Mit dieser Mehrheit kann die Regierungspartei im Parlament den Wunschnachfolger des Präsidenten, den bisherigen Verteidigungsminister João Lourenço, zum neuen Staatschef wählen. Dos Santos trat nach 38-jähriger Herrschaft nicht wieder an.
Opposition hat sich mehr ausgerechnet
Die oppositionelle Unita, die nach offiziellen Angaben 24 Prozent der Stimmen holte, hatte zuvor erklärt, ihre eigenen Auszählungen der ersten zwei Millionen Stimmen deuteten auf ein viel knapperes Rennen hin. Demnach käme die Unita auf 40 Prozent, die MPLA auf 47 Prozent. Mit Unterstützung einer weiteren oppositionellen Gruppe, Casa-CE, die demnach auf 9 Prozent kam, wäre nach Darstellung der Unita sogar eine Koalition möglich gewesen. Rund 9,3 Millionen Menschen waren für die Wahl stimmberechtigt.
Zwischenfälle moniert
Bei der letzten Wahl 2012 hatte die linksgerichtete MPLA - die portugiesische Abkürzung steht für Volksbewegung zur Befreiung Angolas - gut 72 Prozent der Stimmen bekommen, wobei es Kritik an Unregelmäßigkeiten gab. Die größte Oppositionspartei, Unita, kam auf gut 18 Prozent.
Nach der Abstimmung am Mittwoch wies die Unita auf Zwischenfälle in der Stadt Huambo hin, bei denen Polizisten Schüsse abgegeben und Verhaftungen vorgenommen haben sollen. Die Wahlkommission sprach von einem ruhigen Wahlverlauf mit nur kleineren Problemen.
Wahlbeobachter an der Leine
Die EU hatte keine volle Beobachtermission geschickt, weil die Regierung Angolas ihr nicht ungehinderten Zugang zu den Wahllokalen gewähren wollte. Mehrere afrikanische Staaten schickten aber ihre eigenen Teams.