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Archiv: Manfred Weber, Chef der konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament

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EU-Politiker Weber: Wirtschaft ist "Achillesferse" der Türkei

EU-Politiker Weber: Wirtschaft ist "Achillesferse" der Türkei

Die jüngste Festnahme zweier Deutscher in der Türkei lässt den Ruf nach spürbaren Konsequenzen immer lauter werden. Es brauche eine entschlossene Antwort aus Europa, sagte der EU-Politiker Weber. CSU-Generalsekretär Scheuer äußerte sich ähnlich.

Die "Achillesferse" der Regierung in Ankara sei die wirtschaftliche Entwicklung der Türkei, sagte der Chef der konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament, Manfred Weber. Die EVP werde daher der Ausweitung einer Zollunion unter den aktuellen Umständen "keinesfalls zustimmen", sagte der stellvertretende CSU-Vorsitzende der Funke-Mediengruppe.

Visaliberalisierung "an den Hut stecken"

Auch eine Visaliberalisierung könne sich Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan "an den Hut stecken". Ebenso wie CSU-Chef Horst Seehofer und andere Politiker zuvor forderte Weber, die Beitrittsverhandlungen und Beitrittshilfen für Ankara zu stoppen. "Präsident Erdogan versteht nur klare Ansagen, Appelle allein sind nicht genug."

Scheuer: "Despot vom Bosporus"

Auch CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer verlangt eine scharfe Reaktion. Erdogan habe "mit seiner Willkürherrschaft und der Geiselnahme unbescholtener deutscher Bürger das Fass zum Überlaufen gebracht". "Der Despot vom Bosporus" entziehe einem EU-Beitritt jegliche Grundlage. Neben den von Weber bereits genannten Forderungen spricht sich Scheuer zudem für eine klare Warnung vor einem Urlaub in die Türkei aus. Für eine Reisewarnung hatten sich gestern auch Grünen-Chef Cem Özdemir und der FDP-Vorsitzende Christian Lindner stark gemacht.