Russland: "haben Großoffensive in Donezk vereitelt"
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Symbolbild: Russische Soldaten bereiten eine 152-mm-Selbstfahrlafette Giatsint-S vor

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Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 23 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Russland-Ukraine-Krieg vom 05. bis 11. Juni im Rückblick.

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Sonntag, 11. Juni 2023

22.03 Uhr: Ukraine meldet Rückeroberung weiterer Dörfer

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben weitere Dörfer im Südosten des Landes zurückerobert. Parallel zu der Einnahme des Dorfes Makariwka seien die ukrainischen Kräfte an der südlichen Front zwischen 300 und 1.500 Meter in zwei verschiedene Richtungen vorgerückt, erklärt Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maliar. An Stellen, an denen die ukrainischen Streitkräfte in der Defensive seien, seien zudem keine Positionen verloren worden. Darüber hinaus veröffentlichte eine Militäreinheit auf dem Kurznachrichtendienst ein Video, das die Soldaten beim Hissen der ukrainischen Flagge in dem Dorf Neskutschne zeigen soll. Eine ähnliche Szene war zuvor bereits aus dem Dorf Blahodatne in der Region Donezk gezeigt worden. Die Angaben können unabhängig nicht überprüft werden.

21.04 Uhr: Schoigu erlässt Anordnung für russische Freiwilligenverbände

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat alle russischen Freiwilligenverbände aufgefordert, bis zum 1. Juli Verträge mit seinem Ministerium zu unterzeichnen. Wie sein Stellvertreter Nikolai Pankow mitteilte, erhalten diese Organisationen damit einen rechtlichen Status und dieselben staatlichen Leistungen wie die regulären Einheiten der Streitkräfte.

Beobachter zufolge zielt diese Maßnahme womöglich auf das private Militärunternehmen Wagner des Oligarchen Jewgeni Prigoschin. Der ist ein scharfer Kritiker Schoigus und hat am Sonntag erklärt, Wagner werde solche Kontrakte nicht unterzeichnen, "weil Schoigu militärische Formationen nicht normal führen kann".

19.41 Uhr: Moskau meldet Zerstörung von sieben deutschen Leopard-Panzern

Russische Truppen haben nach Angaben der Regierung in Moskau mindestens sieben deutsche Leopard-Panzer und fünf Bradley-Kampffahrzeuge aus US-Produktion zerstört. In der Region Saporischschja sei eine Kolonne gepanzerter Fahrzeuge getroffen worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Mehr als ein Dutzend ukrainischer Angriffe seien zuletzt abgewehrt worden - nicht nur im Bereich Saporischschja, sondern auch in der Region Donezk. Laut der Ukraine wurde dagegen in der Region Donezk ein Dorf zurückerobert. Berichte vom Kampfgeschehen lassen sich unabhängig nicht überprüfen.

18.18 Uhr: Drei Tote bei russischem Angriff auf Rettungsboot

Laut der Ukraine sind bei einem russischen Angriff auf ein Rettungsboot in den Überschwemmungsgebieten drei Menschen getötet worden. Zehn weitere Personen seien verletzt worden, erklärt der Gouverneur der Oblast Cherson, Olexander Prokudin, auf Telegram. Das Boot habe Menschen aus überfluteten Teilen der Besatzungsgebiete in die von der Ukraine kontrollierte Stadt Cherson bringen wollen. Unter den Toten sei ein 74-jähriger Mann, der eine Frau habe schützen wollen und dabei in den Rücken getroffen worden sei. Wie russische Truppen das Boot angegriffen haben, ging aus Prokudins Mitteilung nicht hervor. Zuvor hatte bereits der Chef des ukrainischen Präsidialamts, Andrij Jermak, den Vorfall gemeldet. Die Berichte können unabhängig nicht überprüft werden. Russland weist Vorwürfe, Zivilisten anzugreifen, zurück. Russland und die Ukraine haben sich gegenseitig die Schuld für die Zerstörung des Kachowka-Staudamms gegeben und sich auch gegenseitig vorgeworfen, Evakuierungsgebiete zu beschießen.

18.04 Uhr: Russland und Ukraine tauschen Kriegsgefangene aus

Russland und die Ukraine melden den Austausch von insgesamt je fast 100 Kriegsgefangenen. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilt laut der Nachrichtenagentur Tass mit, 94 Russen seien aus ukrainischer Gefangenschaft entlassen und zur Untersuchung in eine medizinische Einrichtung gebracht worden. Ein Vertreter der Regierung in Kiew erklärt, 95 ukrainische Soldaten seien zurückgekehrt. Einige von ihnen seien verwundet.

16.07 Uhr: Ukrainer verkünden Befreiung von Dorf im Gebiet Donezk

Ukrainische Soldaten haben nach Militärangaben aus Kiew im größtenteils von Russland besetzten Gebiet Donezk den Ort Blahodatne befreit. Die Truppen veröffentlichten ein Video, auf dem das Hissen der ukrainischen Flagge auf einem halbzerstörten Gebäude zu sehen ist. Es seien auch Gefangene genommen worden, hieß es. Von russischer offizieller Seite gab es dazu zunächst keine Stellungnahme. Die russische Armee behauptet seit Tagen, sie wehre die ukrainische Offensive ab.

Allerdings meldeten auch kremlnahe russische Militärblogger, dass Blahodatne aufgegeben worden sei, weil Moskaus Kämpfer dort eine Einkesselung befürchtet hätten. Demnach wurde zudem das Dorf Neskutschne eingenommen. Auch das Dorf Lobkowe im Gebiet Saporischschja soll von russischer Besatzung befreit sein.

15.58 Uhr: Ukrainische Vorstöße bestätigt

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Einschätzung westlicher Experten bei ihrer Offensive gegen die russische Armee im Süden des Landes lokale Erfolge erzielt. Dies teilte das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington mit. Nach ISW-Angaben erzielte die Ukraine Gewinne im Westen des Gebiets Saporischschja und dort im Südwesten und Südosten der Stadt Orichiw. Insgesamt gibt es demnach ukrainische Offensivhandlungen an vier Stellen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte Gegenangriffe, hielt sich am Wochenende aber weiter bedeckt, ob es sich bei den Vorstößen um die seit Monaten erwartete Gegenoffensive der Ukraine handelt. Das russische Militär erklärte, Offensiven der Ukrainer im Süden der Ukraine abgewehrt zu haben. Dabei seien auch vier weitere Leopard-Kampfpanzer zerstört worden. Deutschland und 24 weitere Staaten üben von Montag an die Verteidigung des Nato-Gebietes.

15.02 Uhr: Russland meldet Abwehr von Angriff auf Schwarzmeerflotte

Russland hat nach eigenen Angaben erneut einen ukrainischen Angriff auf eines seiner Kriegsschiffe im Schwarzen Meer abgewehrt. Die ukrainischen Streitkräfte hätten in der Nacht auf Sonntag "vergeblich versucht", das Schiff "Priasowje" mit "sechs unbemannten Hochgeschwindigkeitsbooten" anzugreifen, erklärte das russische Verteidigungsministerium im Online-Dienst Telegram.

Der Regierung in Moskau zufolge zerstörte das russische Kriegsschiff sämtliche ukrainischen Boote und erlitt selbst keinerlei Schaden. Die "Priasowje" sei im Einsatz gewesen, um die Pipelines Turkstream und Blue Stream zu bewachen, über die russisches Erdgas in die Türkei fließt.

13.51 Uhr: Hilfstransport aus Hof im Überschwemmungsgebiet angekommen

Nach der Teil-Zerstörung des Kachowka-Staudamms ist ein erster Hilfstransport aus Hof in der Südukraine angekommen. Die gespendeten Boote, Schwimmwesten, Wasserstiefel, Helme und Tabletten zur Reinigung des Wassers konnten direkt an eine registrierte Hilfsorganisation in der Region Cherson übergeben werden, sagte eine der Initiatorinnen, Hanna Vinichuk, im BR-Gespräch. Außerdem konnten bisher Spenden im Wert von mehr als 2.500 Euro für die Menschen in der Ukraine gesammelt werden.

13.50 Uhr: Prigoschin: Wagner-Kämpfer unterschreiben keinen Vertrag mit russischem Verteidigungsministerium

Der Chef der russischen Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, erklärt, dass seine Kämpfer keinen Vertrag mit dem russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu unterzeichnen würden. Das Verteidigungsministerium hatte am Samstag alle Freiwilligenkommandos angewiesen, bis Ende Juni Verträge mit dem Ministerium zu unterschreiben. "Wagner wird keine Verträge mit Schoigu unterzeichnen", sagt Prigoschin. Die Wagner-Gruppe sei in das Gesamtsystem integriert und vollständig den Interessen Russlands untergeordnet, aber ihre hocheffiziente Kommandostruktur würde durch die Unterstellung unter Schoigu Schaden nehmen. Prigoschin ist wiederholt mit dem regulären Militär aneinandergeraten und hat die Kriegsführung in der Ukraine mehrfach kritisiert.

12.55 Uhr: Polen bestreitet Verbindung zu Nord-Stream-Sabotage

Polen hat eine Verbindung zur Sabotage an den Ostsee-Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 bestritten. "Polen hat nichts mit der Sprengung von Nord Stream 1 und Nord Stream 2 zu tun", schrieb der Sprecher des Koordinators der Geheimdienste, Stanislaw Zaryn, auf Twitter. Es sei unbegründet, das Land mit diesen Ereignissen in Verbindung zu bringen. "Die Hypothese bleibt gültig, dass die Sprengung von Russland begangen wurde, welches ein Motiv und die Fähigkeit hatte, eine solche Operation durchzuführen."

Zuvor hatte das "Wall Street Journal" berichtet, deutsche Ermittler prüften Beweise, die darauf hindeuteten, dass das Sabotage-Team Polen als operative Basis genutzt habe. Dem Bericht zufolge sei eine Segeljacht, die in Zusammenhang mit den Anschlägen ins Visier der Ermittler geraten ist, in polnische Hoheitsgewässer gefahren.

12.17 Uhr: Drohne in russischer Region Kaluga niedergegangen

Eine Drohne ist am frühen Morgen in der Nähe des Dorfes Strelkovka in der russischen Region Kaluga niedergegangen. "Nach vorläufigen Informationen gibt es keine Verletzten", teilte der Gouverneur der Region, Wladislaw Schapscha, mit. Die Region Kaluga grenzt im Norden an die Metropolregion Moskau.

11.59 Uhr: Kiew - Moskau wollte mit Damm-Zerstörung ukrainisches Militär stoppen

Die ukrainische Regierung hat ihre Vorwürfe wiederholt, wonach Russland den Kachowka-Staudamm gezielt zerstört habe, um die ukrainischen Streitkräfte im Süden des Landes am Vormarsch zu hindern. Die Sprengung des Damms aus dem Inneren des zugehörigen Wasserkraftwerks sei offenbar mit der Absicht durchgeführt, die ukrainischen Verteidigungskräfte daran zu hindern, eine Offensive in der Region Cherson zu starten, sagte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar. Zudem habe Russland damit die Entsendung von Reserven in die Gebiete Saporischschja und Bachmut ermöglichen wollen.

11.35 Uhr: Moskau - Derzeit keine Grundlage für Dialog mit Ukraine

Die russische Führung sieht nach eigenen Angaben derzeit keine Basis für einen möglichen Dialog mit der Ukraine. Es gebe im Moment praktisch keine Vorbedingung für eine Vereinbarung, sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow dem staatlichen Fernsehsender Rossija. Zudem gebe es keine "auch nur hauchdünne Grundlage für irgendeine Art von Dialog".

11.00 Uhr: Macron macht Druck auf Iran - Drohnenlieferungen stoppen

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat Teheran in einem Telefonat mit dem iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi aufgefordert, die militärische Unterstützung für Russland zu beenden. Macron habe vor den schwerwiegenden sicherheitspolitischen und humanitären Folgen der iranischen Drohnenlieferungen an Russland gewarnt, teilte der Élyséepalast mit. Er habe die Führung in Teheran aufgefordert, ihre Unterstützung für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sofort einzustellen.

10.46 Uhr: Zerstörter Damm - Vermisstensuche läuft weiter

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Kriegsgebiet im Süden der Ukraine im Gebiet Cherson geht die Suche nach Vermissten weiter. Das ukrainische Innenministerium teilte mit, dass auf der von Kiew kontrollierten rechten Seite des Dnipro-Ufers noch 32 Ortschaften mit 3.784 Häusern überschwemmt seien. 29 Menschen würden vermisst, hatte die Behörde am Vorabend mitgeteilt. 1.400 Einsatzkräften seien beteiligt daran, die Folgen der Flut nach dem Bruch des Staudamms zu beseitigen, hieß es. Auch auf der von Russland besetzten Seite des Ufers dauerte die Evakuierung von Ortschaften an. Tausende Menschen wurden auf beiden Seiten des Flusses in dem umkämpften Gebiet in Sicherheit gebracht.

10.28 Uhr: London - Damm-Zerstörung hat Folgen für Wasserversorgung der Krim

Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine dürfte nach britischen Erkenntnissen Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung der russisch besetzten Krim-Halbinsel haben. Der Dammbruch habe mit ziemlicher Sicherheit schwere Beeinträchtigungen der wichtigsten Frischwasserquelle der Krim, dem Nord-Krim-Kanal, verursacht, teilte das britische Verteidigungsministerium mit. Das Wasser aus dem Kachowka-Reservoir werde bald aufhören, über den Kanal Richtung Krim zu fließen.

Dies werde die Verfügbarkeit von Süßwasser im Süden des Gebietes Cherson und im Norden der Krim verringern, schrieben die Briten in ihrem täglichen Geheimdienst-Update. Russland werde den unmittelbaren Wasserbedarf der Bevölkerung jedoch vermutlich unter anderem mit Hilfe von Reservoirs, Wasserrationierungen und der Lieferung von russischem Flaschenwasser auffangen.

10.10 Uhr: Offensive - Experten sehen lokale Erfolge für Kiew

Die ukrainischen Streitkräfte haben bei ihrer Offensive gegen die russische Armee im Gebiet Saporischschja im Süden des Landes nach Einschätzung westlicher Experten lokale Erfolge erzielt. Die Gewinne gebe es im Westen des Gebiets Saporischschja und dort im Südwesten und Südosten der Stadt Orichiw, teilte das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington mit. Insgesamt gebe es ukrainische Offensivhandlungen an vier Abschnitten der Front, hieß es. Dagegen hatte das russische Militär mitgeteilt, die Angriffe dort und im Gebiet Donezk um die Stadt Bachmut erfolgreich abgewehrt zu haben.

07.02 Uhr: Baerbock und Gauck werben für Unterstützung der Ukraine

Außenministerin Annalena Baerbock und Altbundespräsident Joachim Gauck haben um Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine geworben. Würde man als Weltgemeinschaft schweigend ignorieren, dass ein Mitglied des UN-Sicherheitsrats den Weltfrieden gefährde, "wäre das eine Einladung an alle Autokraten auf der Welt", sagte Baerbock beim evangelischen Kirchentag in Nürnberg. Um den Weltfrieden in anderen Regionen zu sichern, sei es deswegen essenziell, "dass man Farbe bekennt."

Der evangelische Theologe Gauck begründete seine Position auch mit seiner Glaubensüberzeugung und wendete sich gegen Stimmen aus der evangelischen Kirche, die Waffenlieferungen mit Verweis auf die deutsche Geschichte ablehnen. Für ihn sei das "moralisch und politisch nicht überzeugend."

06.15 Uhr Selenskyj dankt Kanada für Waffenhilfe

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich nach dem Besuch von Kanadas Premierminister Justin Trudeau für neue Militärhilfe aus Ottawa bedankt. Wichtig sei vor allem die Lieferung von Artilleriemunition vom Kaliber 155, sagte er in seiner Videoansprache. Er lobte zudem Kanadas Einsatz für eine internationale Koalition, die der Ukraine bei der Beschaffung westlicher Kampfjets helfen soll. Die Ukraine sehe den Sinn internationaler Beziehungen im Geben und Nehmen, so Selenskyj. Daher sei Kiew auch bereit, Kanada bei der Bekämpfung der Waldbrände zu helfen, falls eine solche Unterstützung nötig sei.

06.10 Uhr: Güterzug in russischer Grenzregion entgleist

Fünfzehn Waggons eines leeren Güterzuges sind in der südlichen russischen Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine entgleist. "Nach vorläufigen Informationen gibt es keine Verletzten", sagte der örtliche Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Zur Ursache ab es zunächst keine Informationen. In den vergangenen Wochen hat es immer wieder Explosionen und Angriffe in der Region Belgorord gegeben, für die die russischen Behörden die Ukraine oder pro-ukrainische Saboteure verantwortlich machen.

06.04 Uhr: Selenskyj dankt Soldaten

Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den ukrainischen Truppen gedankt. "Dank all jenen, die ihre Positionen halten, und jenen, die vorrücken", sagte er. Er verwies auf die Front im Osten und im Süden der Ukraine, wo es die schwersten Kämpfe gibt. Dabei hielt sich der Präsident auch in seiner abendlichen Videoansprache mit Details zum Stand der Gefechte zurück. Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maliar erklärte auf Telegram, es werde keine Mitteilungen geben, solange keine Klarheit auf dem Schlachtfeld herrsche. Sie deutete an, dass die Befreiung einer Stadt noch nicht beim Einrücken der Soldaten, sondern erst bei der Festigung der Position gemeldet werde.

Samstag, 10. Juni 2023

19.20 Uhr: Frankreich warnt Iran vor Drohnenlieferungen an Russland

Frankreich warnt den Iran vor Drohnenlieferungen an Russland. Die Teheraner Führung müsse umgehend aufhören, Russland in seinem Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen, sagt der französische Präsident Emmanuel Macron in einem Telefongespräch mit seinem iranischen Amtskollegen Ebrahim Raissi. Das teilt das Präsidialamt in Paris mit. Nach Darstellung der USA hat Russland seine Zusammenarbeit mit dem Iran zuletzt vertieft und Hunderte von Angriffsdrohnen erhalten, die demnach gegen die Ukraine eingesetzt wurden.

19.07 Uhr: Weitere Militärhilfe für die Ukraine aus Kanada

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau hat der Ukraine bei einem Besuch in Kiew weitere Militärhilfe zugesagt. Das Land erhalte 500 Millionen kanadische Dollar (348 Millionen Euro) zusätzlich zu den mehr als acht Milliarden an Militärhilfe, die Kanada seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 bereits bereitgestellt habe, kündigte Trudeau am Samstag an.

Weitere zehn Millionen kanadische Dollar sagte der Regierungschef für humanitäre Hilfe nach der Zerstörung des Kachowka-Damms zu, in deren Folge weite Gebiete einer Region im Süden der Ukraine unter Wasser gesetzt wurden.

17.04 Uhr: Russisches Militär will vier weitere Leopard-Panzer zerstört haben

Das russische Militär hat nach eigenen Angaben weitere Vorstöße der Ukrainer im Gebiet Saporischschja und im südlichen Donezk abgewehrt und den Angreifern dabei hohe Verluste zugefügt. "Die Gesamtverluste der ukrainischen Streitkräfte in den genannten Gebieten innerhalb eines Tages beliefen sich auf bis zu 300 Soldaten, 9 Panzer, darunter 4 Leoparden, und 11 Schützenpanzer, darunter 5 amerikanische Bradley...", sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Samstag. Auch eine französische Haubitze vom Typ Cesar sei zerstört worden. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.

Angriffe habe es nahe der Stadt Orichiw und an der Grenze zwischen den Gebieten Saporischschja und Donezk südlich der Ortschaft Welyka Nowosilka gegeben, hieß es weiter. "Alle Attacken des Gegners wurden zurückgeschlagen", zudem seien zwei ukrainische Marschkolonnen von der russischen Artillerie getroffen worden. Die Behörde präsentierte anschließend Bilder zerstörter Panzer. Angaben des russischen Verteidigungsministeriums zu Verlusten der ukrainischen Seite haben sich in der Vergangenheit oft als übertrieben herausgestellt.

Bereits Anfang der Woche hatte Verteidigungsminister Sergej Schoigu die Zerstörung von acht Kampfpanzern des Typs Leopard berichtet. Seine Behörde hatte dann als "Beweisvideo" Aufnahmen ins Netz gestellt, die selbst von prorussischen Militärbloggern als offensichtlich falsch kritisiert wurden.

14.58 Uhr: Selenskyj - Gegenoffensive läuft

Die Gegenoffensive im Krieg in der Ukraine läuft nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. In welchem Stadium sie und Verteidigungsaktionen seien, werde er aber nicht erläutern, sagt Selenskyj.

13.50 Uhr: Ukrainisches Militär berichtet von "heftigen Kämpfen"

Das ukrainische Militär hat von "heftigen Kämpfen" mit russischen Soldaten berichtet. Die russischen Besatzer verteidigten sich, teilte der ukrainische Generalstab am Samstag mit. Russland greife zu Luft- und Artillerieangriffen in den südukrainischen Regionen Cherson und Saporischschja. Analysten und russischen Angaben zufolge hat die Ukraine im Süden des Landes eine Gegenoffensive gestartet, womöglich mit dem Ziel, Gebiet nahe dem Atomkraftwerk Saporischschja zurückzuerobern.

13.50 Uhr: AKW Saporischschja abgeschaltet

Die ukrainische Atomenergiebehörde schaltete den letzten noch in Betrieb gewesenen Reaktor im Atomkraftwerk Saporischschja ab. Sie begründete das mit dem Bruch des nahegelegenen Kachowka-Damms und mit Beschuss in der Gegend der Anlage. Für die fünf anderen Reaktoren in der von Russland besetzten Atomanlage war bereits ein sogenannter kalter Shutdown vorgenommen worden. Die Behörde Enerhoatom teilte am Freitagabend mit, für Saporischschja bestehe wegen des Damm-Vorfalls "keine direkte Gefahr". Mit dem Wasser im zum Damm gehörenden Staubecken war das Atomkraftwerk gekühlt worden.

13.33 Uhr: Ukrainische Arme rückt bei Bachmut vor

Die ukrainische Armee ist bei Bachmut nach Angaben des Militärs an einigen Stellen bis zu 1,4 Kilometer vorgerückt. "Wir versuchen den Feind anzugreifen, wir machen Gegenangriffe", sagt der Sprecher des Kommandos Ost. Die russischen Truppen starteten ebenfalls Gegenangriffe, hätten aber keinen Erfolg.

12.56 Uhr: Trudeau zu Besuch in Kiew

Der kanadische Ministerpräsident Justin Trudeau hat am Samstag Kiew besucht, um seine Unterstützung für die Ukraine zu demonstrieren. An einer Gedenkstätte im Zentrum Kiews ehrte er die ukrainischen Soldaten, die seit 2014 im Kampf gegen pro-russische Separatisten und die russischen Streitkräfte getötet wurden.

12.28 Uhr: Scholz will demnächst wieder mit Putin reden

Bundeskanzler Olaf Scholz hat angekündigt, dass er bald wieder mit Russlands Präsident Wladimir Putin sprechen möchte. Er habe dies eine Weile nicht mehr gemacht, sagt Scholz auf dem Evangelischen Kirchentag in Nürnberg. "Ich habe vor, dies einmal demnächst wieder zu tun", fügt er hinzu. Putin müsse verstehen, dass Russland seine Truppen zurückziehen muss. Er selbst sei nicht gegen Verhandlungen, aber entscheidend sei "wer mit wem und worüber", sagte der Kanzler. "Es ist nicht vernünftig, die Ukraine zu zwingen, dass der Raubzug, den Putin gemacht hat, sanktioniert und akzeptiert wird und dass ein Teil des ukrainischen Territoriums einfach Russland wird", betont Scholz unter großem Applaus. Putin finde, dass Russland nicht groß genug sei. In Europa dürften aber keine Grenzen mehr gewaltsam verschoben werden. "Niemand ist die Einflusszone seines Nachbarlandes." Er werde weiter darauf achten, dass aus dem Krieg kein Konflikt der Nato mit Russland werde, weil dies "furchtbare Konsequenzen für die ganze Welt" hätte.

11.40 Uhr: Ukrainischer Botschafter rechnet nach Staudamm-Zerstörung mit Milliardenschäden

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine befürchtet der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, Schäden für Menschen, Umwelt und Landwirtschaft in Milliardenhöhe. "Städte, Infrastruktur, ganze Industrien müssen wieder aufgebaut werden", sagte der Diplomat den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstagsausgaben). "Die Gesamtschäden werden erst sichtbar, wenn das Wasser abgelaufen ist."

Nach der Explosion an dem ukrainischen Staudamm hatte die ukrainische Regierung laut Funke einen Antrag auf Soforthilfe beim Bundesaußenministerium gestellt und unter anderem um Tanklaster für die Trinkwasserversorgung, Feuerwehrschläuche, Rettungsbojen, Motorpumpen für Schmutzwasser und Schwimmwesten gebeten. Die Wiederaufbaukosten für die Ukraine allein in diesem Jahr betragen nach Angaben Makeievs 14,1 Milliarden Dollar (rund 13 Milliarden Euro).

10.52 Uhr: Russland erwartet, dass Dnipro bis Freitag ganz gesunken sein soll

Nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms in der Ukraine wird der südliche Teil des Dnipro nach russischen Angaben wohl bis nächsten Freitag wieder in sein Flussbett zurückkehren. Dies gehe aus vorläufigen Berechnungen zu dem Sinken der Wassermassen hervor, teilt der von Russland eingesetzte Gouverneur der annektierten ukrainischen Region Cherson, Wladimir Saldo, mit. Der Wasserstand in der an den Damm angrenzenden Stadt Nowa Kachowka auf der stromabwärts gelegenen Seite sei seit dem Höchststand von Dienstag um drei Meter gesunken. "Das Abpumpen des Wassers und die Müllentsorgung haben begonnen." Mehr als 6000 Menschen aus den überfluteten Stadtteilen sowie aus Oleschky und Hola Prystan an der Mündung des Flusses ins Schwarze Meer seien evakuiert worden. Saldo warf der Ukraine vor, provisorische Unterkünfte für die von der Flut Vertriebenen zu beschießen. Dabei sei eine Frau umgekommen. Die Ukraine wirft ihrerseits den russischen Truppen vor, Zivilisten in den Flutgebieten zu beschießen. Beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig, für die Zerstörung des Damms verantwortlich zu sein, der seit der Invasion unter russischer Kontrolle ist.

10.12 Uhr: Laut Großbritannien sind ukrainische Truppen auf dem Vormarsch

Die ukrainischen Streitkräfte haben bei den Kämpfen im Süden und Osten des Landes nach britischer Einschätzung in den vergangenen 48 Stunden teilweise einige Fortschritte erzielt. In einigen Gebieten seien sie wahrscheinlich gut vorangekommen und hätten die erste russische Verteidigungslinie überwunden, teilt das britische Verteidigungsministerium mit. In anderen Gebieten sei der Vormarsch dagegen langsamer gewesen. Auf russischer Seite hätte es wohl einige glaubwürdige Verteidigungseinsätze gegeben. Andere Einheiten hingegen hätten sich in einiger Unordnung zurückgezogen. Dabei häuften sich Berichte über Opfer unter den russischen Truppen beim Rückzug durch eigene Minenfelder.

09.53 Uhr: Militärflugplatz durch russische Luftangriffe beschädigt

Russland hat in der Nacht die zentralukrainische Region Poltawa mit Raketen und Angriffsdrohnen attackiert. Dabei sei es zu "einigen Schäden an Infrastruktur und Ausrüstung" auf dem Militärflugplatz Myrhorod gekommen, teilt Regionalgouverneur Dmytro Lunin auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Bei dem Angriff seien auch acht private Wohnhäuser und mehrere Fahrzeuge beschädigt worden. Berichte über Verletzten lagen nicht vor.

08.46 Uhr: Drei Tote bei Drohnenangriff auf Odessa

Bei einem russischen Luftangriff auf die Schwarzmeer-Hafenstadt Odessa sind nach ukrainischen Angaben drei Zivilisten getötet worden. Trümmer einer abgeschossenen Drohne seien in der Nacht auf Samstag auf einen Wohnblock gestürzt und hätten einen Brand ausgelöst, teilt das ukrainische Militär mit. Den Rettungskräften zufolge wurden 27 Menschen verletzt, darunter drei Kinder. Das Feuer sei rasch gelöscht worden. Insgesamt schoss die Luftabwehr in der Region laut dem Militärangaben acht russische Drohnen iranischer Bauart und zwei Raketen ab.

06.50 Uhr: Laut Putin sollen im Juli Atomwaffen in Belarus stationiert werden

Der russische Präsident Wladimir Putin hat angekündigt, taktische Atomwaffen ab Juli in Belarus stationieren zu wollen. Am 7. und 8. Juli würden die Vorbereitungen in den entsprechenden Anlagen abgeschlossen sein, sagte Putin am Freitag laut staatlicher Nachrichtenagentur Tass nach einem Treffen mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko. Dann werde die Verlegung beginnen. Alles sei im Zeitplan. Damit würde die Verlegung unmittelbar vor dem Nato-Gipfel in Litauen beginnen, einem Nachbarland von Belarus. Der Gipfel in der litauischen Hauptstadt Vilnius findet am 11. und 12. Juli statt.

Putin hatte bereits am 25. März angekündigt, russische Nuklearwaffen in die verbündete Ex-Sowjetrepublik Belarus zu verlegen. Er begründete die angekündigte Stationierung der Waffen auch damit, dass die USA seit Jahren Atomwaffen in Europa, darunter in Deutschland, vorhielten. Der Westen hatte die Pläne heftig kritisiert. Ende Mai hatte Lukaschenko bereits gesagt, die angekündigte Verlegung der Waffen in sein Land habe bereits begonnen.

01.52 Uhr: Wasserstand in überfluteten Teilen der Ukraine sinkt allmählich

Nach der Teilzerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine beginnt der Wasserstand nach ukrainischen Behördenangaben in Teilen der betroffenen Gebiete zu sinken. 35 Siedlungen auf der rechten Seite des Flusses Dnipro seien noch überflutet, mehr als 3700 Häuser stünden unter Wasser, "aber das Wasser geht allmählich zurück", erklärte Oleksandr Prokudin, Chef der ukrainischen Militärverwaltung in der Region Cherson, am Freitag.

Der Wasserstand in der Region sei im Laufe des Freitags von durchschnittlich rund 5,4 Metern auf nahezu fünf Meter gesunken, fuhr Prokudin fort. Sein Kollege in der Region Mykolajiw, Vitali Kim, gab ebenfalls an, dass der Pegel dort absinke.

Der in russisch besetztem Gebiet liegende Kachowka-Staudamm am Fluss Dnipro war in der Nacht zum Dienstag zerstört worden, große Mengen Wasser traten aus. Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Kiew und Moskau werfen einander gegenseitig vor, für den Vorfall verantwortlich zu sein.

Freitag, 9. Juni 2023

22.00 Uhr: Selenskyj spricht von "besonders schwierigen Schlachten"

Unter dem Eindruck von Berichten über die möglicherweise gestartete ukrainische Gegenoffensive hat Präsident Wolodymyr Selenskyj von "besonders schwierigen Schlachten" gesprochen. Er habe am Freitag ein Treffen mit der Stawka, dem Oberkommando der Ukraine, abgehalten, sagte Selensykj in seiner abendlichen Videoansprache. "Wir fokussieren unsere Aufmerksamkeit auf alle Richtungen, wo unsere Handlungen gebraucht werden und wo der Feind Niederlagen erleiden kann", fügte er hinzu. Es sei um "unsere Defensivhandlungen, unsere Offensivhandlungen, unsere Gewinne an den Frontlinien" gegangen. Dann dankte Selenskyj allen Soldaten, "die sich in diesen Tagen in besonders schwierigen Schlachten befinden". Darüber hinaus berichtete der ukrainische Staatschef über die weiter anhaltenden Rettungsaktionen nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im südlichen Gebiet Cherson.

21.55 Uhr: Deich des Kühlteiches von Saporischschja in Gefahr

Der Kühlteich des ukrainischen Atomkraftwerkes Saporischschja drückt stärker auf den ihn umgebenden Deich, seit der Kachowka-Staudamm zerstört ist. Der Grund: Der Pegel des Flusses Dnipro an der Außenseite des Dammes ist seit dem Dammbruch gesunken. Kurzfristig besteht laut der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA keine Gefahr, dass der Deich bricht. Auch die Umweltorganisation Greenpeace hat heute vor einem Bruch des Kühlteichs gewarnt.

Selbst für denn Fall, dass kein Wasser aus dem Fluss zur Kühlung des stillgelegten Kraftwerks und der abgebrannten Brennstäbe gepumpt werden kann, ist in der Umgebung der Reaktoren für mehrere Monate genug Wasser zur Kühlung vorhanden, so die IAEA.

19.03 Uhr: 32 Länder unterstützen Klage gegen Russland wegen Völkermord

Nachdem die Ukraine vor dem internationalem Gerichtshof in Den Haag gegen Russland wegen Völkermordes geklagt hat, haben sich 32 Länder dieser Klage angeschlossen. Der Gerichtshof hat diese Anträge angenommen. Unter den Staaten sind alle europäischen Länder mit Ausnahme Ungarns.

18.07 Uhr: USA wollen Ukraine mit weiteren Milliarden helfen

Die USA bewilligen der Ukraine weitere Militärhilfe im Wert von 2,1 Milliarden Dollar. Laut dem US-Verteidigungsministerium in Washington soll das neue Paket weitere Patriot-Raketenbatterien, Hawk-Luftabwehrsysteme und -Raketen sowie kleinen Puma-Drohnen umfassen, die von Hand gestartet werden können. Zu dem Paket gehören auch auch Munition für lasergesteuerte Raketen, eine nicht genannte Menge an Artilleriegeschossen sowie Mittel für Ausbildung und Wartung.

17.51 Uhr: Ungarn nimmt ukrainische Gefangene aus Russland auf

Ungarn hat nach eigenen Angaben eine Gruppe ukrainischer Kriegsgefangener aus Russland aufgenommen. Die elf Gefangenen stammten aus dem westlichen Teil der Ukraine, der an Ungarn grenzt, erklären der stellvertretende ungarische Ministerpräsident Zsolt Semjen und die russisch-orthodoxe Kirche. Ein Sprecher des ukrainischen Außenministeriums bezeichnete die Freilassung auf Facebook als eine gute Nachricht. Man sei allerdings nicht über den Vorgang informiert worden. Ungarn ist Mitglied in der Nato und der EU.

17.40 Uhr: Weitere Milliarden Militärhilfe aus den USA

Das US-Verteidigungsministerium kündigt zusätzliche 2,1 Milliarden Dollar Militärhilfe für die Ukraine an. Das Paket umfasse Munition für Patriot- und Raytheons HAWK-Luftverteidigungssysteme, unbemannte Puma-Flugsysteme von AeroVironment und weitere Ausrüstung sowie Hilfen für Ausbildung in Instandsetzung, heißt es in einer Erklärung.

17.16 Uhr Für Putin hat die ukrainische Gegenoffensive begonnen

Die lang erwartete Gegenoffensive der Ukraine hat nach Darstellung des russischen Präsidenten Wladimir Putin begonnen. "Dies wird durch den Einsatz der strategischen Reserve bestätigt", erklärte Putin am Freitag auf einer Konferenz in Sotschi, von der Ausschnitte auf dem Kurznachrichtendienst Telegram veröffentlicht wurden. "Die ukrainischen Soldaten haben ihre Ziele in keinem Sektor erreicht", sagte Putin. Eine ukrainische Stellungnahme lag nicht vor. Zuvor hatten beide Seiten schwere Gefechte insbesondere im Osten der Ukraine gemeldet. Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar sprach von russischen Angriffen, die abgewehrt würden.

15.42 Uhr: Norwegische Seismologen: Explosion an Staudamm nachgewiesen

Das norwegische seismologische Institut Norsar hat nach eigenen Angaben eine Explosion am ukrainischen Kachowka-Staudamm zum Zeitpunkt seiner Zerstörung festgestellt. "Wir sind sicher, dass es eine Explosion gab", sagte Norsar-Chef Ben Dando der Nachrichtenagentur AFP. Dies würde die allgemeine Annahme bestätigen, dass der Staudamm durch eine bewusste Aktion zerstört wurde - und nicht aufgrund von Schäden durch vorherige Bombardierungen nachgab. Angaben zum möglichen Auslöser der Explosion machte das Institut nicht.

14.55 Uhr: Rettungskräfte bei Cherson unter dauerndem russischen Beschuss

In Cherson ist die Lage doppelt gefährlich. Die Millionenstadt in der Südukraine ist seit der Teilzerstörung des 70 Kilometer entfernten Kachowka-Staudamms weiterhin an manchen Orten meterhoch überflutet. Und während die ukrainischen Rettungskräfte Menschen aus ihren überschwemmten Wohnungen holen, steht die Stadt nach wie vor unter dem seit Monaten andauernden russischen Beschuss vom anderen Ufer des Flusses Dnipro.

14.36 Uhr: Putin - Taktische Atomwaffen in Belarus ab Anfang Juli

Russland will nach Angaben von Präsident Wladimir Putin Anfang Juli mit der Stationierung taktischer Atomwaffen in Belarus beginnen. Die Vorrichtungen dafür stünden am 7. bis 8. Juli bereit, sagt Putin bei einem Treffen mit dem belarussischen Staatschef Alexander Lukaschenko in der russischen Schwarzmeer-Stadt Sotschi. "Alles läuft also nach Plan, alles ist stabil", erklärt Putin laut einer Mitteilung des Präsidialamts in Moskau. Putin und sein enger Verbündeter Lukaschenko hatten bereits vor einiger Zeit vereinbart, dass russische Kurzstreckenraketen auf dem Territorium der benachbarten Ex-Sowjetrepublik stationiert werden. Dies hatte scharfe Kritik unter anderem der USA ausgelöst.

13.35 Uhr: Thunberg kritisiert Russland nach Bruch von Kachowka-Damm

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg wirft Russland vor, die Zerstörung des Kachowka-Staudamms verursacht zu haben. Die Folgen des Dammbruchs seien "absolut entsetzlich und schrecklich", sagt sie der Nachrichtenagentur Reuters während eines wöchentlichen Klimastreiks vor dem schwedischen Parlament. "Russland muss für sein Handeln und seine Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden. Die Augen der Welt sind jetzt auf sie gerichtet." Bereits am Donnerstag sprach die 20-Jährige auf Twitter von einem Ökozid, der "als Fortsetzung der unprovozierten umfassenden Invasion Russlands in der Ukraine" eine "weitere Gräueltat" sei, die der Welt die Sprache verschlage.

13.13 Uhr: Selenskyj deutet Erfolge bei ukrainischer Offensive an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Video-Botschaft nur vage über die jüngsten Kämpfe gegen die russischen Angriffstruppen berichtet. Er sei in Kontakt mit den ukrainischen Einheiten in "allen heißesten Gegenden" und lobte sie für das "Ergebnis" ihrer Anstrengungen, das er aber nicht näher erklärte.

13.00 Uhr: IAEA gibt nach Staudamm-Bruch vorläufige Entwarnung zu Akw Saporischschja

Nach der Teilzerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine hat die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) vorläufige Entwarnung hinsichtlich der Kühlung des Atomkraftwerks Saporischschja gegeben. Das AKW pumpe "weiterhin Kühlwasser aus dem Kachowka-Stausee", teilte die IAEA mit. In der infolge des Staudamm-Bruchs teilweise überfluteten Stadt Cherson sank nach ukrainischen Angaben erstmals der Wasserstand. Aus dem russisch besetzten Teil der Region Saporischschja wurden unterdessen Kämpfe gemeldet. Zur Lage am Akw Saporischschja nach der Staudamm-Zerstörung erklärte die IAEA, auch bei einem Pegelstand unterhalb der bisher als kritisch eingestuften Schwelle von 12,70 Metern könne der Pumpvorgang fortgesetzt werden.

12.50 Uhr: Kreml wirft Ukraine Tötung von Zivilisten im Flutgebiet vor

Russlands Präsidialamt wirft der Ukraine abermals vor, nach dem Dammbruch wiederholt auf Flutopfer zu schießen. Dabei seien Zivilisten getötet worden, darunter eine Schwangere. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bezeichnet die angeblichen Angriffe als barbarisch. Die Ukraine hat wiederum Russland vorgeworfen, auf Zivilisten und Rettungskräfte in dem Überschwemmungsgebiet zu schießen. Das Gebiet befindet sich entlang des Flusses Dnipro, der in der Gegend etwa die Front zwischen den Kriegsparteien bildet. Einige Teile werden von ukrainischen Soldaten kontrolliert, andere von russischen Einheiten.

12.45 Uhr: Ukraine meldet schwere Kämpfe in Donezk

In der Region Donezk toben nach Angaben der stellvertretenden ukrainischen Verteidigungsministerin Hanna Maljar heftige Kämpfe. "Die Lage ist angespannt in allen Bereichen der Front", erklärt sie auf Telegram. Russland richte seinen Fokus weiterhin in Richtung der Donezker Städte Lyman, Bachmut, Awdijiwka und Marjinka. "Die schweren Kämpfe gehen weiter." Die ukrainischen Truppen wehrten die russischen Angriffe jedoch ab.

12.30 Uhr: Minister - Vier Tote als Folge der Überschwemmung in Cherson

Vier Menschen sind in der Region Cherson nach ukrainischen Angaben infolge der Überschwemmungen nach dem Dammbruch ums Leben gekommen. 13 würden noch vermisst, teilt Innenminister Ihor Klymenko auf Telegram weiter mit. 2412 Menschen seien in Sicherheit gebracht worden. Seit dem Dammbruch am Dienstag strömen unkontrolliert Wassermassen in den Dnipro. Der Fluss bildet in etwa die Front zwischen ukrainischen und russischen Truppen in dem Gebiet.

11.20 Uhr: DRK schickt Hilfsgüter in Überschwemmungsgebiete

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Ukraine hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Berlin Hilfsgüter zur Unterstützung der Flutopfer in das Krisengebiet geschickt. Am Freitagmorgen sei ein Lastwagen im Logistikzentrum des DRK am Flughafen Schönefeld mit 13,3 Tonnen Hilfsgüter beladen worden und in Richtung Ukraine aufgebrochen, sagte DRK-Sprecherin Rebecca Winkels der Deutschen Presse-Agentur.

10.55 Uhr: Russland - Krim hat genug Wasserreserven

Russland geht davon aus, dass die Wasserversorgung der Krim-Halbinsel durch die Zerstörung des Kachowka-Staudamms nicht beeinträchtigt wird. Die Wasser-Reservoirs der Krim seien voll, sagt Vize-Ministerpräsident Marat Chuschnullin der Nachrichtenagentur RIA zufolge. Die Vorräte reichten für 500 Tage. Russland hat die Krim 2014 annektiert. Die Halbinsel im Schwarzen Meer wird normalerweise über einen Kanal mit Wasser aus dem Kachowka-Stausee versorgt. Die Ukraine hatte den Kanal nach der Annexion blockiert, was zu einer akuten Wasserknappheit auf der Krim führte. Diese endete, nachdem russische Truppen den Kanal im März 2022 unter ihre Kontrolle brachten.

10.52 Uhr: Drohneneinschlag in Woronesch - drei Verletzte

Bei einem Einschlag einer Drohne in einem mehrgeschossigen in der russischen Stadt Woronesch sind laut Behörden drei Menschen verletzt worden. Der Vorfall werde untersucht, teilte Gebietsgouverneur Alexander Gussew mit. Auf Fotos war zu sehen, dass mehrere Wohnungen in den unteren Etagen des Hauses zerstört sind. Das Gebiet Woronesch im Südwesten Russlands grenzt teils an die Ukraine, gegen die Moskau seit mehr als 15 Monaten einen Angriffskrieg führt. Die grenznahen Regionen klagen immer wieder über Beschuss von ukrainischem Gebiet. Besonders betroffen ist derzeit das Gebiet Belgorod.

