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Der russische Außenminister Sergej Lawrow

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Russland wird britische Diplomaten ausweisen

Russland reagiert jetzt auf die Ausweisung von 23 russischen Diplomaten aus Großbritannien. Britische Diplomaten müssen im Gegenzug nun Russland verlassen. Das kündigte Außenminister Sergej Lawrow an. Die Ermittlungen schreiten derweil voran.

Vor knapp zwei Wochen wurden der russische Ex-Doppelagent Sergej Skripal und dessen Tochter bei einem Giftgas-Anschlag lebensgefährlich verletzt. Großbritannien, Frankreich, Deutschland und die USA sehen keine andere plausible Erklärung, als dass die russische Regierung hinter dem Anschlag steckt. Moskau hatte ein Ultimatum aus London verstreichen lassen, ohne sich zu den Anschuldigungen zu äußern. Als Konsequenz müssen nun 32 russische Diplomaten das Land verlassen. Auf die Frage, ob Russland nun ebenfalls britische Diplomaten ausweisen werde, antwortete Lawrow jetzt: "Natürlich werden wir das tun!"

Nervengift im Koffer der Tochter?

Derweilen schreiten die Ermittlungen weiter voran. Wie britische Medien berichteten, wurde das Nervengift offenbar in dem Koffer von Skripals Tochter Julia versteckt, bevor diese am 3. März von Moskau nach London flog. Die Behörden gehen davon aus, dass ein Kleidungsstück, ein Kosmetikartikel oder ein Geschenk damit imprägniert worden war. In Skripals Haus im südenglischen Salisbury kamen die beiden dann wohl mit dem Gift in Kontakt, denn am darauffolgenden Tag wurden sie bewusstlos auf einer Parkbank gefunden. Seitdem befinden sie sich in einem kritischen Gesundheitszustand.

Das eingesetzte Mittel stammt aus der Gruppe der Nowitschok-Nervengifte, die das sowjetische Milität in den 1970er und 190er Jahren entwickelt hatte. Moskaus weist jedoch jegliche Schuld von sich.