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Außenminister Adel al-Dschubair

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Saudi-Arabien: "Wir brauchen eure Rüstungsgüter nicht"

Saudi-Arabien war lange Zeit treuer Kunde der deutschen Rüstungsindustrie. Doch wegen des Jemen-Kriegs ist damit vorläufig Schluss. Die saudische Regierung hat dafür kein Verständnis und will nicht zum "Spielball" der deutschen Innenpolitik werden.

Im Rahmen der GroKo-Verhandlungen wurde beschlossen, keine Rüstungsgüter mehr an Länder zu liefern, die im Jemen-Krieg beteiligt sind. Saudi-Arabien führt dort eine Allianz von neun Staaten an, die seit 2015 in dem ärmsten Land auf der arabischen Halbinsel gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen kämpft.

Auf diese Entscheidung der Bundesregierung reagierte Saudi-Arabien mit Unverständnis, der saudische Außenminister Adel al-Dschubair nannte sie "seltsam". "Wir brauchen eure Rüstungsgüter nicht. Wir werden sie woanders finden", sagte er in Richtung Deutschland.

Enorme Militärausgaben

Die Intervention im Jemen bezeichnete er als "legitimen Krieg", der von einer Resolution des UN-Sicherheitsrats gedeckt sei.

Saudi-Arabien zählte bisher zu den zahlungskräftigsten Abnehmern der deutschen Rüstungsindustrie. 2017 lag das Land auf Platz sechs mit Exportgenehmigungen im Wert von 255 Millionen Euro. Außer den USA, Russland und China gibt kein anderes Land der Welt mehr Geld für sein Militär aus.