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Martin Schulz in der ARD-Sendung Wahlarena

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Schulz, der Investor

Schulz, der Investor

Schulden abbauen ja - aber auch investieren will SPD-Spitzenkandidat Martin Schulz: in den Ausbau der digitalen Infrastruktur, vor allem aber in den Wohnungsbau. Das betonte er am Abend in der "Wahlarena".

Über dieses Thema berichtet: BR24.

Dutzende Wahlberechtigte konnten Martin Schulz am Abend in der ARD unverblümt und direkt mit den Themen konfrontieren, die ihren Alltag betreffen und auf die sie Antworten fordern. Ein Thema, was viele bewegt: die immerzu steigenden Mieten:

"Die Immobilienpreise sind stark angestiegen, die Mietpreisbremse hat keinen Effekt, die Grunderwerbssteuer wurde erhöht - was wollen Sie tun, damit sich Familien hierzulande überhaupt noch Wohneigentum leisten können?" Fragestellerin in der ARD-Wahlarena

Kleine Spitzen gegen die Bundeskanzlerin

Sie haben recht, räumt Schulz sofort ein - die Mietpreisbremse funktioniere nicht. Gutsituierte Leute wohnten sich in Deutschland arm. Aber die SPD wolle ja deshalb auch weitere Verschärfungen, nur die Bundeskanzlerin habe dies ausgebremst. Also? Investieren - in den Wohnungsbau.

Applaus vom Publikum gibt es für eine sechsfache Mutter aus dem Erzgebirge - sie will von Schulz wissen, was er zu tun gedenkt, damit Mütter wie sie nicht mit einer Mindestrente dastehen? Sie hätte in den letzten Jahren in allerlei Bereichen gearbeitet: In der Pflege, als Taxifahrerin, Eventmanagerin - aber: 600 Euro weise ihr letzter Rentenbescheid aus.

Mütter als Herzensangelegenheit

Schulz fragt nach: Was haben Sie da alles gearbeitet? Na, was man als Mutter halt so macht, antwortet die Frau - und erhält prompt einen Riesenapplaus vom Publikum. Und Schulz hält inne, zeigt sich gerührt: Das alles erinnere ihn so an seine eigene Mutter. Und weist auf das SPD-Programm hin: Mütterrente, Solidarrente - alles geplant.

"Mütter haben einen Anspruch darauf, dass der Staat ihre Lebensleistung akzeptiert." SPD-Spitzenkandidat Martin Schulz in der ARD-Wahlarena

Auch einen weiteren Fragesteller beschäftigt das Thema Familie: Viele würden sich ja gerne Kinder leisten, könnten aber nicht und wenn doch, müssten die Kinder viel zu lange in die Ganztagsbetreuung, weil beide Elternteile gezwungen wären, lange zu arbeiten. Was die SPD hier tun will? Schulz widerspricht: Seiner Erfahrung nach wäre das Problem ein anderes: Es gebe im Gegenteil eine Million zu wenig betreute Grundschularbeitsplätze. Hier müsse man investieren.

Und dann - harte Kritik

Aus dem Takt bringen Schulz dann die Vorwürfe einer Fragestellerin, die SPD würde gerade die Menschen vergessen, die in einer Notlage wären:

"Mein Mann hat immer gearbeitet, dann mit 47 Krebs gekriegt - wenn er jetzt aufhören müsste zu arbeiten, dann müsste er von Hartz4 leben. Diese Menschen fangen sie nicht auf, diese Menschen vergessen sie." Fragestellerin in der ARD-Wahlarena

Das klinge immer alles gut, so die Fragestellerin, aber in der Realität? Bis 67 arbeiten, die Kinder in die Kita geben -solange man pariere, wäre alles gut. Doch wo bleibe der Mensch? Schulz versucht erfolglos, zu deeskalieren: Er habe für dieses Gefühl Verständnis, auch er habe schwere Schicksalsschläge erlebt - und kommt nicht weit. "Ich habe ihre Biografie gelesen!" kontert die Fragestellerin, der Ton wird für einen Moment schärfer.