10.50 Uhr: Russland - Keine Grundlage für Verlängerung von Getreide-Abkommen

Russland droht erneut mit einem Ende des von den Vereinten Nationen (UN) und der Türkei vermittelten Abkommens, das trotz des Krieges in der Ukraine Ausfuhren von Getreide und Ölsaaten über das Schwarze Meer ermöglichen soll. Russland setze zwar die Beratungen mit den UN fort, sagt der russische Botschafter in der Türkei laut der Nachrichtenagentur RIA. Für eine Verlängerung der Vereinbarung gebe es aber keine Grundlage. Wenn Russland sich weiter sperrt, läuft das Abkommen im Juli aus. Russland stellt eine Reihe von Bedingungen, darunter die Wiedereröffnung der seit Kriegsbeginn stillgelegten und zuletzt beschädigten Ammoniak-Pipeline zwischen dem russischen Togliatti und dem Schwarzmeer-Hafen Odessa. Wie der russische Vize-Außenminister Michail Galusin laut RIA sagt, soll die jüngste Sprengung eines Teils der Leitung bei den Beratungen über das Getreide-Abkommen berücksichtigt werden.

10.30 Uhr: Wasserstand sinkt weiter im Kachowka-Stausee

Nach der Zerstörung des Kachowka-Damms im Kriegsgebiet Cherson im Süden der Ukraine sinkt der Wasserstand im Stausee weiter. Seit der Katastrophe am Dienstag sei der Stand um fast fünf Meter auf 11,7 Meter gesunken, teilte der staatliche Wasserkraftwerksbetreiber Ukrhydroenergo in Kiew mit. Das Wasser sinke um etwa einen Meter innerhalb von 24 Stunden. Das Staatsunternehmen wies auch darauf hin, dass die bisher nicht komplett eingestürzte Staumauer weiter berste. Ziel sei es nun, in den oberhalb der Kachowka-Station gelegenen Stauseen das Wasser des Dnipro zu stauen, um Reserven für den Sommer zu haben.

10.00 Uhr: Ukraine - Haben Beweis für Russlands Verantwortung für Dammbruch

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben einen Beweis dafür, dass Russland für die Zerstörung des Kachowka-Staudammes verantwortlich ist. Der ukrainische Inlandsgeheimdienst teilt mit, es sei ein Telefonat russischer Truppen mitgeschnitten worden, das belege, dass sie das Wasserkraftwerk und den Staudamm in der südukrainischen Oblast Cherson gesprengt haben. Der Geheimdienst veröffentlicht auf seinem Telegram-Kanal den mutmaßlichen Mitschnitt eines eineinhalb Minuten dauernden Telefonats.

09.55 Uhr: Behörden melden mutmaßlichen Drohnenangriff in Russland

In der südrussischen Stadt Woronesch hat es nach Angaben der Regionalbehörden vermutlich einen Drohnenangriff gegeben. Dabei seien zwei Menschen verletzt worden. Woronesch liegt etwa 180 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. In letzter Zeit gab es häufiger Zwischenfälle mit Drohnen in Russland. Wer dafür verantwortlich ist, ist nicht klar.

09.00 Uhr: Rotes Kreuz weist Selenskyj-Vorwürfe mangelnder Hilfe zurück

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat den Vorwurf des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zurückgewiesen, die Hilfsorganisation unternehme zu wenig, um den Menschen in den Überschwemmungsgebieten zu helfen. DRK-Generalsekretär Christian Reuter sagte im Deutschlandfunk (Freitag), natürlich sei man vor Ort aktiv, und das seit Jahren. Es gebe eine ganze Palette an Hilfsleistungen. Derzeit seien auch mehr als 70 Freiwillige des Ukrainischen Roten Kreuzes an der Evakuierung von Menschen in dem Flutgebiet beteiligt. Problematisch sei aber, dass im Krieg in der Ukraine auch gezielt auf Einrichtungen des Roten Kreuzes geschossen werde

08.50 Uhr: Ukraine verurteilt Angriffe während Evakuierungen

Die Ukraine hat russische Angriffe während der Hilfsmaßnahmen für die von Überschwemmungen getroffene Stadt Cherson verurteilt. "Wir verurteilen die Bombardierung der Evakuierungszonen aufs Schärfste", sagte der ukrainische UN-Botschafter Serhij Kyslyzja in New York. Er forderte die russischen Behörden auf, die Angriffe einzustellen und nach der Teilzerstörung des Kachowka-Staudamms einen "vollständigen, sicheren und ungehinderten" Zugang für Hilfslieferungen zu ermöglichen.

Humanitären Einsatzkräften insbesondere der Vereinten Nationen und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuzes (IKRK) müsse es ermöglicht werden, den Menschen in den von den Überschwemmungen betroffenen Gebieten am von Russland kontrollierten linken Ufer des Dnipro zu helfen, forderte Kyslyzja.

08.50 Uhr: Russische Armee meldet schwere Kämpfe

Die russische Armee meldet schwere Kämpfe in den ukrainischen Regionen Donezk und Saporischschja. 21 ukrainische Panzer seien bei Gefechten an Schlüsselstellen der Front zerstört worden. Russische Militärblogger schreiben, es gebe intensive Schlachten an der Front in Saporischschja in der Nähe der Stadt Orichiw. Die Ukraine versuche dort, russische Verteidigungslinien zu durchbrechen und einen Keil zwischen die russischen Streitkräfte zu treiben.

08.25 Uhr: Russland beschießt Ukraine mit Drohnen und Raketen

Bei neuen Angriffen auf die Ukraine hat Russland das Land mit Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen angegriffen. Insgesamt seien 10 von 16 Drohnen und 4 Marschflugkörper abgeschossen worden, teilten die Luftstreitkräfte in Kiew mit. Im ganzen Land hatte es zuvor Luftalarm gegeben. In der Stadt Uman im zentralukrainischen Gebiet Tscherkassy schlugen laut Behörden zwei Raketen in ein Industrieobjekt und eine Autowaschanlage ein. Acht Menschen seien verletzt worden, zwei von ihnen schwer, hieß es. In der Region Dnipropetrowsk beschädigten Trümmer abgeschossener Drohnen und Raketen zwei Wohnhäuser, eine Gasleitung und ein Auto, wie der Militärgouverneur des Gebiets, Serhij Lyssak, mitteilte. Es gebe keine Verletzten, sagte er.

05.45 Uhr: Militäranalyst: Dammbruch ändert militärischen Kriegsverlauf kaum

Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms dürfte nach Einschätzung eines Militäranalysten aus Zürich wenig unmittelbaren Einfluss auf den militärischen Verlauf des russischen Kriegs gegen die Ukraine haben. Der Staudamm liegt am Fluss Dnipro, der in der Region im Süden der Ukraine die Frontlinie im Gebiet Cherson bildet. "Es ist eher unwahrscheinlich, dass die Ukraine eine Überquerung des Dnipro als gewichtige Offensivachse vorgesehen hatte", sagte Niklas Masuhr, Forscher am Center for Security Studies der Universität ETH in Zürich, der Deutschen Presse-Agentur. "Im engeren militärischen Sinne ist also nicht offensichtlich, wie der Dammbruch den Krieg kurzfristig in die eine oder andere Richtung schieben könnte."

05.25 Uhr: Wasserpegel im Stausee unter kritischer Marke

Ein hochrangiger ukrainischer Beamter hat vor Wassermangel im auslaufenden Stausee gewarnt. "Das Niveau liegt schon bei 12,50 Meter, das ist unterhalb des toten Punkts von 12,70 Meter", sagte der Chef des Wasserkraftwerkbetreibers Ukrhidroenergo, Ihor Syrota, im ukrainischen Fernsehen. Das bedeute, dass kein Wasser mehr für die Trinkwasserversorgung der Ortschaften rundherum und die Kühlung des Kernkraftwerks Saporischschja am Südufer des Kachowka-Stausees entnommen werden könne.

Laut Syrota fällt der Wasserspiegel im Stausee täglich um etwa einen Meter. Diese Tendenz wird seiner Schätzung nach noch eine Woche anhalten. Sollte der Damm bis in die Grundfesten zerstört sein, könne der Pegel auf bis zu 3 Meter sinken.

05.20 Uhr: Selenskyj leitet Krisensitzung zu Trinkwasserversorgung

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach dem Besuch des Hochwassergebiets Cherson eine Krisensitzung zur Trinkwasserversorgung der Region Dnipropetrowsk abgehalten. Es gebe Probleme bei der Wasserversorgung der Städte Krywyj Rih, Marganez, Pokrow und Nikopol, berichtete der Militärgouverneur der Region, Serhij Lyssak, laut einer Mitteilung des Präsidialamts. Der Minister für Entwicklung und Infrastruktur, Olexander Kubrakow, stellte ein Projekt für den Bau eines neuen Stausees vor, der zum Teil auf dem Gebiet des bestehenden liegen soll. In seiner späteren Videobotschaft ging Selenskyj dann auch auf das Trinkwasserproblem ein. Die Versorgung mit Trinkwasser werde gesichert, versprach er.

05.15 Uhr: UN nicht in Überschwemmungsgebieten unter russischer Besatzung

Die Vereinten Nationen bemühen sich nach dem Dammbruch in der Ukraine um Zugang zu den Überschwemmungsgebieten unter russischer Besatzung. Bislang sei das UN-Nothilfebüro OCHA nicht in der Lage, einen UN-Einsatz in der Region zu bestätigen, sagte OCHA-Sprecher Jens Laerke in Genf. "Wir setzen unsere prinzipiellen Bemühungen fort, die von Russland kontrollierten Gebiete der Ukraine zu erreichen." Ukrainischen Angaben nach sind die Vereinten Nationen zur schnellen Entsendung von Hilfsteams bereit, warten aber auf russische Zugangs- und Sicherheitsgarantien.

05.10 Uhr: Kreml schickt hohen Beamten zur Inspektion ins Krisengebiet

Russlands Präsident Wladimir Putin hat im Gegensatz zu Selenskyj die Hochwassergebiete noch nicht besucht und erst zwei Tage nach dem Dammbruch öffentlich Anweisungen gegeben, Hilfe in die Region zu schicken. Allerdings inspizierte am Donnerstag mit dem Vizechef der Präsidialverwaltung, Sergej Kirijenko, bereits ein hochrangiger Kremlbeamter das Krisengebiet.

"Um die Lage objektiv einschätzen zu können, sind wir gemeinsam (mit Kirijenko) die überfluteten Territorien von Hola Prystan und Oleschky abgefahren - hier ist die Lage am stärksten gespannt", teilte der von Moskau eingesetzte Statthalter von Cherson, Andrej Alexejenko, auf seinem Telegram-Kanal mit. Auf den beigefügten Videos ist zu sehen, wie Kirijenko das Hochwassergebiet inspiziert und mit einem Betroffenen spricht.

05.00 Uhr: Selenskyj wirft Kreml Angriffe auf Flutopfer vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland vorgeworfen, die nach der Zerstörung des Staudamms entstandene humanitäre Katastrophe noch zu vergrößern. "Russische Terroristen versuchen, die Situation, die sie mit ihrem Ökozid verursacht haben, noch zu verschlimmern", sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Russische Truppen beschössen Rettungskräfte und Evakuierungspunkte, sagte Selenskyj. Entsprechende Videos waren am Donnerstag in den Medien aufgetaucht.

03.00 Uhr: 14 Tote nach Dammbruch in der Ukraine offiziell bestätigt

Bei der durch die Zerstörung des Kachowka-Staudamms ausgelösten Flutkatastrophe sind mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. Das erklärten offizielle Stellen sowohl in der Ukraine als auch im von Russland besetzten Teil des überfluteten südukrainischen Gebiets Cherson.

Offiziellen Angaben zufolge wurden mehr als 6000 Menschen auf beiden Seiten des Flusses Dnipro evakuiert. Das wahre Ausmaß der Katastrophe in der betroffenen Region blieb jedoch unklar.

00.45 Uhr: Selenskyj lobt "Erfolge" bei Kämpfen in der Ostukraine

Der ukrainische Präsident lobt die "Erfolge" bei den schweren Kämpfen in der Donezk-Region im Osten des Landes. "In der Region Donezk wird sehr heftig gekämpft", sagt Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft, die er aus einem Zug heraus übermittelt. "Es gibt Erfolge, und ich bin denen dankbar, die diese Erfolge erzielt haben. Gut gemacht in Bachmut. Schritt für Schritt." Er verweist auf andere Gebiete, in denen gekämpft wird, wollte aber keine Einzelheiten nennen. Auf seinem Telegramm-Account wurden Bilder veröffentlicht, die ihn bei einem Treffen mit einigen der wichtigsten Generäle des Landes zeigen.

00.34 Uhr: Selenskyj wirft Moskau Eskalation nach Flutkatastrophe vor

Der ukrainische Präsident hat Russland vorgeworfen, die nach der Zerstörung des Staudamms entstandene humanitäre Katastrophe noch zu vergrößern. "Russische Terroristen versuchen, die Situation, die sie mit ihrem Ökozid verursacht haben, noch zu verschlimmern", sagte Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Russische Truppen beschössen Rettungskräfte und Evakuierungspunkte, sagte Selenskyj. Entsprechende Videos waren am Donnerstag in den Medien aufgetaucht.

00.01 Uhr: IAEA - Beschädigtes Reservoir liefert immer noch Wasser für AKW

Wasser aus dem Reservoir des zerstörten Kachowka-Staudamms wird nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA noch immer zum Atomkraftwerk Saporischschja gepumpt, um die Reaktoren und andere Bereiche zu kühlen. Das bedeute, dass man mehr Zeit habe, bevor auf andere Wasservorräte zurückgegriffen werden müsse, sagt IAEA-Chef Rafael Grossi. Die Sicherheitslage bleibe sehr gefährlich. Grossi will das AKW in der kommenden Woche erneut besuchen. Am Dienstag hatte die UN-Agentur mitgeteilt, dass das Kernkraftwerk nach der Zerstörung des Staudamms noch für mehrere Monate Kühlwasser habe. Der nahe gelegene Kühlteich sei gegenwärtig voll und die sechs Reaktoren heruntergefahren. Es seien auch Maßnahmen zur Einsparung von Wasser eingeleitet worden.

Donnerstag, 8. Juni 2023

20.50 Uhr: USA und Großbritannien bekräftigen langfristige Unterstützung für Ukraine

US-Präsident Biden und der britische Premierminister Sunak haben bekräftigt, dass ihre Regierungen die Ukraine auch weiterhin unterstützen werden. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz im Weißen Haus sagte Sunak, Kremlchef Wladimir Putin glaube, die Allianz würde müde werden und aufgeben. «Aber das ist nicht der Fall. Wir gehen nirgendwo hin.» Man werde solange für die Ukraine da sein, wie es nötig sei.

US-Präsident Joe Biden sagte, man setze auch auf langfristige Unterstützung zur «Abschreckung künftiger Aggressionen». Man gebe der von Russland angegriffenen Ukraine, was sie jetzt auf dem Schlachtfeld benötige, und helfe, das Militär langfristig zu stärken.

19.38 Uhr: Stoltenberg ruft zu "schneller" Hilfe für Flutopfer auf

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die Bündnispartner aufgerufen, den Opfern der Überflutungen in der Ukraine "schnell" Unterstützung zukommen zulassen. Die Folgen der Zerstörung des Kachowka-Staudamms seien für tausende Menschen und für die Umwelt dramatisch.

Die Nato-Staaten hätten bereits ihre Solidarität mit der Ukraine zum Ausdruck gebracht, hieß es in einer Erklärung. Und "viele von ihnen haben bereits wichtige Hilfsgüter bereitgestellt, darunter Wasserfilter, Pumpen, Generatoren und Ausrüstung für Notunterkünfte." Es müsse jedoch weiter unverzüglich geholfen werden.

Die Nato hatte wegen der Zerstörung des Staudamms zu einer Dringlichkeitssitzung geladen, zu der auch der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba per Video zugeschaltet war.

19.08 Uhr: Konflikt um Kiewer Schutzbunker

Im Streit um Probleme mit Kiewer Luftschutzbunkern will Bürgermeister Vitali Klitschko an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj appellieren, ihm mehr Handlungsspielraum zu überlassen. Die einzelnen Stadtbezirke seien mittlerweile zu «separaten Fürstentümern» geworden, während dem Bürgermeisterbüro immer weniger Handlungsraum bleibe, kritisierte Klitschko am Donnerstag im Messenger-Dienst Telegram. Zugleich aber trage er die volle Verantwortung für die Lage in der Metropole.

Am 4. Juni waren in Kiew zwei Erwachsene und ein Kind durch russischen Raketenbeschuss getötet worden. Später stellte sich heraus, dass einige Luftschutzbunker entgegen Vorgaben geschlossen waren. Eine noch laufende Untersuchung ergab, dass von etwa 3 800 der bereits überprüften Kiewer Schutzräume rund 680 entweder gar nicht oder nur bedingt einsatzbereit waren. Klitschko beschuldigte daraufhin die Bezirksleiter der Veruntreuung von Geldern - diese wiederum machten ihn verantwortlich.

18.48 Uhr: Wasser aus Stausee reicht nicht mehr für Kühlung von AKW Saporischschja

Nach der Teilzerstörung des Kachowka-Staudamms reicht das Wasser des Stausees nach ukrainischen Angaben nun nicht mehr aus, um die Reaktoren im Atomkraftwerk Saporischschja zu kühlen. Der Chef des ukrainischen Energieunternehmens Ukrhydroenergo, Igor Syrota, sagte am Donnerstag, der Wasserpegel sei unter eine kritische Marke gesunken. Die Wasserreservoirs werden knapp.

Der Leiter der Internationale Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, will die Anlage in der kommenden Woche besuchen. Auch er hatte bereits vor einem fallenden Wasserpegel gewarnt. Grossi hatte allerdings auch auf ein großes Kühlbecken in der Nähe des AKW verwiesen. Dieses hätte genug Wasser gespeichert, um die Anlage für einige Monate zu versorgen, sagte der IAEA-Leiter. Daher sei es entscheidend, dass dieses intakt bleibe.

17.58 Uhr: Russland meldet ukrainischen Überraschungsangriff

Die ukrainische Armee hat nach russischer Darstellung einen Vorstoß an der Front in Saporischschja unternommen. Der umfangreiche Angriff sei zurückgeschlagen worden, meldet die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf einen hochrangigen russischen Kommandeur, der Präsident Wladimir Putin Bericht über die Lage in der Region erstattet habe. Die Nachrichtenagentur Interfax bezeichnete den Vorstoß als versuchten Überraschungsangriff. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Eine ukrainische Stellungnahme liegt nicht vor.

16.53 Uhr: Scholz hofft auch auf Beitritt Schwedens

Bundeskanzler Olaf Scholz hofft, dass zum Nato-Gipfel in Vilnius im Juli auch Schweden dem westlichen Verteidigungsbündnis beitreten kann. Von dem Gipfel solle ein Signal der Geschlossenheit ausgehen, sagt er bei einem Treffen mit der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Hintergrund ist der anhaltende Widerstand der Türkei gegen einen schwedischen Beitritt.

15.52 Uhr: Stauseewasserstand vor gefährlichem Tiefstand

Der Wasserstand des Kachowkaer Stausees im Süden der Ukraine nähert sich den Behörden zufolge nach der Zerstörung des Damms einem gefährlichen Tiefpunkt. Ein weiteres Absinken drohe die Wasserversorgung der Kühlbecken für das nahe gelegene Kernkraftwerk Saporischschja und anderer Regionen zu beeinträchtigen, sagt der Leiter des staatlichen Betreibers des am gebrochenen Damm gelegenen Wasserkraftwerks, Ihor Syrota, im Fernsehen. Sein Unternehmen stehe für Reparaturarbeiten am Damm und dem Wasserkraftwerk bereit, sobald die russischen Truppen die östliche Seite des Dnipro verlassen hätten. Die UN-Atomaufsichtsbehörde IAEA hatte zuletzt mitgeteilt, dass Europas größtes Kernkraftwerk über genügend Wasser verfügt, um die Reaktoren für "mehrere Monate" aus einem Becken oberhalb des Stausees zu kühlen.

15.00 Uhr:  Putin reist laut Kreml nicht in besetztes Flutgebiet

Anders als der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will Kremlchef Wladimir Putin zumindest vorerst nicht in das nach der Staudamm-Zerstörung überflutete südukrainische Gebiet Cherson reisen. "Nein, derzeit gibt es keine solchen Pläne", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge auf eine entsprechende Frage von Journalisten. In Cherson ist die von russischen Truppen besetzte linke Seite des Flusses Dnipro besonders schlimm von den Hochwassern betroffen, die der Bruch des wichtigen Kachowka-Staudamms ausgelöst hat.

13.20 Uhr: Ukraine droht nach Staudamm-Bruch erheblicher Ernteausfall

Der Ukraine droht durch die Flutkatastrophe im Süden des Landes nach Angaben der Regierung ein mehrere Milliarden Tonnen schwerer Ernteausfall. Nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms in dieser Woche seien Zehntausende Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche in der Südukraine überschwemmt worden, teilt das Agrarministerium mit. Zudem würden mindestens 500.000 Hektar Land ohne Bewässerung veröden. Auf den betroffenen Flächen würden hauptsächlich Gemüse, Melonen, Getreide und Ölsamen angebaut. Bei den überschwemmten Gebieten sei eine umfassende agrarökologische Bewertung des Bodenzustands erforderlich. In den meisten Fällen seien Spezialarbeiten zur Wiedernutzung nötig. Die Ukraine ist ein weltweit führender Erzeuger und Exporteur von Getreide und Ölsamen.

13.05 Uhr: Ukraine - Russische Armee wegen Staudamm-Bruch zu Rückzug gezwungen

Die durch den Bruch des Kachowka-Staudamms in der Südukraine verursachten Überschwemmungen haben die russischen Truppen laut ukrainischen Angaben zu einem größeren Rückzug gezwungen. Die russischen Streitkräfte hätten sich wegen der Wassermassen in der Region Cherson um fünf bis 15 Kilometer zurückziehen müssen, sagte eine ukrainische Militärsprecherin im Fernsehen. Dies habe den russischen Beschuss in der Region "praktisch halbiert".

13.00 Uhr: Ukraine - Stausee-Wasserstand vor gefährlichem Tiefpunkt

Der Wasserstand des Kachowkaer Stausees im Süden der Ukraine nähert sich den Behörden zufolge nach der Zerstörung des Damms einem gefährlichen Tiefpunkt. Ein weiteres Absinken drohe die Wasserversorgung der Kühlbecken für das nahe gelegene Kernkraftwerk Saporischschja und anderer Regionen zu beeinträchtigen, sagt der Leiter des staatlichen Betreibers des am gebrochenen Damm gelegenen Wasserkraftwerks, Ihor Syrota, im Fernsehen. Sein Unternehmen stehe für Reparaturarbeiten am Damm und dem Wasserkraftwerk bereit, sobald die russischen Truppen die östliche Seite des Dnipro verlassen hätten. Die UN-Atomaufsichtsbehörde IAEA hatte zuletzt mitgeteilt, dass Europas größtes Kernkraftwerk über genügend Wasser verfügt, um die Reaktoren für "mehrere Monate" aus einem Becken oberhalb des Stausees zu kühlen.

12.55 Uhr: Russland: UN-Gericht muss Klage der Ukraine abweisen

Im Verfahren vor dem höchsten UN-Gericht zur russischen Aggression in der Ukraine hat Russland alle Vorwürfe entschieden zurückgewiesen und eine Abweisung der Klage gefordert. Die Vorwürfe der Ukraine seien haltlos, sagte Botschafter Alexander Schulgin am Donnerstag vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Er sprach von "Propaganda und Lügen".

Das UN-Gericht befasst sich seit Dienstag mit einer Klage der Ukraine, die bereits 2017 eingereicht worden war, also lange vor der russischen Invasion im vergangenen Jahr. Nach Darstellung Kiews begann die Aggression 2014 im Donbass und auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim. Die aktuellen Ereignisse im Ukraine-Krieg prägen aber den Kontext der Anhörungen.

12.50 Uhr: Moskau macht Kiew vor Haager Strafgericht für Staudamm-Explosion verantwortlich

Auf Antrag Moskaus befasst sich der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) seit Donnerstag mit den Vorwürfen zur Beschädigung des Kachowka-Staudamms. Die Ukraine habe "nicht nur massive Artillerieangriffe auf den Staudamm (...) ausgeführt, sondern auch den Wasserstand des Kachowka-Beckens absichtlich auf ein kritisches Niveau gebracht", erklärte der russische Botschafter in den Niederlanden, Alexander Schulgin, nach Angaben des IStGH. Vorwürfe Kiews, Russland sei für die teilweise Zerstörung der Anlage im Süden der Ukraine verantwortlich, wies Moskau zurück. Belege für die Anschuldigungen legte er nicht vor. Ein Urteil des IStGH wird erst in einigen Monaten oder sogar Jahren erwartet.

12.45 Uhr: Kreml - Ukraine beschießt russische Rettungskräfte in Flutgebiet

Die Führung in Moskau wirft der Ukraine einen Beschuss russischer Rettungskräfte in dem südukrainischen Überschwemmungsgebiet nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms vor. Das Präsidialamt legte allerdings keine unmittelbaren Beweise für seine Aussage vor. Sprecher Dmitri Peskow sagte zudem, dass Präsident Wladimir Putin derzeit keine Pläne für einen Besuch in dem Katastrophengebiet habe.

12.40 Uhr: Russland - Kein Zugang zu beschädigtem Teil von Ammoniak-Pipeline

Russland hat nach eigenen Angaben keinen Zugang zu dem beschädigten Teil der Togliatti-Odessa-Ammoniak-Pipeline. Man rechne auch nicht damit, einen Zugang zu erhalten, sagt Industrie- und Handelsminister Denis Manturow laut der Nachrichtenagentur Interfax. Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow bezeichnet die Beschädigung der Pipeline als einen erschwerenden Faktor, der "nur negative Auswirkungen" haben könne. Er bekräftigt die russische Forderung, dass eine Wiederinbetriebnahme der Pipeline von integraler Bedeutung für eine Verlängerung des Abkommens zur Transport von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer sei.

12.25 Uhr: Dammbruch hat fatale ökologische Folgen

Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms wird verheerende Folgen für die Natur haben. Die ukrainische Organisation Ecoaction fürchtet ein "Massensterben von Wasserorganismen - Fischen, Muscheln, Schalentieren, Mikroorganismen und Wasservegetation", aber auch von Nagetieren. Das werde auch die Wasserqualität beeinträchtigen.

Durch die Flut gelangen zudem Müll, Agrochemikalien und andere gefährliche Stoffe ins Wasser, Kläranlagen und Kanalisation funktionieren nicht mehr. Für Millionen Menschen könnte das Wasser knapp werden, Wüsten könnten entstehen. Am Staudamm wurde nicht nur ein Wasserkraftwerk betrieben, das jetzt ausfällt. Der Stausee lieferte auch das Kühlwasser für das Atomkraftwerk Saporischschja. Das könnte zu einem Verlust von etwa 13 Prozent der ukrainischen Stromerzeugungskapazität führen. Die Zerstörung des Staudamms könnte darüber hinaus die landwirtschaftliche Produktion stark einschränken - mit gravierenden Folgen weit über die Ukraine hinaus.

12.20 Uhr: Russland - Wasserstand im Nord-Krim-Kanal stabil

Trotz des Bruchs des Kachowka-Staudamms ist der Wasserstand im Nord-Krim-Kanal russischen Angaben zufolge stabil. Dies teilt der von Russland ernannte Gouverneur der annektierten Halbinsel Krim, Sergej Axjonow, mit. Die Wasserversorgung der Krim hängt zum großen Teil von dem Kanal ab, der von dem Kachowka-Stausee gespeist wird. Die Ukraine hatte den Kanal nach der Besetzung der Halbinsel durch Russland im Jahr 2014 blockiert, was zu jahrelanger akuter Wasserknappheit führte. Nach ihrem Einmarsch in der Ukraine im Februar 2022 haben die russischen Truppen die Kontrolle über den Damm und den Stausee übernommen.

11.25 Uhr: Gouverneur - Drei Tote bei russischem Angriff im Osten

Bei einem russischen Angriff auf den ostukrainischen Ort Ukrajinsk sind nach Angaben der Regionalregierung von Donezk drei Menschen getötet worden, darunter ein vierjähriger Junge. Fünf Menschen, darunter drei Kinder, seien zudem verletzt worden, als der Ort in der Nacht unter Beschuss genommen worden sei, teilt Gouverneur Pawlo Kirilenko auf Telegram mit. Zudem seien auch noch andere Teile der Region angegriffen worden. Dabei seien zwei Menschen verletzt worden.

11.15 Uhr: Russische Stellungen angeblich durch Wasserflut zerstört

Die russischen Truppen haben durch die Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine aus Sicht des Militärs in Kiew und von US-Experten Verluste hinnehmen müssen. Die Besatzer seien nicht vorbereitet gewesen auf die Folgen der Sprengung des Staudamms und hätten deshalb Soldaten, Ausrüstung und Militärtechnik verloren, teilte der Generalstab in Kiew mit. Es gebe Tote, Verletzte und Vermisste russische Soldaten. Auch Experten des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) stellten fest, dass durch die Fluten aus dem Stausee russische Verteidigungsstellungen in der Frontlinie vernichtet worden seien. Russland hält den Großteil des Gebiets Cherson besetzt. Entgegen der Einschätzung vieler internationaler Beobachter hat Moskau behauptet, Kiew habe den Staudamm gezielt zerstört.

10.55 Uhr: Am AKW Saporischschja wird Kühlwasser aus Stausee gepumpt

Am ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja wird mit Hochdruck am Auffüllen der Kühlwasserreserven gearbeitet. Das sei nötig, falls infolge der Zerstörung des Kachowka-Staudamms und des Ablaufens riesiger Wassermengen bald kein Wasser mehr aus dem dahinter liegenden Reservoir gepumpt werden könne, teilte der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, mit. Das von Russland besetzte Kraftwerk liegt am nördlichen Ende des Stausees.

10.30 Uhr: Selenskyj besucht überschwemmte Oblast Cherson

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die von Überschwemmungen betroffene Oblast Cherson im Süden des Landes besucht. Er habe dort über die Situation nach der Zerstörung des Kachowka-Staudammes beraten, teilt Selenskyj auf Telegram mit. "Viele wichtige Fragen wurden besprochen. Die operative Lage in der Region infolge der Katastrophe, die Evakuierung der Bevölkerung aus potenziellen Überschwemmungsgebieten, die Beseitigung der durch die Dammexplosion verursachten Notlage, die Organisation der Lebenserhaltung in den überschwemmten Gebieten", zählt er auf. Außerdem sei es um die Wiederherstellung des Ökosystems der Region und die operative militärische Lage gegangen.

10.15 Uhr: Behörden - Fünf Tote nach Staudamm-Bruch

Nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms in der Südukraine sind in der nahe gelegenen Stadt Nowa Kachowka Behördenangaben zufolge fünf Menschen ums Leben gekommen. Das berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf den Bürgermeister der Stadt, die von Russland kontrolliert wird.

9.45 Uhr: Gouverneur - Lage in betroffenen Gebieten "extrem schwierig"

Die Überschwemmungen durch die teilweise Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Ukraine erstrecken sich nach ukrainischen Angaben auf eine Fläche von mehreren hundert Quadratkilometern. "600 Quadratkilometer der Region Cherson stehen unter Wasser, davon 32 Prozent am rechten Ufer und 68 Prozent am linken", von Russland kontrollierten Ufer des Dnipro, erklärte der Gouverneur der Region Cherson, Oleksandr Prokudin, in Onlinemedien. Die Lage in den von den Überschwemmungen betroffenen Gebieten bezeichnete Prokudin als "extrem schwierig". Trotz der Gefahr durch die Wassermassen und schweren russischen Beschusses gingen die Evakuierungen aus dem überfluteten Gebiet weiter.

09.30 Uhr: Zerstörter Staudamm - Wasser flutet weiter das Gebiet Cherson

Nach der Zerstörung des Kachowka-Damms im Kriegsgebiet Cherson im Süden der Ukraine fließen weiter Wassermassen aus dem Stausee ab. Der Wasserstand in dem See sei binnen 24 Stunden um einen Meter gesunken und liege mit Stand Donnerstagmorgen (7.00 Uhr MESZ) bei 13,05 Meter, teilte der staatliche Wasserkraftwerksbetreiber Ukrhydroenergo in Kiew mit. Das Mauerwerk nehme derweil immer größeren Schaden. Durch den zertrümmerten Staudamm fließt das Wasser im Moment ungehindert ab. Gemeinsam mit dem staatlichen Energieversorger Ukrenerho würden nun Maßnahmen ausgelotet, um die negativen Folgen durch die Schäden am Kachowka-Wasserkraftwerk zu mindern, teilte der Konzern weiter mit.

09.25 Uhr: Südafrikas Präsident bespricht mit Putin afrikanische Friedensinitiative

Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa hat Russlands Staatschef Wladimir Putin in einem Telefonat über einen geplanten Friedensvorstoß afrikanischer Staats- und Regierungschefs informiert. Putin habe die Initiative begrüßt und seinen Wunsch zum Ausdruck gebracht, die Delegation aus Afrika zu empfangen, teilt das südafrikanische Präsidialamt mit. Ein Sprecher Ramaphosas hatte am Mittwoch gesagt, dass für den Besuch noch kein Datum festgesetzt worden sei. Im Mai hatte er der Nachrichtenagentur Reuters gesagt, es werde damit gerechnet, dass die Delegation noch im Juni in die Ukraine und nach Russland reisen werde, um zu versuchen beide Seiten zur Einstellung der Feindseligkeiten zu bewegen. Auch über den geplanten Russland-Afrika-Gipfel in St. Petersburg sprachen Ramaphosa und Putin in ihrem Telefonat, wie es es in der Erklärung des südafrikanischen Präsidialamts heißt.

09.20 Uhr: London - Heftige Kämpfe an verschiedenen Frontabschnitten

In der Ukraine wird nach Angaben britischer Geheimdienstexperten weiterhin an mehreren Frontabschnitten heftig gekämpft. Die Ukrainer behielten dabei in den meisten Gebieten die Initiative, hieß es im täglichen Geheimdienstbericht zum Krieg in der Ukraine des Verteidigungsministeriums in London. Die russischen Truppen seien wahrscheinlich angewiesen, so bald wie möglich zum Angriff überzugehen. So hätten tschetschenische Einheiten einen erfolglosen Versuch gemacht, den Ort Marjiwka nahe der Stadt Donezk einzunehmen.

Die Wasserstände seien nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine am Mittwoch weiter gestiegen, dürften aber im Laufe des Donnerstags zurückgehen, so die Mitteilung der Briten weiter. Beschuss habe die Evakuierung von Zivilisten in den Überschwemmungsgebieten erschwert.

08.33 Uhr: Bericht - Mehr als 14.000 Häuser überschwemmt

Russischen Angaben zufolge sind nach der Teil-Zerstörung des Kachowka-Staudamms bislang fast 4.300 Menschen in Sicherheit gebracht worden. Mehr als 14.000 Häuser seien überschwemmt worden, erklärte die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf russische Sicherheitsdienste.

08.10 Uhr: Gouverneur - 600 Quadratkilometer der Region Cherson unter Wasser

Nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms in der Südukraine stehen nach Angaben der Behörden rund 600 Quadratkilometer der Region Cherson unter Wasser. 68 Prozent davon lägen auf dem von Russland besetzten Ufer des Dnipro, teilt Regionalgouverneur Olexandr Prokudin über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Der durchschnittliche Wasserstand habe am Morgen bei 5,61 Metern gelegen.

06.30 Uhr: Rotes Kreuz warnt vor Minen nach Damm-Zerstörung

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat nach der teilweisen Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Ukraine auf die katastrophalen Auswirkungen auf die Lokalisierung von Landminen hingewiesen. "Wir wussten, wo die Gefahren waren", sagte Erik Tollefsen, Leiter der Abteilung für Waffen-Belastung beim IKRK. "Nun wissen wir es nicht mehr. Alles, was wir wissen, ist, dass sie irgendwo flussabwärts sind." Dies sei sehr beunruhigend sowohl für die betroffene Bevölkerung als auch "für all diejenigen, die kommen, um zu helfen".

05.50 Uhr: Frankreich verurteilt Angriff

Macron verurteilte den Angriff auf den Damm und sicherte der Ukraine schnelle Hilfe zu. "Wir werden in den allernächsten Stunden Hilfe schicken, um den unmittelbaren Bedarf zu decken", sagte Macron nach einem Telefonat mit Selenskyj. Wie der Élysée-Palast mitteilte, werde das Krisen- und Unterstützungszentrum des Außenministeriums schnell einen ersten Konvoi mit etwa zehn Tonnen der von den Ukrainern angeforderten Produkte im Bereich Gesundheit, Hygiene, Wasseraufbereitung und tragbare Tanks auf den Weg bringen.

04.46 Uhr: Pence - Ukraine braucht Unterstützung gegen Russland

Der frühere US-Vizepräsident Mike Pence würde die Ukraine als Präsident der Vereinigten Staaten eigenen Worten zufolge weiterhin militärisch gegen Russland unterstützen. "Wir müssen den Menschen in der Ukraine die Fähigkeit geben, zu kämpfen", sagte Pence bei einer Fragestunde mit Bürgern im TV-Sender CNN. Dabei teilte er auch gegen seinen ehemaligen Chef, Ex-Präsident Donald Trump aus. Dieser habe Kremlchef Wladimir Putin bei dessen Einmarsch ein "Genie" genannt. "Ich kenne den Unterschied zwischen einem Genie und einem Kriegsverbrecher und ich weiß, wer im Krieg in der Ukraine gewinnen muss - und es sind die Menschen, die für ihre Freiheit und für die Wiederherstellung ihrer nationalen Souveränität in der Ukraine kämpfen", sagte Pence.

04.10 Uhr: Nato-Generalsekretär leitet Ukraine-Krisensitzung

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat für Donnerstag eine Dringlichkeitssitzung mit der Ukraine wegen der teilweisen Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine angesetzt. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba soll per Videoschalte an dem Treffen der Nato-Ukraine-Kommission teilnehmen. Kuleba zufolge findet die Sitzung auf seine Bitte hin statt.

01.11 Uhr: Weltbank - Schnellbewertung der Schäden nach Staudamm-Bruch

Die Weltbank will eigenen Angaben zufolge die Ukraine mit einer zügigen Einschätzung der durch die Fluten ausgelösten Schäden und des Bedarfs unter die Arme greifen. Die Zerstörung des Staudamms habe "viele sehr ernste Folgen für die Erbringung grundlegender Dienstleistungen und die Umwelt im Allgemeinen", schreibt Anna Bjerde, Geschäftsführerin Betrieb bei der Weltbank, auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal erklärt ebenfalls auf Twitter, Bjerde habe ihm versichert, dass die Weltbank eine rasche Bewertung der Schäden und des Bedarfs vornehmen werde.

0.35 Uhr: Selenskyj bestreitet Sabotage der Nord-Stream-Pipelines

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Beteiligung seiner Regierung an den Sabotage-Aktionen an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 bestritten. "Ich bin Präsident und ich gebe entsprechende Befehle. Nichts dergleichen hat die Ukraine getan. Ich würde nie so handeln", sagte Selenskyj in einem Interview von "Bild", "Welt" und "Politico". Angesprochen auf einen entsprechenden Artikel der "Washington Post" forderte er Beweise für eine ukrainische Beteiligung. In dem am Dienstag veröffentlichten Artikel in der "Washington Post" hieß es, dass die US-Regierung drei Monate vor den Explosionen im September 2022 von einem europäischen Geheimdienst von einem entsprechenden Plan des ukrainischen Militärs erfahren habe.

Mittwoch, 7. Juni 2023

22.33 Uhr: 6.000 Menschen nach Staudammbruch auf beiden Seiten des Dnipro evakuiert

Nach der Teilzerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine sind nach Angaben russischer und ukrainischer Behörden knapp 6000 Menschen auf beiden Seiten des Flusses Dnipro in Sicherheit gebracht worden. "Unsere Rettungskräfte, Polizisten und Freiwilligen haben bereits 1894 Bürger evakuiert", sagte der ukrainische Innenminister Igor Klymenko am Mittwochabend im Fernsehen. Der von Moskau eingesetzte Regionalgouverneur Wladimir Saldo berichtete im Onlinedienst Telegram von "mehr als 4000" evakuierten Menschen in dem von Russland besetzten Teil der Region Cherson.

21.00 Uhr: Macron sagt Ukraine nach Dammbruch Hilfe zu

Der französische Präsident Emmanuel Macron sagt der Ukraine nach dem Dammbruch Hilfe zu. "Frankreich verurteilt diese grauenhafte Tat. In den nächsten Stunden werden wir Hilfe schicken, um den unmittelbaren Bedarf zu decken."

20.17 Uhr: Selenskyj strebt internationale Untersuchung des Dammbruchs an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj strebt eine internationale Untersuchung des Dammbruchs an. Wenn die Ukraine die Kontrolle des Staudamms zurückerobert habe, werde sie internationale Experten einladen, den Vorfall zu untersuchen, sagt er im Interview mit "Welt", "Bild" und "Politico". Seiner Ansicht nach sei die Verantwortung Russlands für die Katastrophe erwiesen. "Das passierte in einem besetzten Gebiet."

Er habe bereits vor einem Jahr darauf hingewiesen, dass der Damm vermint werde und das Risiko einer Sprengung hoch sei. Durch Beschuss hätte der Bruch nicht herbeigeführt werden können. Er gehe davon aus, dass Russland seine Aktion unterschätzt habe. "Sie haben nicht daran gedacht, dass sie auch ihre besetzten Gebiete fluten." Der Vorfall habe auch Auswirkungen auf die Gegenoffensive. "Das, was gerade passiert, ist eine Tragödie. Eine Umweltkatastrophe und eine menschliche Katastrophe. Das hilft uns nicht mit der Gegenoffensive, das erleichtert die Gegenoffensive nicht."

19.55 Uhr: Moskau droht mit Aus für Getreidedeal nach Pipeline-Explosion

Russland hat der Ukraine einen Anschlag auf eine Ammoniakleitung vorgeworfen und deswegen mit dem Ende des Getreidedeals gedroht. "Am 5. Juni um 21 Uhr hat in der Ortschaft Masjutiwka im Gebiet Charkiw ein ukrainischer Aufklärungs- und Sabotagetrupp die Ammoniak-Pipeline "Togliatti - Odessa" gesprengt", sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Mittwoch. Das russische Außenministerium bezeichnete die Sprengung als "Schlag gegen den Getreidedeal". International gibt es Sorgen, dass mit dem Scheitern des Abkommens die Lebensmittelpreise steigen.

Ammoniak ist ein giftiges Gas, das zu Düngemitteln verarbeitet wird. Russland ist einer der größten Ammoniak-Produzenten und -Exporteure. Eine schon zu Sowjetzeiten gebaute Leitung von Togliatti an der Wolga in die südukrainische Hafenstadt Odessa wurde nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine stillgelegt. Russland hat in den vergangenen Monaten mehrfach darauf gedrungen, die Wiederinbetriebnahme der Leitung zum Teil des Abkommens zu machen.

