Fast acht Jahrzehnte nach der Enteignung unter Sowjet-Diktator Josef Stalin hat der russische Staat die Moskauer Kathedrale St. Peter und Paul an die evangelisch-lutherische Kirche Russlands zurückgegeben.
Bei einer feierlichen Zeremonie in dem Gotteshaus dankte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dem russischen Staatschef Wladimir Putin für die "wirklich schöne Geste" im Jahr des Reformationsjubiläums. Auch der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, dankte Russland für die Rückgabe.
St. Peter und Paul: Hauptkirche der Lutheraner
St. Peter und Paul ist die Hauptkirche der Lutheraner in Russland. Das Gotteshaus war 1938 unter Stalin enteignet worden und wurde in der Sowjetunion als Konzertsaal, Kino und Filmstudio genutzt. Seit 2008 durfte hatte die evangelisch-lutherische Gemeinde in Russland die Kathedrale gepachtet.
Erste Russland-Reise seit sieben Jahren
Die Rückgabe schuf den Anlass für die erste Russland-Reise eines Bundespräsidenten seit sieben Jahren. Steinmeier will bei seinem Kurzbesuch in Moskau auch bei einem Treffen mit Putin über das angespannte Verhältnis zwischen Deutschland und Russland sprechen und die Chancen einer Annäherung ausloten. Außerdem besuchte er die Menschenrechtsorganisation "Memorial" und führte ein Gespräch mit dem ehemaligen sowjetischen Präsidenten und Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow.