Als erstes Land überhaupt hat Polen angekündigt, der Ukraine Kampfjets zu liefern. Präsident Andrzej Duda sagte, in den nächsten Tagen würden vier Maschinen vom Typ MiG-29 übergeben. Gespielt hatte Warschau mit dem Gedanken schon länger.
Polen wollte schon kurz nach Kriegsbeginn liefern
Polen hatte kurz nach der russischen Invasion in die Ukraine im Februar 2022 die Lieferung von Kampfflugzeugen des sowjetischen Typs MiG-29 erwogen. Sie sollten über den US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland an die Ukraine gehen. Damals kam dies nicht zustande. Die USA und die Nato mahnten lange zur Zurückhaltung.
Offiziell wurden bisher keine Flieger geliefert - nur Ersatzteile für MiG-29 kamen aus Deutschland. Unbestätigten Medienberichten zufolge soll Nordmazedonien vier SU-25-Jets an Kiew abgegeben haben. Neben Polen ist auch die Slowakei zur Lieferung von MiG-29-Jets bereit.
Duda sagte, die polnische Luftwaffe verfüge über etwa ein Dutzend MiG-29, die Anfang der 1990er Jahre aus den Beständen der DDR übernommen worden seien. Die an die Ukraine abgegebenen Maschinen sollen durch moderne Kampfjets ersetzt werden, die Polen in Südkorea und den USA ordert.
Selenskyj wähnt Scheitern des russischen Angriffs nahe
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte in der Nacht gesagt, Waffenlieferungen und andere Hilfe seien jetzt besonders wichtig. Man spüre, dass die russische Aggression sich dem Moment nähert, wo sie zerbrechen könne, so der ukrainische Präsident.
Dank westlicher Hilfe stehe Russlands Angriff kurz vor dem Scheitern. Es sei aber ständiger Druck auf Russland nötig. Im sogenannten Ramstein-Format zur Koordinierung der Waffenlieferungen sei am Mittwoch die Abgabe von Munition und Flugabwehrmitteln beschlossen worden, berichtete er.
Scholz will "Waffen und Ausrüstung" liefern
Bundeskanzler Scholz sagte im Bundestag, gemeinsam mit den europäischen Partnern werde Deutschland dafür sorgen, dass die Ukraine Waffen und Ausrüstung erhalte, um durchzuhalten und sich zu verteidigen. "Ganz besonders wichtig ist, die Ukraine rasch mit der nötigen Munition zu versorgen", sagte der SPD-Politiker. Die Lieferungen werden Thema beim EU-Gipfel nächste Woche.
Der Rüstungskonzern Rheinmetall kündigte an, seinen neuen Kampfpanzer "Panther" binnen 15 Monaten zur Serienreife zu bringen und eine Panzerfabrik in der Ukraine aufzubauen.
Mit Informationen von dpa und afp
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