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Megan Twohey (l) und Jodi Kantor, Journalistinen der "New York Times"

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Pulitzer-Preis für Berichterstattung über den Fall Weinstein

Die "New York Times" und das Magazin "New Yorker" sind für ihre Berichterstattung über die Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren Hollywood-Mogul Harvey Weinstein mit dem Pulitzer-Preis geehrt worden.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Die Jury verkündete an der Columbia Universität in New York die Preisträger in 21 Kategorien. Den Preis bekamen beide Publikationen in der Kategorie "Dienst an der Öffentlichkeit" verliehen. Dutzende Frauen werfen Weinstein vor, seine Machtposition ausgenutzt, sie sexuell belästigt oder sich an ihnen vergangen zu haben. Der Preis für investigative Berichterstattung ging an die "Washington Post". Gewürdigt wurde die Zeitung für ihre Berichte über den gescheiterten republikanischen US-Senatskandidaten Roy Moore aus dem Bundesstaat Alabama, dem vorgeworfen wird, vormals Mädchen im Teenager-Alter nachgestellt zu haben. Er war während eines Rennens um einen US-Senatssitz im vergangenen Jahr wegen sexuellen Fehlverhaltens unter Druck geraten. Als Reaktion auf die Ehrung erklärte Moores Ehefrau über Facebook, wenn Journalismus zu einem politischen Instrument werde, um jemanden zu Fall zu bringen, sei dies eines Preises unwürdig. 

Recherchen über russische Einmischung

Den Preis für die beste "Nationale Berichterstattung" teilt sich die "Washington Post" wiederum mit der "New York Times". Ausgezeichnet wurden beide Blätter für ihre Recherchen zu den mutmaßlichen russischen Einmischungen in den US-Wahlkampf 2016. 

Auszeichnung für Rapper Kendrick Lamar

Die Pulitzer-Jury brach mit jahrzehntealten Traditionen, als sie statt üblicherweise Künstler aus Klassik oder Jazz Rapper Kendrick Lamar auszeichnete. Dessen Album "Damn." sei eine "virtuose Songsammlung", die das "moderne afroamerikanische Leben" abbilde, hieß es. In seinen Texten thematisiert Lamar unter anderem den Alltag der schwarzen Minderheit in der US-Gesellschaft und Polizeigewalt.