic bekannt, wie viele illegale Waffen im Rahmen eines Aufrufs abgegeben wurden.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Nach zwei Amokläufen mit 18 Toten im Mai diesen Jahres haben Menschen in Serbien insgesamt 108.833 Waffen aus illegalem Besitz abgegeben. Das erklärte eine Polizeisprecherin in Belgrad am Samstag nach Angaben der serbischen Nachrichtenagentur Tanjug.

Frist für Waffenabgabe war in der Nacht abgelaufen

Die Regierung hatte zur Abgabe der Waffen aufgerufen. Die Frist für die straffreie Abgabe war am Vortag um Mitternacht abgelaufen, nachdem sie bereits ein Mal verlängert worden war. Abgegeben wurden nach Polizeiangaben rund 82.400 Handfeuerwaffen, rund 26.500 Minen und andere Sprengsätze, sowie 4,2 Millionen Stück Munition.

Am Samstagabend demonstrierten erneut Zehntausende Menschen in Belgrad und mindestens acht weiteren Orten in Serbien gegen ein ihrer Meinung nach von regierungstreuen Boulevardmedien gefördertes Klima der Gewalt im Land.

Demonstranten werfen Boulevardmedien Hass vor

Zu den Kundgebungen hatten linke und liberale Oppositionsparteien sowie Bürgerbewegungen aufgerufen. In Belgrad strömten die Demonstranten zum Sitz des Privatsenders "Pink TV". Sie warfen diesem von der Regierung kontrollierten Boulevardsender vor, zu Hass und Gewalt anzustacheln. Der Zorn der Bürger richtet sich auch gegen Präsident Aleksandar Vucic und die Regierung. Ihnen wird vorgeworfen, dieses Gewaltklima nicht verhindert zu haben.

Die zwei Amokläufe hatten Serbiens Gesellschaft tief erschüttert. Am 3. Mai hatte ein erst 13-jähriger Schüler in seiner Schule im Zentrum von Belgrad neun Mitschüler und einen Wachmann erschossen. Einen Tag später hatte ein junger Mann in einem Dorf bei Belgrad acht Menschen mit Schusswaffen getötet. Die beiden Amokläufe hingen nicht miteinander zusammen.

Im Video: Serbiens Präsident kündigt Moratorium auf Ausgabe neuer Waffenscheine an (5.5.2023)

Mit Informationen von dpa

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung!