Das "Positionspapier zur Gestaltung der Schnittstelle von Prävention sexualisierter Gewalt und sexueller Bildung" stellt kirchlichen Einrichtungen ein mangelhaftes Zeugnis in Bezug auf Sexualpädagogik aus.
Kirche thematisiert Sexualität einseitig als Gefahr
Experten zufolge gelte eine solche Vernachlässigung von Sexualerziehung als ein Risikofaktor, der das Entstehen von sexualisierter Gewalt begünstigt, so die Präventions-Beauftragten. Das Problem besteht nach ihrer Ansicht vor allem darin, dass in katholischen Einrichtungen ein Konzept von Sexualität vorherrsche, das "einseitig von der Gefahrenseite her" denke.
Bischöfe haben 2019 Reform der Sexualpädagogik beschlossen
Bereits 2019 verabschiedeten die deutschen Bischöfe eine Rahmenordnung zur Prävention sexualisierter Gewalt. Diese sieht unter anderem vor, dass alle pädagogischen Einrichtungen eine Sexualpädagogik vermitteln sollen, die Selbstbestimmung und Selbstschutz stärkt.
Präventions-Beauftragte setzen auf Synodalen Weg
Eine Reform erwarten sich die Präventions-Beauftragten dem Positionspapier zufolge vom sogenannten "Synodalen Weg", dem von den Bischöfen und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken gestarteten gemeinsamen Dialogprozess zur Zukunft der Kirche in Deutschland. Dieser müsse "das Fundament legen, auf dem die weitere Entwicklung der Konzepte von sexueller Bildung in katholischen Einrichtungen und Diensten ansetzen kann".
Missbrauchsbeauftragter Ackermann "froh" über Positionspapier
Der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, der Trierer Bischof Stephan Ackermann, begrüßt das Positionspapier. Es sei wichtig, dass die Präventions-Beauftragten Sexualpädagogik als eine wichtige Säule der Präventionsarbeit gegen sexuellen Missbrauch erkannt haben.
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