Russische Truppen rücken im Donbass immer weiter vor. Nun hat Präsident Selenskyj die Bevölkerung der Region per Videobotschaft in einem eindringlichen Appell dazu aufgefordert, die Region so schnell wie möglich zu verlassen. "Glauben Sie mir", so Selenskyj. "Je mehr Menschen aus dem Donezker Gebiet gehen, desto weniger Leute kann die russische Armee töten."
Ukraine ordnet Zwangsevakuierung an
Zuvor hatte bereits Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk mitgeteilt, die Evakuierung aus dem Gebiet sei verpflichtend. Durch den Krieg seien die Gasleitungen der Region zerstört, die Menschen müssten Donezk unbedingt vor Beginn der Heizperiode verlassen, so die offizielle Begründung. Wereschtschuk kündigte an, wer sich einer Evakuierung verweigere, müsse eine entsprechende Erklärung unterschreiben, dass er sich der Gefahr bewusst sei.
Die ukrainischen Behörden würden bei der Flucht unterstützen, versprach Selenskyj in seiner Videobotschaft an die Bewohner von Donezk gewandt: "Brechen Sie auf, wir helfen." Die Ukraine sei nicht Russland, so Selenskyj. "Wir werden alles tun, um so viele Menschenleben wie möglich zu retten und den russischen Terror so weit wie möglich einzuschränken."
Allein über 50.000 Kinder müssen laut Regierung evakuiert werden
Nach Angaben der ukrainischen Regierung befinden sich noch Hunderttausende Zivilisten in dem stark umkämpften Gebiet im Osten der Ukraine. Allein mehr als 50.000 Kinder müssten in Sicherheit gebracht werden, so die Behörden. Viele der Menschen hätten es bislang abgelehnt zu gehen.
"Aber es muss trotzdem getan werden", so Selenskyj. Er forderte die Menschen auf, andere zu überzeugen, die Gegend zu verlassen.
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