Im Zuge des ersten Auftretens der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Deutschland untersagt China die Einfuhr von Schweinefleisch aus der Bundesrepublik. China ist der größte Importeur von deutschem Schweinefleisch.
Das Bundesagrarministerium erklärte auf Anfrage am frühen Samstagnachmittag, ein entsprechendes Schreiben der chinesischen Seite liege nicht vor. Das Verbot erfolgte zwei Tage, nachdem die für Schweine tödliche, aber für Menschen ungefährliche Tierseuche erstmals bei einem toten Wildschwein in Brandenburg nahe der Grenze zu Polen nachgewiesen worden war.
In China starben schon 100 Millionen Schweine
China ist der größte Konsument von Schweinefleisch weltweit. Da es seit Ende 2018 selbst gegen einen massiven Ausbruch der Schweinepest kämpft, hat das Land strenge Maßnahmen ergriffen. Weit mehr als 100 Millionen Tiere sind im vergangenen Jahr in China verendet oder mussten notgeschlachtet werden.
Landwirte sorgen sich um den Export
Damit bestätigt sich eine der größten Sorgen der Schweinehalter und der Fleischwirtschaft. Ein Wegbrechen des chinesischen Marktes "würde uns sehr, sehr stark treffen", hatte Bauernpräsident Joachim Rukwied am Freitag im ZDF gesagt. Nach dem ersten ASP-Fall war der Preis für Schweinefleisch in Deutschland bereits gefallen.
Das Bundesagrarministerium spricht nach eigenen, früheren Angaben mit mehreren Nicht-EU-Staaten über weitere Handelsmöglichkeiten. Ziel ist, Exportstopps wegen der Tierseuche nur auf Schweinehalter aus betroffenen deutschen Regionen zu begrenzen.
Der Fundort des toten infizierten Wildschweins in Brandenburg wird derzeit eingezäunt. In einer Kernzone von drei Kilometern rund um den Fundort wird seit Freitag ein mobiler Elektrozaun mit einer Länge von zwölf Kilometern errichtet. Der Zaunaufbau sollte noch am Samstag abgeschlossen sein, wie die betroffenen Landkreise Spree-Neiße und Oder-Spree mitteilten.
Mit Material von dpa.
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