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Schmidt blitzt bei EU ab: Wolf bleibt weiterhin geschützt

Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt hat sich per Brief an die EU-Kommission gewandt und um Änderung des strengen Schutzstatus beim Wolf gebeten. Die EU lehnte jetzt ab: Der Wolf bleibe eine gefährdete Art. Von Alexia Späth

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Trotz der Ausbreitung des Wolfs in Deutschland und Europa will die EU-Kommission den besonderen Schutzstatus des Raubtiers nicht ändern. "In weiten Teilen der Europäischen Union ist der Wolf nach wie vor eine gefährdete Art“, bestätigte EU-Agrarkommissar Phil Hogan die Entscheidung. "Eine gezielte Bejagung der Tiere zur Bestandsdezimierung bleibt damit verboten."

Der Kommission sei das Problem bewusst, dass die Ausbreitung der Wölfe Schwierigkeiten bereite, so Hogan weiter. Er verwies aber darauf, dass der bessere Schutz von Weidetieren finanziell unterstützt werde.

EU: Einzelne Abschüsse sind erlaubt

Laut einer Umfrage bei den Bundesländern, haben Wölfe seit ihrer Rückkehr nach Deutschland mehr als 3.500 Nutztiere gerissen. Daher bat Agrarminister Schmidt bei der EU um eine Änderung des Schutzstatus. Auch Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus von der SPD hatte sich dafür ausgesprochen. Doch die EU-Kommission sieht eine Änderung des Status nicht für nötig. Denn die aktuelle Regelung erlaube auch gezielte einzelne Abschüsse von Wölfen, solange der Erhalt der Art nicht gefährdet würde.

Beleidigungen und Drohungen gegen Schmidt

Nach seiner umstrittenen Zustimmung zur weiteren Zulassung des Unkrautgifts Glyphosat wird CSU-Agrarminister Christian Schmidt bedroht. Laut seines Ministeriums ist auch Schmidts persönliche Facebook-Seite abgeschaltet worden, weil nach der Glyphosat-Entscheidung des Ministers eine "hohe Anzahl von groben Beleidigungen und auch Drohungen" darauf eingegangen wären.