18.53 Uhr: Selenskyj kritisiert Hilfsorganisationen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft den Vereinten Nationen und dem Roten Kreuz Versagen nach dem Dammbruch in der Ukraine vor. "Sie sind nicht da", sagt Selenskyj im Interview mit "Welt", "Bild" und "Politico". Dabei müssten die UN und das Rote Kreuz doch als erste da sein, um Leben zu retten. Auf Anfragen der Ukraine habe es keine Antworten gegeben. "Ich bin schockiert." Falls es doch eine Reaktion gegeben habe, sei diese sehr diplomatisch ausgefallen.

Schwere Vorwürfe erhob Selenskyj auch gegen das Verhalten russischer Soldaten nach dem Dammbruch in den von ihnen besetzten Gebieten in der Region Cherson. "Wenn unsere Kräfte versuchen, die Menschen rauszuholen, dann werden sie von den Besatzern aus der Entfernung beschossen."

18.22 Uhr: London - Schuldfrage beim Dammbruch noch ungeklärt

Dem britischen Premierminister zufolge ist noch nicht klar, ob Russland für den Dammbruch in der Ukraine verantwortlich ist. Sicherheitsdienste und Militär arbeiteten sich noch durch den Fall, sagt Rishi Sunak dem Sender ITV anlässlich eines Besuchs in den USA. "Aber wenn es stimmt, wenn Absicht dahinter steckt, ist das ein neuer Tiefpunkt. Dann ist das ein beunruhigender, barbarischer Akt von Russland."

18.15 Uhr: Zehntausende nach dem Dammbruch in Gefahr

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Ukraine wächst die Sorge um die in den Überschwemmungsgebieten lebenden Menschen. Nach russischen Angaben waren bis zu 40.000 Menschen in dem durch Russland besetzten Teil der Region Cherson betroffen. Der Besatzungschef der Staudamm-Stadt Nowa Kachowka, Wladimir Leontjew, sagte zudem, dass dort rund 100 Menschen von den Wassermassen eingeschlossen seien und gerettet werden müssten. Sieben Anwohner werden den Angaben zufolge derzeit vermisst. Die Ukraine hatte zuvor mitgeteilt, dass auf der durch ihre Truppen befreiten rechten Seite des Flusses Dnipro rund 17.000 Menschen ihre Häuser verlassen mussten.

Der Damm war am Dienstagmorgen gebrochen, die darauf freigesetzten Wassermassen überfluteten weite Landstriche im Süden des Landes. Kiew und der Westen bezichtigten russische Besatzungstruppen, den von ihnen kontrollierten Damm gesprengt zu haben. Ziel sei es, die erwartete ukrainische Gegenoffensive aufhalten zu wollen. Moskau hingegen machte Kiew für die Katastrophe verantwortlich.

18.08 Uhr: UN-Organisation: Staudamm-Zerstörung verstärkt weltweiten Hunger

Die Welternährungsorganisation (WFP) warnte vor verheerenden Konsequenzen für hungernde Menschen weltweit durch den Dammbruch. "Die massiven Überflutungen vernichten neu angepflanztes Getreide und damit auch die Hoffnung für 345 Millionen Hungerleidende auf der ganzen Welt, für die das Getreide aus der Ukraine lebensrettend ist", sagte der Leiter des Berliner WFP-Büros Martin Frick der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Die Weltmarktpreise für Nahrungsmittel befänden sich nach wie vor auf einem 10-Jahreshoch.

Das ukrainische Agrarministerium rechnet ersten Schätzungen zufolge mit der Überschwemmung von etwa 10.000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche am nördlichen Ufer des Dnipro in der Region Cherson. Am südlichen Ufer, im russisch besetzten Gebiet werde ein Vielfaches dieser Fläche überflutet, teilte das Ministerium mit.

17.55 Uhr: Russische Medien - Strahlenwerte in Saporischschja "normal"

Die Strahlenwerte in dem von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja sind russischen Medien zufolge normal. Sie würden täglich gemessen, meldete die Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf einen Bericht einer staatlichen Agentur. Das AKW ist seit der Zerstörung des Kachowka-Staudamms wegen der Kühlung der Reaktoren wieder in den Fokus gerückt. Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) hat die Anlage für mehrere Monate Kühlwasser durch einen nahe gelegenen Teich, die Reaktoren sind heruntergefahren.

16.57 Uhr: Erdogan schlägt nach Staudamm-Zerstörung Untersuchungskommission vor

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan eine Untersuchungskommission vorgeschlagen. Erdogan habe dies am Mittwoch in separaten Telefonaten mit Kremlchef Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj angesprochen, teilte das Präsidialamt in Ankara mit.

Eine solche Kommission könne mit Experten der beiden Kriegsparteien sowie mit Vertretern der Türkei und der Vereinten Nationen besetzt sein und damit ein ähnliches Format haben wie das sogenannte Getreideabkommen, hieß es. Im Juli 2022 hatten die Vereinten Nationen und die Türkei ein Abkommen vermittelt, das die Blockade ukrainischen Getreides durch Russland beendet hatte.

Selenskyj schrieb auf Twitter, er habe mit Erdogan über die humanitären und ökologischen Folgen des "russischen Terrorakts" gesprochen und der Türkei eine Liste von dringend Benötigtem übergeben.

16.25 Uhr: Putin - Dammbruch in der Ukraine ist Katastrophe

Der Dammbruch in der Ukraine ist dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zufolge eine Katastrophe - sowohl für die Menschen als auch für die Umwelt. Es handele sich um eine barbarische Tat der Ukraine, zitiert die Nachrichtenagentur Tass den Präsidenten aus einer Mitteilung des Kreml.

15.05 Uhr: "Dammbruch ändert nichts an Waffenlieferungen"

Der Dammbruch in der Ukraine wird keine Auswirkung auf die Waffenlieferungen der Bundesregierung haben. Das betont Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Die Debatte finde völlig unabhängig davon statt. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gesagt, dass er Zusagen für die Lieferung von F16-Kampfflugzeugen habe. Die Bundesregierung betont zugleich, dass sie den vom Dammbruch Betroffenen Soforthilfe mit Wasserfiltern und Notunterkünften leiste.

14.25 Uhr: Moskau wirft Kiew Beschuss von Grenzregion vor

Die russischen Behörden beschuldigen die Ukraine, die Grenzregion Belgorod mit Mehrfachraketenwerfern des Typs Grad angegriffen zu haben. Ziel der Attacke seien die Stadt Schebekino und die Ortschaft Grafowka gewesen, sagt der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow. Es habe keine Verletzten gegeben. In dem rund zwei Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernten Grafowka seien Teile der Geschosse nahe einer Schule niedergegangen und hätten Gebäude beschädigt. Der Bericht war unabhängig nicht zu überprüfen. Eine Stellungnahme der Ukraine lag zunächst nicht vor.

13.43 Uhr: Russland widerspricht von der Ukraine behaupteter Offensive bei Bachmut

Das russische Verteidigungsministerium widerspricht ukrainischen Angaben zu Kämpfen bei der ostukrainischen Stadt Bachmut. Das Ministerium erklärt, die Ukraine habe dort eine Reihe erfolgloser Offensiven gestartet. Zuvor hatte die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maliar mitgeteilt, ukrainische Truppen seien an der Front bei Bachmut um bis zu rund einen Kilometer vorgestoßen und nicht länger in der Defensive. Bachmut war im Mai nach monatelangen, erbitterten Kämpfen an Russland gefallen. Berichte zum Kampfgeschehen können unabhängig nicht überprüft werden.

12.58 Uhr: Schoigu macht bei Produktion von Luftabwehrsystemen Tempo

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat das Rüstungsunternehmen Almas-Antey verpflichtet, schneller seine Fertigungskapazitäten für Luftabwehrsysteme zu erhöhen. Die Produkte von Almas-Antey würden benötigt und zeigten hohe Effizienz im Gebiet des militärischen Sondereinsatzes, sagt Schoigu laut seinem Ministerium bei einem Besuch einer Almas-Antey-Fabrik unter Bezug auf die russische Bezeichnung des Kriegs in der Ukraine. Das Unternehmen stellt Raketensysteme wie die Modelle S-300 und S-400 her, die unter anderem zum Abschuss von ballistischen Raketen und Marschflugkörpern genutzt werden. In der Mitteilung von Schoigus Ministerium wird ein Manager von Almas-Antey mit den Worten zitiert, das Unternehmen sei mit der Lieferung seiner Produkte bereits den Planungen voraus.

12.30 Uhr: Ukraine meldet Vorstöße bei Bachmut

Die Ukraine meldet Vorstöße an der Front nahe der unlängst gefallenen Stadt Bachmut von bis zu rund einem Kilometer. "Unsere Truppen sind nicht länger in der Defensive, sondern in Richtung Bachmut in der Offensive", erklärt Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maliar auf Telegram. In den vergangenen 24 Stunden seien die Truppen zwischen 200 und 1100 Meter vorangekommen. Berichte zum Kampfgeschehen können unabhängig nicht überprüft werden.

11.48 Uhr: Tass - Wasserpegel steigen noch drei bis zehn Tage

Die Wasserpegel in einigen von Russland kontrollierten Gebieten von Cherson werden einem Bericht der Nachrichtenagentur Tass zufolge noch drei bis zehn Tage lang weiter steigen. Die Agentur beruft sich bei ihrer Prognose auf Rettungsdienste. Experten hatten dagegen zuvor erklärt, der Höchststand könnte bereits am Mittwoch erreicht werden. Auch Olexij Kuleba, ein Vertreter der Regierung in Kiew, äußert im Fernsehen die Hoffnung, dass es nach Mittwoch keinen weiteren Anstieg der Pegel mehr gebe. In 17 Ortschaften mit insgesamt 16.000 Bewohnern sei der Höchststand bereits erreicht worden. Laut Kuleba wurden bisher 2000 Menschen in Sicherheit gebracht.

11.30 Uhr: Dammbruch stoppt Bewässerung großer Anbauflächen

Die Ukraine warnt vor den Folgen des Dammbruchs auf die Landwirtschaft im Süden der Ukraine. Nicht nur würden große Anbauflächen überflutet, sondern andere auch von der Bewässerung abgeschnitten, so das Landwirtschaftsministerium. Diese Felder könnten sich im kommenden Jahr in Wüsten verwandeln, weil die Wasserversorgung für 31 Bewässerungssysteme in den Gebieten Dnipro, Cherson und Saporischschja gekappt worden sei. 2021 versorgten diese Systeme demnach 584.000 Hektar Anbaufläche mit Wasser. Dort seien rund vier Millionen Tonnen Getreide und Ölsaaten geerntet worden. Das Ministerium schätzt zudem, dass rund 10.000 Hektar Felder allein auf der rechten, von der Ukraine kontrollierten Uferseite in der Oblast Cherson überflutet würden. Deutlich mehr Anbauflächen würden auf der linken, von Russland kontrollierten Fläche unter Wasser stehen.

11.15 Uhr: Ukraine beschießt laut pro-russische Behörden Flutgebiet

Die von Russland eingesetzten Behörden in Teilen der Oblast Cherson werfen Ukraine den Beschuss von Flutgebieten vor. Einige Infrastruktur sei dadurch beschädigt worden, sagt der Gouverneur der besetzten Gebiete, Wladimir Saldo, im russischen Fernsehen. "Der Beschuss ist eher chaotisch als gezielt." Russland müsse darauf reagieren, indem die Zerstörung der ukrainischer Waffen auf der rechten Uferseite des Dnipro "maximiert" werde. Die Angaben zum Beschuss durch die Ukraine lassen sich unabhängig nicht kontrollieren. Zuvor hatte die Ukraine russischen Truppen vorgeworfen, Evakuierungsgebiete anzugreifen.

11.00 Uhr: 100 Menschen in Nowa Kachowka in Wassermassen eingeschlossen

In Nowa Kachowka sind russischen Angaben zufolge bis zu 100 Menschen in den Wassermassen eingeschlossen. Rettungseinsätze für diese Menschen liefen, sagt der von Russland eingesetzte Bürgermeister, Wladimir Leontjew, der russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Mehr als 30.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde strömten aus dem Stausee. Das Ausmaß der Katastrophe sei riesig, sagt Leontjew laut der Agentur Ria. In einem Nationalpark seien Tausende Tiere verendet. In seiner Stadt drohe die Gefahr von Seuchen. Aus Kreisen der Einsatzkräfte verlautete Ria zufolge, ein Friedhof, sowie eine Sammel- und eine Desinfektionsstelle für Tierkadaver seien überflutet.

10.46 Uhr: Chinas Handel mit Russland auf höchstem Niveau seit Kriegsbeginn

Chinas Handel mit Russland ist auf den höchsten Stand seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine gestiegen. Der Handel zwischen beiden Ländern erreichte nach offiziellen Angaben aus Peking im vergangenen Monat einen Umfang von 20,5 Milliarden Dollar (knapp 19,2 Milliarden Euro), die chinesischen Importe aus Russland hatten dabei einen Wert von 11,3 Milliarden Dollar.

Chinas Exporte nach Russland kletterten im Mai um 75,6 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte das Handelsvolumen nach Angaben des chinesischen Zolls einen Rekordwert von 190 Milliarden Dollar erreicht. Bei einem Treffen im März vereinbarten Chinas Staatschef Xi Jinping und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin einen Ausbau auf 200 Milliarden Dollar in diesem Jahr. Bereits jetzt ist China Russlands wichtigster Handelspartner.

10.04 Uhr: Zwei ukrainische Zivilisten bei Drohnenangriff getötet

In der nordukrainischen Oblast Sumy sind nach Angaben des Chefs des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, bei einem russischen Drohnenangriff zwei Zivilisten getötet worden. Eine weitere Person sei verletzt worden, teilt Jermak auf Telegram mit. Eine Drohne vom iranischen Typ Schahed habe ein Privathaus zerstört und einen Brand ausgelöst. Die russischen Streitkräfte hätten das Gebiet an der Grenze in der Nacht und am Morgen mehrfach beschossen, teilt das Präsidialamt in Kiew mit.

09.55 Uhr: Hunderttausende ohne Trinkwasserversorgung

Hunderttausende Menschen sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj durch den Bruch des Kachowka-Staudammes und die Überschwemmungen von der Trinkwasserversorgung abgeschnitten. "Die Zerstörung eines der größten Wasserreservoirs der Ukraine ist absolut vorsätzlich geschehen", teilt er auf Telegram mit. "Hunderttausende Menschen haben keinen normalen Zugang zu Trinkwasser."

09.45 Uhr: Grünen-Chef macht Russland für zerstörten Staudamm verantwortlich

Grünen-Co-Chef Omid Nouripour sieht die Verantwortung für den zerstörten Kachowka-Staudamm bei Russland. "Es ist erdrückend deutlich, wenn man sich die Indizien anschaut, dass alles für Russland spricht." Es sei mittlerweile eine neue Stufe erreicht der Rücksichtslosigkeit und der Dimension der Kriegsverbrechen der russischen Seite, so Nouripur bei RTL/ntv. Es sei auch ein Zeichen, dass das russische Militär nicht gut aufgestellt sei. "Also die Verzweiflung auf russischer Seite wächst und dementsprechend auch die Rücksichtslosigkeit."

09.38 Uhr: Russische Minenfelder in Cherson überflutet

In Teilen der Oblast Cherson sind nach Angaben der Besatzungsverwaltung wegen des Bruchs des Kachowka-Staudammes einige russische Minenfelder überflutet worden. Das teilt der von Russland eingesetzte Gouverneur der besetzten Gebiete in Cherson, Wladimir Saldo, der Nachrichtenagentur Tass zufolge mit. Frei gespülte Minen bergen eine große Gefahr, denn sie können von den Wassermassen unkontrolliert verbreitet werden und beim Aufprall auf Bäume oder Gebäude detonieren.

09.26 Uhr: Ukrainische Behörden erwarten weiter steigende Pegel

Die Behörden in der Südukraine haben nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms vor zusätzlichen Wassermassen gewarnt. Die Pegelstände unterhalb der Staumauer könnten in den nächsten 20 Stunden um etwa einen weiteren Meter steigen, sagte der Chef der regionalen Militärverwaltung von Cherson, Olexandr Prokudin, heute. Die Intensität der Flut lasse zwar ein wenig nach. "Doch wegen der erheblichen Zerstörung des Dammes wird das Wasser weiterhin kommen."

09.19 Uhr: Medwedew - Ukraine hat anscheinend Gegenoffensive gestartet

Die Ukraine hat nach Einschätzung der russischen Führung offensichtlich ihre seit langem erwartete Gegenoffensive gestartet. Russland müsse die Ukraine stoppen und seinerseits eine Offensive beginnen, sagt Dmitri Medwedew, der ein enger Vertrauter von Präsident Wladimir Putin und dessen Stellvertreter im Vorsitz des Nationalen Sicherheitsrates ist. "Der Feind hat schon lange eine große Gegenoffensive versprochen. Und es scheint bereits etwas begonnen zu haben", teilt Medwedew auf Telegram mit. "Wir müssen den Feind stoppen und dann eine Offensive starten."

08.40 Uhr: Britischer Geheimdienst - Damm könnte weiter Schaden nehmen

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms rechnen britische Geheimdienste mit weiteren Folgen. "Die Struktur des Damms wird sich in den nächsten Tagen voraussichtlich weiter verschlechtern, was zu weiteren Überschwemmungen führen wird", teilte das britische Verteidigungsministerium heute mit. Auf Fotos und Videos hat es den Anschein, dass ein Teil der Staumauer noch steht. Weitere Angaben machte die Behörde nicht, auch nicht dazu, wer für die Zerstörung verantwortlich sein könnte.

08.24 Uhr: Russische Besatzungsbehörden in Cherson verhängen Notstand

Nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms am Fluss Dnipro in der Südukraine haben die russischen Besatzungsbehörden den Notstand in dem von Russland kontrollierten Teil der Region Cherson verhängt. Dies meldet die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Rettungsdienste.

07.15 Uhr: Mindestens sieben Vermisste nach Staudammbruch

Nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms werden in den nahe gelegenen Überflutungsgebieten nach Angaben der russischen Besatzungsbehörden mindestens sieben Menschen vermisst. Dies sagt der von Russland eingesetzte Bürgermeister der Stadt Nowa Kachowka, die in unmittelbarer Nähe des zerstörten Damms liegt, laut der russischen Nachrichtenagentur Tass.

07.09 Uhr: Ein Toter durch russischen Beschuss in Region Cherson

In der südukrainischen Region Cherson ist nach Angaben der Behörden durch russischen Artilleriebeschuss ein Mensch getötet worden. Die russischen Truppen hätten im Laufe des vergangenen Tages die Region mehrfach beschossen, auch die gleichnamige Regionalhauptstadt Cherson, teilt Gouverneur Olexander Prokudin über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Dabei seien ein Mensch getötet und ein weiterer Mensch verletzt worden.

06.33 Uhr: Wasserstand in Flutgebieten steigt nach Damm-Zerstörung weiter

Nach der Teilzerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine ist am Mittwoch der Wasserstand in den flussabwärts des Damms gelegenen Flutgebieten am Ufer des Dnipro weiter angestiegen. Am schwierigsten sei die Lage im Viertel Korabel in der Großstadt Cherson, erklärte der stellvertretende Kabinettschef des ukrainischen Präsidenten, Oleksij Kuleba. Das Wasser habe dort einen Stand von 3,5 Metern erreicht, mehr als 1000 Häuser seien überflutet.

Dagegen geht der Wasserstand in der nahe dem Damm gelegenen überschwemmten Stadt Nowa Kachowka laut den russischen Besatzungsbehörden allmählich wieder zurück. Der Wasserstand auf den zuvor überfluteten Straßen von Nowa Kachowka beginne zu sinken, teilt die von Russland installierte Verwaltung der Stadt über den Kurznachrichtendienst Telegram mit.

05.51 Uhr: Selenskyj - Angebot über Lieferung von Kampfjets liegt vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eigenen Angaben zufolge ein Angebot für F-16 Kampfjets auf dem Tisch liegen. "Unsere Partner wissen, wie viele Flugzeuge wir brauchen", erklärt Selenskyj auf seiner Website. "Ich habe von einigen unserer europäischen Partner bereits ein Übereinkommen für die Anzahl erhalten ... Es ist ein ernsthaftes, überzeugendes Angebot." Die Regierung in Kiew warte nun auf eine endgültige Vereinbarung mit seinen Verbündeten, einschließlich "eines gemeinsamen Abkommens mit den Vereinigten Staaten." Es ist unklar, welche Länder der Ukraine die Kampfflugzeuge zur Verfügung stellen wollen.

03.52 Uhr: Rund 42.000 Menschen von Überschwemmungen bedroht

Etwa 42.000 Menschen sind laut ukrainischen Angaben nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms von Überschwemmungen bedroht. Auch der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths erklärt vor dem Sicherheitsrat, dass der Dammbruch "schwerwiegende und weitreichende Folgen für Tausende von Menschen in der Südukraine auf beiden Seiten der Frontlinie haben wird, da sie ihre Häuser, Nahrungsmittel, sauberes Wasser und ihre Lebensgrundlage verlieren werden". Das tatsächliche Ausmaß der Katastrophe werde erst in den kommenden Tagen sichtbar. Bislang sind keine Todesfälle bekannt. US-Regierungssprecher John Kirby geht davon aus, dass die Überschwemmungen wahrscheinlich "viele Todesfälle" mit sich bringen. Experten zufolge sollen die Fluten heute ihren Höhepunkt erreichen.

03.50 Uhr: Ministerium - Felder könnten nach Staudamm-Zerstörung Wüsten werden

Nach der Explosion des Kachowka-Staudamms rechnet das ukrainische Agrarministerium ersten Schätzungen zufolge mit der Überschwemmung von etwa 10.000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche am nördlichen Ufer des Dnipro in der Region Cherson. Am südlichen Ufer, im russisch besetzten Gebiet werde ein Vielfaches dieser Fläche überflutet, teilte das Ministerium auf seiner Webseite mit. "Darüber hinaus wird die von Menschen verursachte Katastrophe die Wasserversorgung von 31 Feldbewässerungssystemen in den Regionen Dnipropetrowsk, Cherson und Saporischschja zum Erliegen bringen", so das Ministerium. "Die Zerstörung des Wasserkraftwerks Kachowka wird dazu führen, dass sich die Felder im Süden der Ukraine bereits im nächsten Jahr in Wüsten verwandeln könnten", hieß es weiter. Auch die Trinkwasserversorgung in besiedelten Gebieten sei betroffen. Zudem erwartet das Agrarministerium nach eigenen Angaben negative Folgen für die Fischerei.

