Regierungssprecherin Sarah Huckabee Sanders sagte, dass Hicks' Entscheidung nichts mit den Fragen eines Kongressgremiums in der Russland-Affäre an sie zu tun gehabt habe. Mit Blick auf den Zeitpunkt des Rückzugs sagte sie an Reporter gewandt: "Versuchen Sie nicht, mehr (in den Rücktritt) hineinzulesen, als existiert. Das ist etwas, über das sie schon eine Weile nachgedacht hat."
"Notlügen" für den Präsidenten
Vor dem Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses, der zu russischer Einmischung in die Wahl 2016 in den USA ermittelt und zu Kontakten zwischen Trumps Wahlkampfmitarbeitern und Moskau, hatte Hicks eingeräumt, gelegentlich für Trump zu "Notlügen" gegriffen zu haben. Sie habe aber nicht über irgendetwas gelogen, das für die Russland-Untersuchung relevant sei.
Das 29 Jahre alte Ex-Model war in der Russland-Affäre auch bereits von FBI-Sonderermittler Robert Mueller befragt worden. Ihr Schreibtisch im Weißen Haus stand so nah wie kein anderer am Oval Office - Hicks gilt daher als zentraler Teilnehmer oder Zeuge aller wichtigen Entscheidungen, die Trump als Präsident traf.
Loyale Mitarbeiterin
Der Präsident verliert mit Hicks eine loyale Mitarbeiterin, die insgesamt drei Jahre lang für ihn im Dienst stand. Bereits während des Wahlkampfs hatte sie seine Kommunikation verwaltet. In einer Erklärung ließ Trump verkünden, er werde sie an seiner Seite vermissen. Hicks selbst teilte mit, sie wünsche Trump und seiner Regierung das "Allerbeste".
Zuletzt war die eigentlich nicht im Rampenlicht stehende Hicks einem breiteren Publikum bekannt geworden, als ihre Beziehung zu einem anderen hochrangigen Mitarbeiter im Weißen Haus offengelegt wurde, Ex-Stabssekretär Rob Porter. Dieser musste jüngst seinen Posten räumen, nachdem seine zwei Ex-Frauen ihm häusliche Gewalt vorgeworfen hatten. Aus Hicks' Umfeld verlautete, seit einiger Zeit sei sie nicht mehr besonders glücklich mit ihrer Arbeit gewesen. Der Stress des Jobs habe ihr zunehmend zugesetzt.