Alles der Reihe nach: Jetzt gehe es erstmal darum, eine neue Bundesregierung zu bilden. Dazu wolle er einen Beitrag leisten, sagte Seehofer dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Und danach? Das könne er nicht sagen, so Seehofer. Immerhin: Er habe "die Erneuerung der CSU" eingeleitet. Angesprochen auf künftige Posten sagte der CSU-Chef und Noch-Ministerpräsident, es dränge ihn nicht mehr in Ämter.
"Ich will nicht ewig den Libero spielen. Ich kann auch loslassen." CSU-Chef Horst Seehofer
Verhandlungsführer der CSU - und dann kein Ministeramt?
Dabei spricht Seehofer sogar über einen möglichen Rückzug aus der Politik: Er glaube nicht, dass er in diesem Fall in ein Loch fallen würde.
"Ich habe viele Hobbys, und es ist herrlich, wenn man die Natur nicht immer nur aus dem Autofenster heraus sieht, sondern mit einem Motorroller oder E-Bike die frische Luft genießt. Mir fällt schon etwas ein." CSU-Chef Horst Seehofer
Auch Söder bei Gesprächen mit SPD dabei
Neu ist jedenfalls: Der designierte bayerische Ministerpräsident und Finanzminister Markus Söder wird mit von der Partie sein, wenn CDU, CSU und SPD ab Mittwoch über eine Neuauflage der Großen Koalition reden. Bei den Jamaika-Sondierungen war Söder noch außen vor, was viele seiner Anhänger dem CSU-Chef dick angekreidet hatten. Söder jedenfalls sieht die neuen Gespräche in Berlin als große Herausforderung. Es müsse natürlich "Vernünftiges" beschlossen werden, so Söder Anfang der Woche im BR-Interview.
Kohnen gegen Neuauflage von Schwarz-Rot
Kommende Woche werden Seehofer und Söder also zeigen müssen, ob die künftige Doppelspitze der CSU funktionieren kann. Dabei zeichnen sich jetzt schon schwierige Gespräche mit der SPD ab. Natascha Kohnen, die neue stellvertretende Parteivorsitzende und Landeschefin in Bayern, hat jedenfalls große Vorbehalte gegen eine weitere GroKo: Der Zeitung "Passauer Neue Presse" sagte sie, sie plädiere dafür, andere Wege zu suchen als eine Neuauflage von Schwarz-Rot.