01.30 Uhr: Gouverneur - Ammoniak-Pipeline unter russischem Beschuss

Russische Streitkräfte beschießen nach Angaben des Gouverneurs der Region wiederholt eine Ammoniak-Pipeline in der ukrainischen Region Charkiw. "Es besteht keine Gefahr für das Leben und die Gesundheit der Menschen", teilt Oleh Synjehubow auf der Nachrichten-App Telegram mit. Die Pipeline ist möglicherweise entscheidend für die Verlängerung des Abkommens, das trotz des Krieges die sichere Ausfuhr von Getreide und Düngemitteln aus den Häfen am Schwarzen Meer ermöglichen soll.

00.05 Uhr: Kiew und Moskau beschuldigen sich vor Sicherheitsrat gegenseitig

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine haben sich Kiew und Moskau vor dem UN-Sicherheitsrat gegenseitig die Schuld zugewiesen. Der ukrainische UN-Botschafter Serhij Kislizia sprach am Dienstag bei einer kurzfristig einberufenen Dringlichkeitssitzung in New York von einem "Akt des ökologischen und technologischen Terrorismus". Die Sprengung sei "ein weiteres Beispiel für den Völkermord Russlands an den Ukrainern."

Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja sagte dagegen, dass der Vorfall auf "vorsätzliche Sabotage Kiews" zurückzuführen und wie ein Kriegsverbrechen einzuordnen sei. Der Staudamm sei für ein "unvorstellbares Verbrechen" benutzt worden.

Dienstag, 6. Juni 2023

22.55 Uhr: USA nicht sicher über Hintergründe der Staudamm-Zerstörung

Die USA haben keine gesicherten Erkenntnisse über die Hintergründe der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine - ein amerikanischer UN-Vertreter hält eine Sabotage durch Kiew aber für unwahrscheinlich. "Warum sollte die Ukraine so etwas ihrem eigenen Territorium und ihren eigenen Menschen antun, ihr Land überschwemmen und Zehntausende dazu zwingen, ihre Häuser zu verlassen? Das macht einfach keinen Sinn", sagte der stellvertretende Botschafter Robert Wood am Dienstag vor einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. Wood sagte, er hoffe, in einigen Tagen mehr Informationen zu dem offensichtlichen Angriff auf den Damm zu haben.

22.45 Uhr: Russland will humanitäre Hilfe nur über eigenes Gebiet zulassen

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine will Russland UN-Hilfskräfte nur dann auf das von Moskau kontrollierte Gebiet lassen, wenn sie über Russland dorthin reisen. "Sie weigern sich einfach, von der Russischen Föderation aus zu gehen", sagte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja vor einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. Zugang sei den Hilfskräften "erlaubt, sofern sie aus dem richtigen Gebiet einreisen." Nebensja ließ zudem durchblicken, dass er eine unabhängige Untersuchung zu den Hintergründen der Zerstörung befürworten würde.

Die Ukraine beschuldigt Russland, den Damm gesprengt zu haben, dessen Zerstörung große Überflutungen verursacht hat. Moskau behauptet, dass ukrainische Truppen die Anlage beschossen hätten. Nach UN Angaben sind mindestens 16.000 Menschen in der Region durch Überschwemmungen obdachlos geworden.

20.55 Uhr: Sicherheitsrat beruft Sondersitzung wegen Staudammsprengung ein

Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine wird noch am Dienstag den UN-Sicherheitsrat in New York beschäftigen. Eine Dringlichkeitssitzung sei für 16 Uhr (22 Uhr MESZ) anberaumt worden, hieß es in Diplomatenkreisen. UN-Generalsekretär António Guterres nannte die Zerstörung des Staudamms aein "monumentale humanitäre, wirtschaftliche und ökologische Katastrophe". Sie sei eine "weitere verheerende Folge der russischen Invasion".

20.35 Uhr: Rheinmetall kündigt weitere Waffenlieferung an Ukraine an

Der Rüstungskonzern Rheinmetall will noch in diesem Sommer weitere Panzer sowie Flugabwehr-Munition an die Ukraine liefern. Vom Bundesverteidigungsministerium habe man einen Auftrag über 20 Schützenpanzer Marder bekommen, teilte das Unternehmen am Dienstag an seinem Produktionsstandort in Unterlüß (Niedersachsen) mit. Die Fahrzeuge sollen bis Ende Juli an das von Russland angegriffene Land geliefert werden, bezahlt werden sie vom Bund. Wie viel sie kosten, bleibt vage. Die Rede ist von einem mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag.

40 Marder wurden bereits in die Ukraine geliefert, 20 davon von Rheinmetall und 20 aus Beständen der Bundeswehr. Ebenfalls bis Ende Juli soll die erste 35-Millimeter-Munitionscharge für den Flugabwehr-Panzer Gepard verschickt werden, die in der Ukraine dringend gebraucht wird. Zunächst geht es um 10.000 Schuss.

19.55 Uhr: Zerstörter Staudamm: THW bereitet Hilfstransporte vor

Die Bundesregierung hat nach der Zerstörung des Staudamms Hilfe angekündigt. Deutschland werde der Ukraine zur Seite stehen, um diese Katastrophe inmitten des von Russlands Präsidenten Wladimir Putin geführten Angriffskrieges zu bewältigen, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). "Das THW bereitet deshalb bereits jetzt mit Hochdruck deutsche Hilfslieferungen für die betroffene Region vor", teilte die Ministerin mit. "Unsere Hilfslieferungen werden wir binnen kürzester Zeit auf den Weg bringen." In einer Mitteilung des Technischen Hilfswerks hieß es: "Derzeit bereiten THW-Kräfte Hilfsgütertransporte für den ukrainischen Katastrophenschutz (DSNS) vor." Unter den möglichen Hilfsgütern seien Wasserfilter und Stromerzeuger.

17.55 Uhr: USA lagen ukrainische Pläne für Angriff auf Nord Stream vor

Den USA lagen einem Medienbericht zufolge drei Monate vor dem Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines detaillierte ukrainische Pläne für einen Angriff auf die Erdgasleitungen vor. Wie die "Washington Post" am Dienstag unter Berufung auf durchgestochene Informationen auf Discord berichtete, wurden die Einzelheiten des Plans von einem europäischen Geheimdienst zusammengetragen und im Juni 2022 an den US-Dienst CIA übergeben.

Der ursprüngliche Bericht basierte demnach auf Informationen, die von einer Person in der Ukraine stammten. Demnach soll das ukrainische Militär einen Angriff mit einer kleinen Gruppe von Tauchern geplant haben. Zwar sei er aus unbekannten Gründen auf Eis gelegt worden. Allerdings stimmten Elemente daraus mit den bisherigen Ermittlungsergebnissen überein.

17.30 Uhr: Russisches Verteidigungsministerium widerspricht Angaben von Söldnertruppe

Das russische Verteidigungsministerium widerspricht Vorwürfen der Söldnertruppe Wagner, wonach russische Truppen den Bachmut-Vorort Berchiwka teilweise aufgegeben haben sollen. Der Bericht, der auf einer einzigen Quelle basiere, entspreche nicht der Realität. Berchiwka stehe vollkommen unter russischer Kontrolle. Ein Angriff ukrainischer Streitkräfte sei von russischen Einheiten erfolgreich abgewehrt worden.

17.25 Uhr: Statthalter meldet Überschwemmung von Ortschaft nach Dammbruch

Der kleine Ort Oleschky ist nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms nach Angaben eines von Russland eingesetzten Statthalters nahezu vollständig überschwemmt. Eine Evakuierung sei nur unter Einsatz von Spezialgerät möglich, erklärt der Vertreter der von Russland ernannten Regierung in der ukrainischen Provinz Cherson. Oleschky liegt an dem von Russland kontrollierten südlichen Flussufer des Dnipro.

17.20 Uhr: Finnland weist russische Botschaftsmitarbeiter aus

Finnland weist neun Mitarbeiter der russischen Botschaft in Helsinki aus. Das teilten der finnische Präsident Sauli Niinistö und die Regierung der geschäftsführenden Ministerpräsidentin Sanna Marin nach einem Treffen am Dienstag mit, auf dem sie die aktuelle Lage im Ukraine-Krieg und Vorbereitungen für den Nato-Gipfel in Vilnius im Juli besprachen. Die Botschaftsmitarbeiter seien geheimdienstlich tätig gewesen und hätten gegen das Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen verstoßen.

17.05 Uhr: Auch Russland will UN-Sicherheitsrat einschalten

Die Ukraine und Russland fordern jeweils eine Sitzung des UN-Sicherheitsrates zum Dammbruch. "Wir betrachten die Sprengung des Staudamms durch die Russische Föderation als einen terroristischen Akt gegen kritische ukrainische Infrastrukturen", heißt in einer Erklärung des Außenministeriums in Kiew.

Russland will dagegen seinerseits eine derartige Sitzung einberufen, wie die Nachrichtenagentur RIA unter Verweis auf einen russischen Gesandten meldet. Eine Bestätigung der Regierung in Moskau liegt nicht vor. Russland und der ukrainische Verbündete USA haben jeweils ein Veto-Recht im Rat.

16.15 Uhr: Russlands Minister Schoigu - Ukraine hat Staudamm gesprengt

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu beschuldigt die Ukraine, den Kachowka-Damm gesprengt zu haben. Damit habe ein russischer Angriff auf die Region nahe Cherson verhindert werden sollen, heißt es in einer Erklärung seines Ministeriums. Gleichzeitig soll dadurch ermöglicht werden, dass die Ukraine "Einheiten und Material von der Front in Cherson in das Gebiet des Offensiv-Einsatzes" verlagere. Belege liefert Schoigu nicht.

Er berichtet zudem von 71 getöteten russischen Soldaten bei einer nach seiner Darstellung erfolglosen ukrainischen Offensive in den vergangenen Tagen. "Ich wiederhole: Der Feind hat seine Ziele nicht erreicht, (und) hat erhebliche und unvergleichliche Verluste erlitten", heißt es auf Telegram in einer Erklärung.

16.05 Uhr: Baerbock verurteilt Zerstörung von Kachowka-Staudamm

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich entsetzt über die Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Ukraine geäußert. "Für diese Umweltkatastrophe gibt es nur einen Verantwortlichen: Der verbrecherische Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine", schrieb Baerbock am Dienstag auf Twitter. Hier würden "ein Staudamm in der Nähe eines Kernkraftwerks als Kriegswaffe missbraucht und Menschenleben in höchste Gefahr gebracht".

15.47 Uhr: IAEA warnt vor Folgen für AKW Saporischschja

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat nach der teilweisen Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der ukrainischen Region Cherson vor den Folgen für die Kühlung des Atomkraftwerks Saporischschja gewarnt. In "ein paar Tagen" könne der Pegel des Stausees so niedrig sein, dass das Wasser nicht mehr zum Kraftwerk gepumpt werden könnte, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi am Dienstag. Der teilweise zerstörte Staudamm liegt am Fluss Dnipro, der das Atomkraftwerk mit Kühlwasser versorgt.

Derzeit sinke der Wasserpegel im Stausee durch die Schäden am Damm um etwa fünf Zentimeter pro Stunde, sagte Grossi. Am frühen Dienstag habe der Pegel des Stausees bei etwa 16,4 Metern gelegen. Falle er unter 12,7 Meter, könne das Wasser nicht mehr abgepumpt werden, um die Kühlkreisläufe des Kraftwerks zu versorgen. Dies könne in "ein paar Tagen" passieren.

15.25: Selenskyj - Russland hat ökologische Massenvernichtungswaffe gezündet

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Moskau für die Sprengung des Kachowka-Staudamms verantwortlich gemacht und mit dem Einsatz einer Massenvernichtungswaffe verglichen. "Das ist die größte menschengemachte Umweltkatastrophe in Europa seit Jahrzehnten", sagte er bei einer Sicherheitskonferenz in der slowakischen Hauptstadt Bratislava. Dort war er am Dienstag per Video zugeschaltet. "Russland hat eine ökologische Massenvernichtungswaffe gezündet."

Selenskyj wies die vom Kreml verbreitete Behauptung zurück, die Ukraine habe den Damm selbst zerstört und damit eine verheerende Flutwelle verursacht. "Russland kontrolliert den Kachowka-Damm mit dem Wasserkraftwerk seit über einem Jahr", sagte er nach Angaben seines Präsidialamtes. "Und es ist physisch unmöglich ihn von außen, durch Beschuss zu zerstören."Der Staudamm sei von russischen Soldaten vermint worden. "Und sie haben ihn gesprengt."

15.00 Uhr: Experten vermuten Russland hinter Staudamm-Sprengung

"Alles spricht dafür, dass die Russen den Damm gesprengt haben", sagte der Militärexperte Carlo Masala am Dienstag dem Nachrichtenportal "t-online". Moskau verfolge damit zwei Ziele: Chaos zu stiften und eine Gegenoffensive der Ukraine zu behindern.

In der Nacht zum Dienstag waren sowohl der Kachowka-Staudamm im Süden der Ukraine als auch das dortige Wasserkraftwerk durch eine Explosion zerstört worden. Die Anlagen halten russische Soldaten seit vergangenem Jahr besetzt.

Masala sagte, Russland gehe es darum, eine bereits begonnene ukrainische Gegenoffensive zu verlangsamen. Eine Flussüberquerung sei die schwierigste Operation überhaupt für Streitkräfte, so der Professor der Bundeswehr-Universität München. Mit steigendem Wasser und der Überflutung beider Flussufer würden ukrainische Offensivoperationen an jener Stelle faktisch unmöglich. Trotzdem werde Russland eine Gegenoffensive nicht ganz aufhalten können.

Auch der Militärexperte Christian Mölling von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) sieht Russland hinter der Sprengung. "Die Russen wollen die ukrainische Gegenoffensive durcheinanderbringen, die an einigen Stellen zu wirken beginnt", sagte Mölling den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Wenn es die Ukrainer gewesen wären, würde das zudem die Unterstützung durch den Westen gefährden. Das wäre kontraproduktiv."

14.00 Uhr: Kiew - Mindestens 150 Tonnen Maschinenöl im Dnipro

Durch die Sprengung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine sind nach Angaben der ukrainischen Führung mindestens 150 Tonnen Maschinenöl in den Fluss Dnipro gelangt. 300 weitere Tonnen Öl drohten noch auszulaufen, hieß es am Dienstag am Rande einer von Präsident Wolodymyr Selenskyj einberufenen Sitzung des nationalen Sicherheitsrats. Der Gouverneur des Verwaltungsgebiete Cherson, Olexander Prokudin, berichtete von acht ganz oder teilweise überfluteten Ortschaften. 16 000 Menschen seien in der Gefahrenzone.

Insgesamt sollen in dem Gebiet, in dem gekämpft wird, etwa 80 Ortschaften gefährdet sein. Luftaufnahmen aus der von der Ukraine kontrollierten Gebietshauptstadt Cherson zeigten, dass im flussnahen Stadtteil Korabel viele Häuser unter Wasser stehen. Die Ukraine macht Russland für die Zerstörung des Staudamms verantwortlich. Das Wasser traf aber auch die von russischen Kräften gehaltene Stadt Nowa Kachowka auf dem Südufer des Dnipro. Russland wiederum gibt ukrainischen Saboteuren die Schuld.

13.25 Uhr: Afrikanische Vermittler planen Friedensgespräche in Moskau und Kiew

Eine afrikanische Friedensinitiative unter der Leitung von Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa will in wenigen Tagen nach Russland und in die Ukraine reisen. Die Gruppe afrikanischer Staatschefs wolle mit Russlands Präsident Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über die Voraussetzungen für einen Waffenstillstand und einen dauerhaften Frieden sprechen, teilte die südafrikanische Präsidentschaft am Dienstag mit.

Die Reise soll den Angaben zufolge Mitte Juni stattfinden. Ein genaues Datum gab Südafrikas Regierung nicht bekannt. Zu der Initiative gehören außerdem die Staatschefs aus Ägypten, dem Senegal, Uganda, Sambia, den Komoren sowie der Präsident der Afrikanischen Union.

13.10 Uhr: Besatzungsverwaltung in Cherson plant Evakuierung von drei Bezirken

In der zum Teil von russischen Truppen kontrollierten südukrainischen Oblast Cherson sollen nach Angaben der Besatzungsverwaltung drei Bezirke wegen der Staudammzerstörung evakuiert werden. Dies seien Nowa Kachowka, Golo Pristan und Oleschky, teilt die Verwaltung auf dem Kurznachricnhtendienst Telegram mit. Die beiden letztgenannten Bezirke befinden sich auf der gegenüberliegenden Seite des Dnipro (russisch Dnjepr). Russland kontrolliert das linke Ufer des Flusses im Osten, die Ukraine das rechte Ufer im Westen.

13.05 Uhr: Zerstörter Staudamm: Kreml spricht von ukrainischer Sabotage

Entgegen anderslautender Berichte aus Kiew und dem Westen hat der Kreml die Ukraine der Zerstörung des wichtigen Staudamms im russisch besetzten Nowa Kachowka beschuldigt. "Wir erklären offiziell, dass es sich hier eindeutig um eine vorsätzliche Sabotage der ukrainischen Seite handelt, die auf Befehl (...) des Kiewer Regimes geplant und ausgeführt wurde", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag. Beweise für die Anschuldigungen legte er nicht vor. Präsident Wladimir Putin werde über alle Entwicklungen informiert, sagte Peskow.

Die Ukraine und auch viele westliche Beobachter sind hingegen überzeugt, dass die russischen Besatzer die Staudamm-Anlage am frühen Morgen selbst gesprengt haben - möglicherweise, um so die geplante ukrainische Gegenoffensive zu behindern. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte: "Das ist ja auch etwas, das sich einreiht in viele, viele der Verbrechen, die wir in der Ukraine gesehen haben, die von russischen Soldaten ausgegangen sind."

12.45 Uhr: EU verurteilt "barbarische" Zerstörung des Staudammes

Die Europäische Union verurteilt die Zerstörung des Kachowka-Staudammes. Dies sei ein weiteres Beispiel für die "barbarische Aggression" Russlands gegen die Ukraine, sagt der Sprecher der EU-Kommission, Peter Stano, vor der Presse in Brüssel. "Dies ist ein neues Zeichen der Eskalation, das die schreckliche und barbarische Natur der russischen Aggression gegen die Ukraine auf ein beispielloses Ausmaß bringt." Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig vor, den Damm an dem riesigen Stausee zerstört zu haben.

12.35 Uhr: EU-Bericht hebt deutsche Aufnahme von Ukraine-Flüchtlingen hervor

Die Europäische Union hat einen Bericht über die Integration von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine vorgestellt und dabei die besondere Leistung von Deutschland und Polen herausgestellt. Der für den Bericht zuständige EU-Sonderberater Lodewijk Asscher erklärte am Dienstag in Brüssel: "Deutschland hat sich vorbildlich gezeigt."

Das größte Problem in Deutschland sei derzeit die Sprachbarriere bei der Integration der Schutzsuchenden in den Arbeitsmarkt. Deutschland und Polen hätten besonders viele Schutzsuchende aufgenommen. Fast zwei Millionen der insgesamt 3,8 Millionen Schutzsuchenden waren demzufolge Ende 2022 in Deutschland (1.004.965) und Polen (974.060) untergebracht, wie es in dem Bericht heißt.

12.30 Uhr: Ukraine fordert Sitzung des UN-Sicherheitsrates

Die Ukraine fordert wegen der Zerstörung des Kachowka-Staudammes eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates. Dort müsse der "russische Terrorangriff" beraten werden, fordert das Außenministerium. Es verlangt zudem weitere Sanktionen gegen Russland, die insbesondere die russische Raketenindustrie und den Atombereich treffen sollten.

12.15 Uhr: IAEA - Saporischschja-Kühlbecken unbedingt verschonen

Die UN-Atomaufsicht IAEA geht davon aus, dass es für die Kühlung des Atomkraftwerks Saporischschja ausreichend Wasser aus anderen Quellen als dem Kachowkaer Stausee mit seinem geborstenen Damm gibt. Zentral dafür sei das Kühlbecken beim AKW selbst, das unbedingt intakt bleiben müsse, erklärt die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA). IAEA-Chef Rafael Grossi appelliert deshalb an die Ukraine und Russland, das Becken zu verschonen. Es dürfe nichts unternommen werden, was die Unversehrtheit des Beckens gefährde. Das Wasser darin dürfte schätzungsweise einige Monate zur Kühlung reichen, da die Reaktoren in Saporischschja bereits seit einigen Monaten abgeschaltet seien.

12.10 Uhr: Cleverly bezeichnet Damm-Zerstörung als Kriegsverbrechen

Der britische Außenminister James Cleverly wertet die Zerstörung des Kachowka-Staudammes als Kriegsverbrechen. "Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms ist eine abscheuliche Tat", schreibt der Minister, der sich in der Ukraine aufhielt, auf Twitter. "Der absichtliche Angriff auf ausschließlich zivile Infrastruktur ist ein Kriegsverbrechen."

Die Ukraine untersucht nun die Zerstörung des Kachowka-Staudammes als Kriegsverbrechen und mutmaßlichen Ökozid - also eine kriminelle Umweltzerstörung. Es seien dringliche Ermittlungen eingeleitet worden, teilt die Generalstaatsanwaltschaft der Nachrichtenagentur Reuters mit. Die Ukraine ist einer von wenigen Staaten, die einen Ökozid unter Strafe gestellt haben. Die Ukraine definiert Ökozid in Artikel 441 ihres Strafgesetzbuches als "Massenvernichtung von Flora und Fauna, Vergiftung von Luft- oder Wasserressourcen sowie alle anderen Handlungen, die eine Umweltkatastrophe verursachen können".

