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Carles Puigdemont zurück in Brüssel

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Puigdemont nach Belgien zurückgekehrt

Der frühere katalanische Regierungschef Carles Puigdemont ist aus Deutschland nach Belgien zurückgekehrt und will von dort weiter für die Unabhängigkeit seiner Heimatregion kämpfen. Er kritisierte auch die EU.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

"Dies wird nicht mein letzter Stop sein, dies ist nicht das Ende meiner Reise. Ich werde bis in den letzten Winkel unseres Kontinents reisen, um das gerechte Anliegen der Katalanen zu vertreten." Carles Puigdemont in Brüssel auf Pressekonferenz

Außerdem übte er Kritik an der Europäischen Union: Die EU-Kommission schweige zur Verletzung von Grundrechten in ihrem Zuständigkeitsbereich. Derzeit gibt es in der EU keine Regierung, die die

Unabhängigkeitsbestrebungen der Katalanen unterstützt.

Der jetzige Anführer der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung, Quim Torra, war aus Spanien in die belgische Hauptstadt gereist, um Puigdemont dort zu begrüßen.

Internationaler Haftbefehl zurückgezogen

Puigdemont war vor vier Monaten in Schleswig-Holstein bei der Durchreise auf Grundlage eines von Spanien erwirkten internationalen Haftbefehls festgenommen worden, den Spanien inzwischen aber zurückzog. Die spanische Justiz verzichtet damit auf eine Auslieferung des 55-Jährigen aus Deutschland. Der Grund: Die deutsche Justiz hatte eine Auslieferung wegen Rebellion abgelehnt und nur wegen Veruntreuung. Jetzt kann Puigdemont sich in Europa frei bewegen, aber nach Spanien kann er nicht zurück.

Zuvor hatte Puigdemont gegen den Willen der spanischen Zentralregierung ein Referendum über die Abspaltung Kataloniens angesetzt und danach im Oktober 2017 die Unabhängigkeit Kataloniens ausgerufen. Die spanische Zentralregierung betrachtete das als Rebellion. Der Ex-Regierungschef floh daraufhin nach Belgien.