Polizei-Sperre in Potsdam

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Potsdamer Paketbombe: Millionenerpressung gegen DHL

Hinter dem Bombenalarm auf dem Potsdamer Weihnachtsmarkt steckt eine Erpressung gegen den Paketzulieferer DHL. Damit ist laut Ermittlern auch klar, dass der Weihnachtsmarkt nicht das Ziel war. Die Paketbombe war hoch gefährlich. Von Jasper Ruppert

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) gab vor kurzem die neuesten Erkenntnisse der Ermittler bekannt. Über das Motiv war in den letzten Tagen spekuliert worden. Nun kommen die Behörden zu dem Ergebnis, dass es um eine Erpressung des Paketzulieferers DHL geht. Damit sei an "Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit", der Weihnachtsmarkt nicht das Ziel gewesen. Dass das Paket in einer Apotheke direkt am Weihnachtsmarkt geschickt worden sei, sei wohl Zufall gewesen, so Schröter weiter. Der Täter habe nicht wissen können, ob das Paket direkt dort geöffnet werde.

Millionensumme gefordert

Verlangt wurde laut Schröter eine Millionensumme. Eine ähnliche Lieferung sei vor einiger Zeit in Frankfurt (Oder) aufgetaucht. Der oder die Täter nähmen schwerste Verletzungen der Adressaten oder sogar deren Tötung billigend in Kauf. Die Bombe sei sehr gefährlich gewesen.

Zuerst hatte es dagegen geheißen, dass das Paket vermutlich über keinen Zünder verfügt habe. Inzwischen sei der Sprengsatz aber nochmal analysiert worden, sagte der brandenburgische Polizeipräsident Hans-Jürgen Mörke. 

Erpresser aus der Region

Man gehe davon aus, dass der oder die Erpresser der DHL aus dem Raum Berlin-Brandenburg stammen. Mörke warnte die Bevölkerung: "Weitere solcher Sendungen sind nach jetzigem Ermittlungsstand wahrscheinlich."