12.00 Uhr: Ukraine sieht Vormarsch nach Dammzerstörung nicht gefährdet

Das ukrainische Militär wird sich nach eigenen Angaben durch die Zerstörung des Kachowka-Staudammes in seinem Vormarsch nicht aufhalten lassen. "Was die Verhinderung unserer Offensivaktionen betrifft, so hat die Militärführung solche verräterischen Aktionen des Feindes voll berücksichtigt", sagt der führende Kommandeur Serhij Naew der staatlichen Nachrichtenagentur Ukrinform zufolge. "Das sollte unseren Vormarsch in die Richtungen, in denen es zu Überschwemmungen kommen kann, nicht verhindern."

Die russischen Besatzer hätten den Staudamm im Süden der Ukraine "aus Angst vor der ukrainischen Armee" gesprengt, schrieb das Militär auf Telegram. Die russischen Truppen könnten den professionell ausgebildeten und mit neuesten Waffen ausgestatteten Ukrainern nicht standhalten, hieß es weiter.

In der Ukraine wird eine großangelegte eigene Offensive erwartet, deren Zeitplan und genaue Stoßrichtung nicht bekannt ist. Im Süden könnte die Flutwelle aus dem Stausee den Unterlauf des Flusses Dnipro nahezu unpassierbar machen, deshalb sind die militärischen Folgen der Sprengung nicht abzusehen.

11.33 Uhr: Lage am AKW Saporischschja nicht kritisch

Die Lage am Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Angaben des staatlichen Betreibers Energoatom nach der Zerstörung des Kachowka-Staudammes nicht kritisch. Ein Absinken des Pegelstandes im Stausee, der das AKW mit Kühlwasser versorgt, werde sich nicht auf den Wasserstand in den Abklingbecken des Kraftwerkes auswirken, in denen die abgebrannten Brennelemente lagern, sagt Energoatom-Chef Petro Kotin.

11.28 Uhr: Ukraine berichtet von mehr als 20 Raketen auf Kiew

Die Ukraine hat nach Angaben der städtischen Militärverwaltung von Kiew einen neuen russischen Luftangriff auf die Hauptstadt abgewehrt. In der Nacht zum Dienstag seien mehr als 20 Raketen auf die Stadt abgefeuert worden, teilte der Leiter der Behörde, Serhij Popko, im Messaging-Dienst Telegram mit. Alle seien jedoch von der Luftabwehr abgefangen worden. Nach ersten Erkenntnissen gab es auch durch herabfallende Trümmerteile keine Opfer.

11.25 Uhr: Nowa Kachowka steht unter Wasser

Nowa Kachowka steht unter Wasser. Das teilt der von Russland installierte Bürgermeister Wladimir Leontjew der russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit. Die Stadt liegt direkt am zerstörten Staudamm. Rund 600 Häuser sind infolge des Bruchs des Kachowka-Staudammes überflutet.

11.23 Uhr: Ukrainisches Militär - Vormarsch über Dnipro sollte gestoppt werden

Nach Darstellung des ukrainischen Militärs haben die russischen Truppen den Kachowka-Staudamm gesprengt, um die ukrainischen Streitkräfte an der Überquerung des Dnipro zu hindern. "Das ist eine hysterische Reaktion", sagt die Sprecherin des Militärkommandos Süd, Natalia Humeniuk. Den russischen Truppe sei klar gewesen, dass es zu einer Bewegung der ukrainischen Verteidigungskräfte kommen würde. "Sie versuchten auf diese Weise Einfluss auf die Verteidigungskräfte zu nehmen, damit die von ihnen befürchtete Überquerung des Dnipro nicht zustande kam."

11.14 Uhr: Scholz sieht in Angriff auf Staudamm "neue Dimension" des Ukraine-Kriegs

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht in der teilweisen Zerstörung des Kachowka-Staudamms eine "neue Dimension" des Ukraine-Kriegs. Die Beschädigung des Damms sei etwas, "das zu der Art und Weise passt, wie Putin diesen Krieg führt", sagte Scholz heute beim "Europaforum" des WDR in Berlin. Es sei eine Entwicklung, "die wir mit Sorgfalt und mit Sorge betrachten". Das Kalkül von Russlands Präsident Wladimir Putin werde nicht aufgehen. Man werde die Ukraine so lange unterstützen, wie dies nötig sei.

11.11 Uhr: Behörden erklären Notstand in Bezirk Nowa Kachowka

Im Bezirk Nowa Kachowka haben die Behörden den Notstand ausgerufen. Das meldet die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf einen Erlass der von Russland installierten örtlichen Besatzungsbehörden.

11.03 Uhr: US-Institut beobachtet mehr Kämpfe an verschiedenen Frontabschnitten in Ukraine

Das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) hat einen Anstieg der Kampfhandlungen zwischen Russland und der Ukraine an verschiedenen Frontabschnitten beobachtet. Die Ukraine erziele trotz gegenteiliger Behauptungen Russlands wahrscheinlich begrenzte Landgewinne, hieß es in dem jüngsten Lagebericht. Zugleich betonte das ISW mit Sitz in Washington, es wolle zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht darüber spekulieren, ob diese Landgewinne Teil einer weithin erwarteten großen Gegenoffensive Kiews sein könnten oder nicht. Eine erfolgreiche Gegenoffensive könne Tage, Wochen oder gar Monate dauern, bevor ihre Wirkung voll erkennbar sei, schrieb das ISW weiter.

10.58 Uhr: Selenskyj - Russische Truppen sprengten Kraftwerk von innen

Die russischen Truppen haben nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj das Kachowka-Wasserkraftwerk von innen heraus gesprengt. In der Nacht um 02.50 Uhr hätten "russische Terroristen" eine interne Sprengung des Wasserkraftwerks vorgenommen, erklärt der Präsident auf Telegram.

10.47 Uhr: Nato - Zerstörung von Damm zeigt Brutalität des russischen Krieges

Die Zerstörung des Kachowka-Staudammes zeigt nach den Worten von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg die Brutalität des von Russland geführten Krieges in der Ukraine. "Die heutige Zerstörung des Kachowka-Staudamms gefährdet Tausende Zivilisten und verursacht schwere Umweltschäden", erklärt Stoltenberg auf Twitter. "Das ist eine ungeheuerliche Tat, die einmal mehr die Brutalität des russischen Krieges in der Ukraine zeigt."

10.36 Uhr: Prigoschin hält russische Angaben zu ukrainischen Verlusten für "wilde Fantasien"

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hält russische Angaben zu "massiven Verlusten" beim ukrainischen Militär für unglaubwürdig. Angaben des russischen Verteidigungsministeriums, wonach das Militär bei der Abwehr einer ukrainischen Offensive insgesamt "1500 Soldaten" getötet und mehr als 28 gepanzerte Fahrzeuge zerstört habe, seien "wilde Fantasien", sagte der Chef der russischen Söldnergruppe am Dienstag im Onlinedienst Telegram. "Eineinhalbtausend Menschen an nur einem Tag (...) zu vernichten wäre ein solches Massaker, erklärte Prigoschin und fügte hinzu, er halte die Angaben aus Moskau für unrealistisch.

10.35 Uhr: Gouverneur - Keine größere Evakuierung in Cherson nötig

Der von Russland installierte Verwaltungschef der südukrainischen Oblast Cherson sieht keine Notwendigkeit für eine größere Evakuierung. Für die Zerstörung des Staudamms macht Gouverneur Wladimir Saldo in einem auf Telegram verbreiteten Video die ukrainische Regierung verantwortlich. Diese wolle damit vom Scheitern ihrer Gegenoffensive im Osten ablenken. Russland hat Cherson vor Monaten für annektiert erklärt, obwohl seine Truppen nur einen Teil des Gebietes kontrollieren.

10.30 Uhr: Ukraine sieht Stabilität der Energieversorgung nicht gefährdet

Die Zerstörung des Staudammes des Wasserkraftwerkes Kachowka stellt nach Einschätzung der ukrainischen Regierung keine direkte Bedrohung für die Stromversorgung des Landes dar. Die Explosion hätte keine direkte Auswirkung auf die Lage des Energiesystems des Landes gehabt, teilt das Energieministerium mit. "Es bestehen keine Gefahren für die Stabilität der Stromversorgung", heißt es in einer Erklärung. Der produzierte Strom reiche aus, um den Bedarf der Verbraucher zu decken.

10.27 Uhr: Behörden - Damm bröckelt weiter

Der Kachowka-Staudamm bröckelt örtlichen Behörden zufolge weiter. Das strömende Wasser sei nicht kontrollierbar, meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die von Russland eingesetzte Verwaltung in der Stadt Nowa Kachowka, die direkt am Damm liegt.

10.18 Uhr: Tschechien wirft Russland "Massenvernichtungswaffen" vor

Nach der Sprengung des Kachowka-Staudamms hat Tschechien Russland dafür verantwortlich gemacht. Außenminister Jan Lipavsky warf der Führung in Moskau vor, die Grenzen ihrer Aggression immer weiter zu verschieben. "Der Angriff auf den Staudamm von Nowa Kachowka oberhalb von bewohnten Gebieten ist vergleichbar mit dem Einsatz von Massenvernichtungswaffen gegen Zivilisten", schrieb er auf Twitter. Solch ein brutales Vorgehen müsse bestraft werden.

10.08 Uhr: Kiew sieht Motiv für Dammsprengung bei Russland

Die Ukraine hat nach der Sprengung des Kachowka-Staudamms Russland ein klares Motiv zugeschrieben. Russland habe offensichtlich das Ziel, unüberwindbare Hindernisse für die geplante ukrainische Großoffensive zu schaffen, schrieb Präsidentenberater Mychajlo Podoljak auf Twitter. Dies sei der Versuch, das Ende des Krieges hinauszuzögern und ein vorsätzliches Verbrechen. Russland müsse international als Terrorstaat eingestuft werden. Moskau wiederum gab Kiew die Schuld.

09.33 Uhr: Wasserstand in Nowa Kachowka über zehn Meter gestiegen

Der Wasserstand in Nowa Kachowka ist örtlichen Behörden zufolge um mehr als zehn Meter angestiegen. Das meldet die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die von Russland eingesetzte Verwaltung in dem besetzten Ort. Den Behörden zufolge könnte der Wasserstand in den kommenden 72 Stunden insgesamt um bis zu zwölf Meter steigen.

Nowa Kachowka ist der Teil der Stadt Kachowka, der direkt am Staudamm liegt. Kachowka selbst liegt weiter östlich. Zudem meldet die russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf örtliche Behörden, dass die Evakuierungen in der weiteren Umgebung begonnen haben.

09.20 Uhr: Tass - Kachowka-Staudamm auf Hälfte seiner Länge zerstört

Der Kachowka-Staudamm ist der russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge auf der Hälfte seiner Länge zerstört. Das Bauwerk stürze weiter ein, meldet die staatliche Agentur unter Berufung auf Rettungsdienste.

09.00 Uhr: Großbritannien macht Russland für Dammzerstörung verantwortlich

Der britische Außenminister James Cleverly macht Russlands Invasion für die Zerstörung des Kachowka-Staudammes verantwortlich und fordert den sofortigen Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine. "Ich habe Berichte über die Explosion am Damm und die Gefahr einer Überschwemmung gehört", sagt Cleverly, der sich derzeit in der Ukraine aufhält, der Nachrichtenagentur Reuters. "Es ist noch zu früh, um irgendeine aussagekräftige Bewertung der Einzelheiten vorzunehmen. Aber man sollte nicht vergessen, dass der einzige Grund, warum dies überhaupt ein Problem darstellt, Russlands unprovozierte umfassende Invasion der Ukraine ist", sagt der Minister. "Wir werden die Entwicklung der Lage weiterhin beurteilen, aber das Beste, was Russland jetzt tun kann, ist, seine Truppen sofort abzuziehen."

08.52 Uhr: Ukraine - Russische Truppen haben Damm "in Panik" gesprengt

Die russischen Truppen haben nach ukrainischen Angaben den Kachowka-Staudamm "in Panik gesprengt". "Das ist ein offensichtlicher Terrorakt und ein Kriegsverbrechen, das vor einem internationalen Tribunal als Beweis dienen wird", teilt der ukrainische Militärgeheimdienst auf Telegram mit.

08.50 Uhr: Ukraine spricht von bis zu 80 bedrohten Ortschaften

Der ukrainischen Regierung zufolge sind bis zu 80 Ortschaften durch Überschwemmungen infolge der Zerstörung des Kachowka-Staudammes bedroht. Das teilt Ministerpräsident Denys Schmyhal mit. Die staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass nannte zuvor unter Berufung auf Notfalldienste die gleiche Zahl.

08.45 Uhr: Rund 300 Häuser in Nowa Kachowka evakuiert

In der von Russland besetzten Stadt Nowa Kachowka sind nach Behördenangaben bislang rund 300 Häuser evakuiert worden. Das sagt der von Russland eingesetzte Verwaltungschef der Stadt, Wladimir Leontew, der russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Ein Teil der Stadt sei aus Sicherheitsgründen von der Stromversorgung abgeschnitten worden.

08.43 Uhr: Russland - Staudamm lässt sich wahrscheinlich nicht reparieren

Der zerstörte Kachowka-Staudamm lässt sich Behördenangaben zufolge wahrscheinlich nicht reparieren. Das sagt der von Russland eingesetzte Verwaltungschef der besetzten Stadt Nowa Kachowka, Wladimir Leontew, im russischen Staatsfernsehen. Durch eine Explosion sei ein Loch in den Damm gerissen worden. Grund dafür seien mehrere ukrainische Angriffe.

08.38 Uhr: Ukraine meldet Überflutung und evakuiert Einwohner

Nach der Beschädigung des Kachowka-Staudamms haben ukrainische Behörden Überflutungen gemeldet und mit der Evakuierung von Einwohnern begonnen. Mehrere Dörfer seinen "vollständig oder teilweise" überflutet, teilte ein ukrainischer Beamter mit. "Etwa 16.000 Menschen befinden sich in der kritischen Zone am rechten Ufer", erklärte der Leiter der Militärverwaltung von Cherson, Oleksandr Prokudin in einem Onlinedienst.

08.30 Uhr: RIA - Wasserstand um Staudamm bereits um fünf Meter gestiegen

Der Wasserstand rund um den zerstörten Kachowka-Staudamm ist der russischen Nachrichtenagentur RIA zufolge bereits um fünf Meter gestiegen. Mehrere flussabwärts gelegene Inseln seien inzwischen völlig überflutet, meldet RIA unter Berufung auf örtliche Behörden. Der Kachowka-Damm staut den Dnipro (russisch Dnjepr) zu einem riesigen Stausee auf, der mehr als 18 Milliarden Kubikmeter Wasser fasst.

08.15 Uhr: RIA - 22.000 Menschen in 14 Orten durch Fluten in Gefahr

Russischen Behördenangaben zufolge sind 22.000 Menschen infolge der Zerstörung des Kachowka-Staudammes von Überschwemmungen bedroht. Das meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf die von Russland installierte Verwaltung in den besetzten Teilen der ukrainischen Oblast Cherson. Die Menschen lebten in 14 Ortschaften im Süden der Oblast Cherson.

08.02 Uhr: IAEA - Keine direkten Risiken für AKW Saporischschja

Für die Sicherheit des Atomkraftwerkes Saporischschja besteht nach Einschätzung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) keine direkte Gefahr durch die Situation rund um den Kachowka-Staudamm. Experten der IAEA beobachteten die Lage, zitiert die russische Nachrichtenagentur Tass aus einer Erklärung der IAEA.

Die ukrainischen Atomenergiebehörde Energoatom kommt zu einer anderen Einschätzung. Sie sieht eine Gefahr für das Atomkraftwerk. Die Lage in dem AKW sei aber gegenwärtig unter Kontrolle, teilt Energoatom auf Telegram mit. Das AKW Saporischschja ist das größte in Europa und steht seit längerem unter Kontrolle des russischen Militärs. Betrieben wird das AKW, das in der Nähe des Kachowka-Stausees liegt, aber weiterhin von ukrainischem Personal. "Wasser aus dem Kachowka-Stausee ist notwendig, damit die Anlage Strom für die Turbinenkondensatoren und Sicherheitssysteme des Kernkraftwerks erhält", erklärt Energoatom. "Derzeit ist das Kühlbecken der Anlage voll: Um 08.00 Uhr beträgt der Wasserstand 16,6 Meter, was für den Bedarf der Anlage ausreicht."

07.33 Uhr: Selenskyj - Russische Streitkräfte müssen vertrieben werden

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht in der Zerstörung des Kachokwa-Staudammes die Bestätigung für die Notwendigkeit, die russischen Streitkräfte aus der gesamten Ukraine zu vertreiben. "Russische Terroristen. Die Zerstörung des Staudamms des Wasserkraftwerks Kachowka beweist der ganzen Welt nur, dass sie aus jedem Winkel des ukrainischen Landes vertrieben werden müssen", schreibt Selenskyj auf Telegram. "Kein einziger Meter sollte ihnen bleiben, denn sie nutzen jeden Meter für Terror."

07.18 Uhr: Russland - Keine unmittelbare Bedrohung für Nord-Krim-Kanal

Für den Nord-Krim-Kanal besteht laut russischer Nachrichtenagentur Tass keine unmittelbare Gefahr der Austrocknung. Die staatliche Agentur beruft sich auf örtliche Behörden. Der Kanal versorgt die bereits 2014 von Russland annektierte Halbinsel Krim mit Wasser. Er wird aus dem Kachowka-Stausee gespeist und verläuft durch den Süden der Oblast Cherson, die der Halbinsel gegenüber liegt.

07.12 Uhr: Tass - Wohl rund 80 Orte durch Zerstörung von Damm betroffen

Von der Zerstörung des Kachowka-Staudammes könnten der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge rund 80 Ortschaften betroffen sein. Das meldet Tass unter Berufung auf Notfalldienste. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht genannt.

07.04 Uhr: Selenskyj-Berater - Sprengung von Staudamm ist Ökozid

Andrij Jermak, der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, bezeichnet die Zerstörung des Kachowka-Staudammes als "Ökozid" und macht dafür Russland verantwortlich. Die ukrainischen Behörden arbeiteten daran, die Sicherheit der Anwohnerinnen und Anwohner zu gewährleisten. Das Vorgehen Russlands sei auch eine Bedrohung für das nahegelegene Kernkraftwerk Saporischschja, schreibt Jermak auf Telegram, geht aber nicht näher darauf ein.

07.00 Uhr: Selenskyj ruft Sicherheitsrat ein

Wegen der Zerstörung des Kachowka-Staudammes hält der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Dringlichkeitssitzung ab. Das teilt der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine, Olexij Danilow, auf Twitter mit.

06.57 Uhr: Zerstörter Staudamm - Ukraine und Russland machen sich gegenseitig verantwortlich

Kiew und Moskau machten sich gegenseitig für die Beschädigung des Kachowka-Staudammes verantwortlich. Das ukrainische Einsatzkommando Süd teilte mit, die russischen Besatzer hätten den Damm in der Stadt Nowa Kachowka selbst gesprengt. Der Militärgouverneur des Gebiets, Olexander Prokudin, warnte, innerhalb von fünf Stunden könne der Wasserstand eine kritische Höhe erreichen. Auf der linken Seite des Flusses Dnipro, wo auch die von den Ukrainern befreite Gebietshauptstadt Cherson liegt, sei mit Evakuierungen begonnen worden. "Das Ausmaß der Zerstörung, die Geschwindigkeit und Menge des Wassers sowie die wahrscheinlichen Überschwemmungsgebiete werden gerade bestimmt", erklärte Prokudin.

Die russischen Besatzer hingegen machten ukrainischen Beschuss für die Schäden am Kachowka-Staudamm verantwortlich. "Das Wasser ist gestiegen", sagte der von Moskau eingesetzte Bürgermeister in Nowa Kachowka, Wladimir Leontjew, staatlichen russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Bislang gebe es aber keine Notwendigkeit, Zivilisten in Sicherheit zu bringen. Die Angaben beider Seiten konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

06.20 Uhr: Russland - Keine unmittelbare Gefahr für AKW Saporischschja nach Staudamm-Sprengung

Durch den Einsturz des Kachowka-Staudammes besteht nach russischer Darstellung keine unmittelbare Gefahr für das Atomkraftwerk Saporischschja. Das berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf einen von Russland eingesetzten Verwaltungsvertreter im besetzten Gebiet Saporischschja. Das AKW ist das größte Europas und steht seit längerem unter russischer Kontrolle. Der 30 Meter hohe und 3,2 Kilometer lange Damm wurde 1956 am Fluss Dnipro als Teil des Wasserkraftwerks Kachowka errichtet. Der dadurch gebildete Stausee fasst rund 18 Milliarden Kubikmeter Wasser und versorgt das AKW Saporischschja sowie die bereits 2014 von Russland annektierte Halbinsel Krim.

05.43 Uhr: Ukraine - Russland hat Kachowka-Staudamm gesprengt

Der Kachowka-Staudamm in dem russisch kontrollierten Teil der ukrainischen Region Cherson ist nach Angaben des ukrainischen Militärs von russischen Streitkräften gesprengt worden. "Das Ausmaß der Zerstörung, die Geschwindigkeit und die Menge des Wassers sowie die wahrscheinlichen Überschwemmungsgebiete werden derzeit geklärt", schreibt das Kommando Süd auf seiner Facebook-Seite.

05.35 Uhr: Bürgermeister dementiert Berichte über Sprengung des Kachowka-Staudamms

Der Bürgermeister der Stadt Nowa Kachowka in der von Russland besetzten südukrainischen Region Cherson widerspricht laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Berichten über eine Sprengung des Kachowka-Staudamms. In russischen und ukrainischen soziale Medien kursierten zuvor zahlreiche Beiträge, wonach der Damm zerstört worden sei.

