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Polizeieinsatz in Ellwangen

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Polizei-Einsatz in Ellwangen: "Gefahr eines rechtsfreien Raumes"

Der Vizepräsident der Polizei Aalen, Weber, hat den Großeinsatz in einer Flüchtlingsunterkunft im baden-württembergischen Ellwangen als notwendig verteidigt. Mehrere Männer wurden dabei in Gewahrsam genommen - unter ihnen auch ein gesuchter Togoer.

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Es habe Hinweise auf Strukturen gegeben, die behördliche Maßnahmen unterbinden wollten, sagte Weber. So hätten sich die Asylsuchenden in der Unterkunft etwa bei künftigen Polizeieinsätzen zusammenschließen und gegen Abschiebungen organisieren wollen.

"Es besteht die Gefahr von einem rechtsfreiem Raum - das können und wollen wir nicht zulassen," fügte Weber hinzu. Ein Ziel des Einsatzes sei gewesen, diese Strukturen aufzubrechen. Gegen zahlreiche Verdächtige werde vorgegangen, etwa wegen Drogenbesitzes oder Widerstands gegen die Polizei.

Unruhestifter sollen verlegt werden

Die Beamten waren am frühen Morgen mit mehreren Hundertschaften angerückt. Sie nahmen mehrere Personen in Gewahrsam - darunter auch den bisher untergetauchten Togolesen. Insgesamt 18 Männer sollen jetzt in andere Landeserstaufnahmeeinrichtungen verlegt werden.

Beim ersten Versuch, den Mann aus Togo festzusetzen, habe es zu Wochenbeginn "eine Situation gegeben, wie man sie noch nie erlebt" habe, sagte Weber. Etwa 150 afrikanische Asylbewerber hatten die Abschiebung des Mannes mit Gewalt verhindert. Die Polizei brach daher ihren Einsatz ab. Die Kollegen hätten sehr überlegt gehandelt - dafür sei er ihnen dankbar, so Weber. "Ich weiß nicht, was sonst passiert wäre."

Seehofer nennt Gewalt "Schlag ins Gesicht"

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) bezeichnete die Vorfälle in einer Flüchtlingsunterkunft im baden-württembergischen Ellwangen als "Schlag ins Gesicht der rechtstreuen Bevölkerung"bezeihnet. In einer solchen Weise dürfe "das Gastrecht nicht mit Füßen getreten werden", sagte er.