Die Opposition in Belarus, vertreten durch ihren Koordinierungsrat, erhält den Sacharow-Menschenrechtspreis des Europaparlaments. Das erklärte Parlamentspräsident David Sassoli in Brüssel. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert und wird in der Regel im Dezember in Straßburg überreicht.
Mutig gegen Unterdrückung und Gewalt
In Belarus (Weißrussland) gehen die Menschen seit dem Sommer gegen das Regime von Alexander Lukaschenko auf die Straße. Dieser hatte sich nach der Präsidentenwahl im August zum Sieger erklärt. Bei Protesten gegen die offiziellen Wahlergebnisse setzen die Behörden Gewalt ein. Tausende Menschen wurden festgenommen, es gibt viele Berichte über Misshandlungen.
Sacharow-Preis: Eine Ermutigung zum Kampf für die Menschenrechte
Die Auszeichnung ehrt seit 1988 Kämpfer für die Menschenrechte. Ihr Name geht auf den sowjetischen Physiker, Dissidenten und Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow (1921-1989) zurück. In der letzten Auswahlrunde des Parlaments in diesem Jahr gehörten auch die ermordete Berta Cáceres und weitere Umweltaktivisten aus Honduras sowie der Erzbischof von Mossul im Irak, Najeeb Moussa Michaeel, zu den Nominierten.
2019 wurde der Preis Ilham Tohti für sein Engagement für die Uiguiren in China zugesprochen. 2018 ging er an den ukrainischen Filmemacher und Russlandkritiker Oleg Senzow, der zum Zeitpunkt seiner Auszeichnung in einem russischen Arbeitslager in Haft saß, 2017 an die Opposition in Venezuela.
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