"Damit kann sofortige Untersuchungshaft angeordnet werden und im Falle, dass die Tat von einem Flüchtling ausging, auch eine konsequente Abschiebung erfolgen", teilte die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) mit. Hier müsse die neue Justizministerin Katarina Barley (SPD) tätig werden.
Mindestens ein Jahr Freiheitsstrafe gefordert
Aus Sicht der DPolG sollten Attacken mit Messern und ähnlichen Gegenständen ein Verbrechenstatbestand mit mindestens einem Jahr Freiheitsstrafe sein. Aktuell würden Messerstiche "immer noch als gefährliche Körperverletzung gewertet". Dafür gebe es zwar eine Höchststrafe, aber eben keine Mindeststrafe. Erst wenn jemand getötet wurde, werde die Tat als Totschlag oder Mord bewertet. Und das sei falsch, denn es sei purer Zufall, ob nach einem Messerstich jemand tot ist oder nicht.
Polizeigewerkschaften fordern Messerattacken bundesweit zu erfassen
Die DPolG macht sich zudem - ebenso wie die konkurrierende Gewerkschaft der Polizei (GdP) - dafür stark, mit Messern begangene Straftaten bundesweit zu erfassen, um ein besseres Lagebild zu erhalten. Die GdP spricht von offenbar zunehmenden Messerattacken in Deutschland, einen Beleg dafür gibt es mangels bundesweiter Statistik aber nicht. In den vergangenen Monaten kam es in Deutschland mehrfach zu tödlichen Messerattacken unter Jugendlichen oder jungen Erwachsenen.
"Messer sind leicht verfügbar, schnell zu besorgen und leicht zu transportieren und werden insbesondere von jungen Männern gebraucht", erläuterte die DPolG. Es genüge die kleinste Auseinandersetzung, da würde das Messer schon gezückt. Die DPolG sprach davon, dass die Zahl junger männlicher Migranten unter den Messerangreifern "auffallend" sei.