04.52 Uhr: Ukraine - Kiew erneut Ziel russischer Luftangriffe

Die Ukraine berichtet von einer erneuten russischen Luftangriffswelle auf die Hauptstadt Kiew. Offizielle Stellen sprechen von 20 abgefangenen Marschflugkörpern. "Alle wurden abgeschossen, es gab keine Treffer", teilt der Chef der Militärverwaltung, Serhij Popko, auf dem Nachrichtenkanal Telegram mit. Zeugen der Nachrichtenagentur Reuters berichten, sie hätten mehrere Explosionen gehört, die sich wie Flugabwehrsysteme anhörten. In der Stadt herrscht ab kurz nach Mitternacht mehr als vier Stunden lang Luftalarm. Herabfallende Trümmerteile beschädigen Militärangaben zufolge Straßen und Stromleitungen des Oberleitungsnetzes im Kiewer Stadtteil Desnjanskyj. Der am linken Ufer des Flusses Dnipro gelegene Bezirk ist der bevölkerungsreichste Kiews. Vorläufigen Informationen zufolge gab es keine Verletzten.

02.13 Uhr: Selenskyj lobt Truppen nach Erfolgen in Bachmut

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobt das Vorrücken der Truppen in der hart umkämpften Stadt Bachmut. "Ich bin jedem einzelnen unserer Soldaten dankbar, allen unseren Verteidigern, Männern und Frauen, die uns heute die Nachrichten geliefert haben, auf die wir gewartet haben. Gut gemacht, Soldaten im Bachmut-Sektor", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Insbesondere zwei Einheiten hätten "geschickt, entschlossen und effektiv" die ukrainischen Stellungen verteidigt, die "Besatzer zerstört" und vorgerückt. Das zerstörte Bachmut liegt in der Oblast Donezk im Osten der Ukraine.

Montag, 5. Juni 2023

21.56 Uhr: EU verlängert Einschränkungen für ukrainische Getreide-Einfuhren

Die Europäische Union (EU) verlängert die Einschränkungen für Getreide-Einfuhren aus der Ukraine. Die Handelsbeschränkungen sollen bis zum 15. September beibehalten werden, teilt die Brüsseler Behörde mit. Die Einschränkungen betreffen Bulgarien, Polen, Ungarn, Rumänien und die Slowakei, wo bestimmte Getreidesorten aus der Ukraine nicht mehr frei gehandelt werden dürfen. Der Transit der Waren in andere EU-Länder ist jedoch erlaubt. Auf ukrainisches Getreide werden wegen des russischen Einmarsches gegenwärtig keine Zölle erhoben.

21.00 Uhr: EU verhängt Sanktionen gegen Russen wegen Inhaftierung eines Kreml-Kritikers

Die Europäische Union hat Sanktionen gegen neun Russen im Zusammenhang mit der Inhaftierung des Kreml-Kritikers Wladimir Kara-Mursa verhängt. Unter den Sanktionierten seien der Vize-Justizminister, Richter und andere Justizvertreter sowie ein hochrangiger Gefängnisbeamter, erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Montag. Ihre Vermögen wurden demnach eingefroren und ihnen wurde die Reise nach oder durch EU-Länder untersagt.

Kara-Mursa war Mitte April in Moskau wegen seiner Kritik am russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu 25 Jahren Haft in einer Strafkolonie mit "strengen Haftbedingungen" verurteilt worden. Neben den Anklagepunkten Hochverrat und "Verbreitung von Falschinformationen" wurde der 41-Jährige der illegalen Arbeit für eine "unerwünschte" Organisation schuldig gesprochen.

Die "ungeheuerlich harten Haftstrafen zeigen klar den politischen Missbrauch der russischen Justiz, um die Zivilgesellschaft und unabhängige Stimmen gegen Russlands unrechtmäßigen Aggressionskrieg gegen die Ukraine zu unterdrücken", betonte Borrell. Großbritannien und Litauen haben wegen des Falls ebenfalls russische Vertreter sanktioniert.

19.43 Uhr: Scholz bekennt sich zum Zwei-Prozent-Ziel der Nato

Bundeskanzler Olaf Scholz bekennt sich zum Zwei-Prozent-Ziel der Nato. Es werde der Zeitpunkt kommen, an dem die 100 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen für die Bundeswehr ausgegeben seien, sagt Scholz bei einem Besuch des Marinestützpunkts Rostock und der Fregatte "Mecklenburg-Vorpommern". "Dann werden wir das Zwei-Prozent-Nato-Ziel in Deutschland aus dem normalen Haushalt erwirtschaften müssen. Das ist auch unser Wille, das ist der Wille der von mir geführten Bundesregierung", ergänzt Scholz.

19.30 Uhr: Päpstlicher Friedensvermittler Zuppi in Kiew eingetroffen

Der von Papst Franziskus mit einer Friedensmission im Ukraine-Krieg betraute Kardinal Matteo Zuppi ist am Montag in Kiew eingetroffen. Dort kam er mit dem Menschenrechtsbeauftragten des ukrainischen Parlaments, Dmytro Lubinets, zusammen. Er habe mit Zuppi über eine Rückführung von ukrainischen Kindern gesprochen, die während des Kriegs von Russland verschleppt worden seien, schrieb Lubinets auf Facebook. Zudem habe er dem Papstgesandten über von Russland gefangen gehaltenen ukrainischen Zivilisten berichtet, darunter auch Zivilisten.

Lubinets erklärte, die Ukraine müsse ihr gesamtes Territorium befreien. Denn nur so könnten die eigenen Kinder geschützt werden. Am Treffen nahm den Angaben zufolge auch der Papstbotschafter in der Ukraine, Erzbischof Visvaldas Kulbokas, teil.

18.15 Uhr: Außenminister - Ukraine hat genug Waffen für Gegenoffensive

Die Ukraine hat nach Angaben von Außenminister Dmytro Kuleba genug Waffen für ihre Gegenoffensive. Die Militäroperation werde seinem Land den Sieg bescheren, den es brauche, um der Nato beizutreten, sagt Kuleba in einem Interview mit Reuters. Eine Mitgliedschaft in dem Militärbündnis werde aber wahrscheinlich erst möglich sein nach dem Ende aktiver Feindseligkeiten. Die Frage, ob die seit längerem erwartete Gegenoffensive bereits begonnen habe, beantwortet Kuleba nicht.

17.30 Uhr: Kiew bestätigt "offensive Aktionen" in einigen Frontabschnitten

Die Ukraine hat am Montag "offensive Aktionen" in einigen Frontabschnitten bestätigt und Geländegewinne nahe der zerstörten Stadt Bachmut im Osten des Landes bekannt gegeben. "In einigen Sektoren führen wir offensive Aktionen aus", erklärte die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Malijar im Onlinedienst Telegram; zugleich machte sie deutlich, dass es sich nicht um groß angelegte Angriffe gehandelt habe.

Das Gebiet rund um Bachmut bleibe "das Zentrum der Kämpfe", erklärte Malijar. "Wir rücken dort auf einer recht breiten Front vor. Wir erringen Erfolge (...). Der Feind ist in der Defensive", fügte sie hinzu.

Russland hatte am Morgen verkündet, eine groß angelegte Offensive der Ukraine im Donbass zurückgeschlagen zu haben. Auch in der südlichen Region Saporischschja meldete ein russischer Beamter ukrainische Angriffe. Kiew hatte die Offensiven zunächst nicht bestätigt.

17.00 Uhr: 52 Prozent aller Deutschen für Beitritt der Ukraine zur EU

Einen langfristigen EU-Beitritt der Ukraine befürworten nach einer Umfrage 52 Prozent der Bundesbürger. Das ist ein leichter Rückgang um sechs Prozentpunkte im Vergleich zu Februar, wie aus der am Montag veröffentlichten WDR-Umfrage des ARD-Deutschlandtrend hervorgeht. 37 Prozent der Deutschen teilen demnach die Aussage zu einem langfristigen EU-Beitritt der Ukraine derzeit nicht. Mehrheitlich kritisch gesehen wird die Rolle, die Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für den Zusammenhalt in der EU spielt (60 Prozent).

Nur knapp jeder vierte Deutsche (23 Prozent) ist der Meinung, der Bundeskanzler bringe den Zusammenhalt in der EU voran. Mit der Arbeit von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) ist der Umfrage zufolge mehr als jeder zweite Bundesbürger (53 Prozent) nicht zufrieden. Zustimmung erhielt sie lediglich von 38 Prozent der Befragten.Die Ukraine ist seit dem Sommer 2022 offizieller Beitrittskandidat der Europäischen Union.

15.36 Uhr: Prigoschin wirft russischer Einheit Angriff auf seine Söldner vor

Nach Angaben von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hat eine russische Einheit in der Ostukraine seine Söldnergruppe angegriffen. Seien Leute seien beschossen worden, als sie Minen räumten. Wagner beschuldigt die Einheit außerdem, die Minen hinter den Stellungen der Wagner-Einheiten gelegt zu haben. So berichtete es Prigoschin laut einem Post auf seinem Telegram-Kanal an die russische Regierung.

15.17 Uhr: Moskau meldet 900 Tote auf ukrainischer Seite - Zweifel an Angabe

Im Krieg gegen die Ukraine hat Russland nach Angaben der eigenen Armee eine Offensive der Gegenseite zurückgeschlagen und dabei 900 ukrainische Soldaten getötet. «Der Feind hat seine gesteckten Ziele nicht erreicht», sagte Armeesprecher Igor Konaschenkow am Montag in Moskau. «Durch aktives Handeln der Heeresgruppe «Ost», Schläge der Luftwaffe und Artilleriefeuer wurden dem Gegner in den Orten Neskutschne der Donezker Volksrepublik und Nowodariwka im Gebiet Saporischschja erhebliche Verluste zugefügt.»

Allein in diesen Gebiet habe das ukrainische Militär 300 Soldaten verloren, sagte der Armeesprecher. Insgesamt seien an allen Frontabschnitten binnen 24 Stunden mehr als 900 Ukrainer getötet worden. Von ukrainischer Seite gibt es keine Bestätigung für solche Zahlen und den Beginn einer Offensive. Kiew bezeichnete die Berichte als Desinformationskampagne mit dem Ziel einer «Demoralisierung der Ukrainer». Unabhängig ließen sich die Angaben der beiden Kriegsparteien nicht prüfen.

14.46 Uhr: Angeblicher Waffeneinsatz - Brüssel fordert Erklärung von Ukraine

Nach einem Bericht über den Einsatz unter anderem belgischer Waffen auf russischem Territorium hat Belgien von der Ukraine eine Erklärung gefordert. Im belgischen Radio erinnerte Ministerpräsident Alexander De Croo daran, dass die an die Ukraine gelieferten Waffen nur dazu gedacht seien. ukrainisches Territorium zu verteidigen. Die Ukraine solle nun den Vorfall erklären.

13.43 Uhr: Ukraine: Die Hälfte aller Luftschutzbunker von Kiew nicht einsatzbereit

Rund 45 Prozent der 1.850 Luftschutzbunker von Kiew sind unbrauchbar oder nicht zugänglich. So steht es in einem Bericht des ukrainischen Ministeriums für strategische Industrien. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko schreibt auf Terlegram, dass es in mehreren Stadtbezirken Probleme beim Zugang zu Luftschutzräumen gebe.

13.01 Uhr: Belgien prüft Bericht über Einsatz westlicher Waffen in Russland

Laut einem Zeitungsbericht der "Washington Post" vom Wochenende hat die Ukraine in der russischen Region Belgorod Waffen eingesetzt, die eine belgische Firma gebaut hatte. Dazu haben inzwischen belgische Geheimdienste und das Militär Ermittlungen begonnen. In der Region hatte es jüngst Kämpfe gegeben, die auch auf der russischen Seite der Grenze stattfanden. Die dabei verwendeten Waffen stammen laut dem Bericht aus den USA, aus Belgien, Polen und Tschechien.

Der belgische Ministerpräsident Alexander de Croo betonte, diese Länder hätten ihre Waffen an die Ukraine unter der Bedingung geliefert, dass sie nur zur Verteidigung gegen Russland, also nicht auf russischem Territorium zum Einsatz kommen dürften. Allerdings könnten die Waffen auch aus Beständen stammen, die Belgien jahrzehntelang in verschiedene Regionen der Welt verkauft habe.

12.20 Uhr: Russland einverstanden mit USA-Haltung zur Atomwaffenkontrolle

Russland bewertet es positiv, dass die USA die im "New START"-Vertrag festgelegten Obergrenzen für Atomwaffen bis 2026 einhalten wollen, sofern Russland das auch tue. Das sei ist eine "wichtige und positive Erklärung" des Nationalen Sicherheitsberaters der USA Jake Sullivan, sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow.

Peskow gibt sich optimistisch, dass bald neue Gespräche anberaumt werden können. Im Februar hatte Russland das letzte gemeinsame Atomwaffen-Kontrollprogramm mit den USA ausgesetzt. Am Samstag erklärte Vize-Außenminister Sergej Rjabkow, Russland könne zu dem Vertrag zurückkehren, wenn die USA "ihre grundlegend feindliche Haltung gegenüber Russland" aufgäben.

11.12 Uhr: Wagner-Chef - Siedlung bei Bachmut von ukrainischen Truppen teilweise zurückerobert

Jewgeni Prigoschin, Chef der russischen Söldner-Truppe Wagner, hat Geländegewinne der ukrainischen Streitkräfte in der Nähe von Bachmut eingeräumt. Ukrainische Truppen hätten einen Teil der Siedlung Berchiwka nördlich der erst kürzlich von russischen Einheiten eingenommenen Stadt in der Ostukraine zurückerobert, teilt Prigoschin mit. Er bezeichnet dies als eine "Schande". Prigoschins Söldner-Truppe hatte Bachmut im vergangenen Monat nach monatelangen Kämpfen erobert und die dortigen Stellungen inzwischen an die reguläre russische Armee übergeben. Der Wagner-Chef hat die russische Militärführung bereits mehrfach scharf kritisiert und ihr Unfähigkeit vorgeworfen.

10.04 Uhr: Papst schickt Friedensgesandten in die Ukraine

Der von Papst Franziskus ernannte Sonderbeauftragte des Vatikans für den Ukraine-Krieg, Kardinal Matteo Zuppi, besucht Kiew. Er sei am Montag und Dienstag als Gesandter des Oberhauptes der katholischen Kirche in der ukrainischen Hauptstadt, wie der Heilige Stuhl mitteilte. Hauptziel dieser Initiative sei es, der Ukraine "gründlich zuzuhören, welche Möglichkeiten es gibt, einen gerechten Frieden zu erreichen". Man wolle zudem "Gesten der Menschlichkeit" unterstützen, die zum Abbau der Spannungen beitragen sollen.Der Pontifex hatte Zuppi bereits vor zwei Wochen beauftragt, eine Ukraine-Mission zu leiten. Der Vatikan hat immer wieder eine Friedenslösung angemahnt und sich seit Kriegsbeginn im Februar vergangenen Jahres immer wieder als Vermittler angeboten.

09.19 Uhr: Russland startet neues Marinemanöver in der Ostsee

Die russische Ostsee-Flotte hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau ein Manöver begonnen. Die Übungen sollten bis zum 15. Juni dauern. An ihnen nähmen rund 40 Schiffe und Boote. 25 Kampfflugzeuge sowie mehr als 3.500 Soldaten teil.

Neben der Ostseeflotte ist heute auch die Pazifikflotte zu einem Großmanöver aufgebrochen. An der Übung im Japanischen und Ochotskischen Meer nehmen nach Angaben des Pressedienstes der Pazifikflotte sogar mehr als 60 Schiffe, 35 Kampfjets und Hubschrauber sowie mehr als 11.000 Soldaten teil.

08.19 Uhr: Britischer Geheimdienst - intensiver russischer Drohneneinsatz ohne Erfolg

Russland hat im Mai nach Einschätzung britischer Geheimdienste mehr als 300 Angriffe mit sogenannten Kamikaze-Drohnen gegen Ziele in der Ukraine geflogen. Das sei die bisher "intensivste Nutzung dieser Waffe" gewesen, teilte das Verteidigungsministerium in London mit. Russland versuche damit vermutlich, die Ukraine zum Einsatz wertvoller, moderner Flugabwehrraketen zu bringen. Doch es sei unwahrscheinlich, dass Russland besonders erfolgreich war: Die Ukraine hätte mindestens 90 Prozent der ankommenden Drohnen neutralisiert, hauptsächlich mit ihren älteren und billigeren Flugabwehrwaffen und mit elektronischen Störsendern, so das Ministerium. Das gelte auch für ein weiteres wahrscheinliches russisches Ziel: Angriffe auf die ukrainischen Streitkräfte weit hinter der Front. "Aufgrund seiner mangelhaften Zielerfassungsprozesse ist Russland jedoch nach wie vor sehr ineffizient, wenn es darum geht, solche dynamischen Ziele aus der Distanz zu treffen", hieß es weiter.

08.13 Uhr: Russischer Feldkommandeur widerspricht Erfolgsmeldung aus Moskau

Der russische Feldkommandeur Alexander Chodakowski hat Moskauer Erfolgsmeldungen über das Scheitern einer ukrainischen Großoffensive im Donbass widersprochen. Bisher werde der Feind "von Erfolg begleitet", schrieb Chodakowski am Montag auf seinem Telegram-Kanal. Seiner Darstellung nach handelt es sich bei den Angriffen westlich von Wuhledar um eine begrenzte taktische Operation der Ukrainer. Zunächst hätten die ukrainischen Truppen den Eindruck erweckt, den Druck auf den Frontabschnitt Welika Nowosilka zu verstärken, wo ihnen Sonntag bereits ein Durchbruch gelungen sei. Währenddessen sei ein Stoßtrupp fast unbemerkt weiter östlich bei der Ortschaft Nowodonezke vorgedrungen. "Traditionell den Funkverkehr störend, ist es dem Feind gelungen, uns in eine schwierige Lage zu bringen", schrieb Chodakowski. Die Lage sei im Fluss.

Chodakowski leitete seit 2014 die Brigade "Wostok" der Separatisten im Donbass-Gebiet. Seine Einheiten wurden nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine in die russische Nationalgarde eingegliedert.

07.40 Uhr: Ukrainisches Militär meldet Vormarsch bei Bachmut

Das ukrainische Militär ist nach eigenen Angaben in der Nähe von Bachmut weiter vorgerückt. Den Streitkräften sei es gelungen, eine russische Stellung in der Nähe der Stadt zu zerstören, teilt der Kommandeur der Bodentruppen, Olexandr Syrskji, auf Telegram mit. "Wir rücken weiter vor." Auf Angaben des russischen Verteidigungsministeriums, die eigenen Truppen hätten eine ukrainische Großoffensive im Süden von Donezk vereitelt, geht Syrskji nicht ein. Das zerstörte Bachmut liegt in der Oblast Donezk im Osten der Ukraine.

06.35 Uhr: Gouverneur meldet Drohnenabstürze auf Autobahn in russischer Oblast Kaluga

In der russischen Oblast (Gebiet) Kaluga sind nach Angaben des Gouverneurs zwei Drohnen abgestürzt. Sie seien auf eine Autobahn gefallen, teilt Wladislaw Schapscha auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. "Es gab keine Detonation von Sprengstoff, das Gebiet wurde abgesperrt." Der Vorfall ereignete sich rund 280 bis 300 Kilometer von der Hauptstadt Moskau entfernt. Die Oblast Kaluga liegt westlich der Oblast Moskau, teilt aber keine Grenze mit der Ukraine. Beide liegen in der größeren Region Zentralrussland.

05.54 Uhr: Russland - "haben Großoffensive in Donezk vereitelt"

Russland hat nach eigenen Angaben eine "großangelegte Offensive" der Ukraine im Donbass zurückgedrängt. "Am Morgen des 4. Juni hat der Feind eine großangelegte Offensive in fünf Bereichen der Front im Süden der Region Donezk gestartet", teilte das Verteidigungsministerium in Moskau in der Nacht zum Montag mit. Kiew, das sich seit Monaten auf eine große Gegenoffensive vorbereitet, bestätigte eine derartige Militäraktion zunächst nicht.

Die ukrainischen Truppen hätten "den aus ihrer Sicht schwächsten Bereich der Front angegriffen", erklärte das russische Verteidigungsministerium. "Der Feind hat sein Ziel nicht erreicht, er hat es nicht geschafft", hieß es weiter. Im Messengerdienst Telegram veröffentlichte das Ministerium ein Video, das aus der Luft gefilmte ukrainische Panzerfahrzeuge unter starkem Beschuss zeigen soll. Wo die Kämpfe stattfanden, wurde nicht mitgeteilt.

01.22 Uhr: Gouverneur - Energieanlage in Belgorod nach Drohnenangriff in Flammen

In der russischen Region Belgorod ist nach Angaben des Gouverneurs der Region eine Energieanlage bei einem Drohnenangriff in Brand geraten. "In der Region Belgorod steht eine der Energieanlagen in Flammen. Die vorläufige Brandursache war ein Sprengsatz, der von einer Drohne abgeworfen wurde", schreibt Wjatscheslaw Gladkow auf der Nachrichten-App Telegram. "Es gab keine Verletzten."

00.55 Uhr: Söldnerchef Prigoschin wirft Armee Verminung von Rückzugswegen vor

Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner hat erneut schwere Vorwürfe gegen die reguläre russische Armee erhoben. Soldaten hätten Mitte Mai eine Straße vermint, auf der seine Kämpfer aus der mittlerweile eroberten ostukrainischen Stadt Bachmut hätten herausfahren wollen, teilte Jewgeni Prigoschin mit. Er veröffentlichte auch ein Dokument, das ein Einsatzprotokoll von Mitte Mai darstellen soll und in dem zudem von Schusswechseln zwischen Wagner-Söldnern und Soldaten die Rede ist. Überprüft werden konnten diese Anschuldigungen nicht. Das Verteidigungsministerium in Moskau äußerte sich nicht dazu.

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