Bildrechte: BR/Sylvia Bentele

Frau nimmt Teebeutel aus Tasse

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Pflanzengifte in Kräuter- und Kamillentees nachgewiesen

Kräuter- und Kamillentees namhafter Hersteller sind teilweise mit Pflanzengiften verunreinigt. Einige Belastungen stufen Experten als gesundheitlich bedenklich ein. Das haben Recherchen und Stichproben des NDR Verbrauchermagazins "Markt" ergeben.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Demnach wurden in sechs von dreizehn gängigen Kräuter- und Kamillentees aus Supermärkten und Discountern sogenannte Pyrrolizidinalkaloide (PA) entdeckt. Diese Pfanzengifte können zu Leberschädigungen und Leberkrebs führen.

Schon geringste Mengen könnten gefährlich sein

Es besteht die Möglichkeit, dass geringste Mengen ausreichen, um Krebs zu verursachen", sagte Edmund Maser vom Institut für Toxikologie der Universität Kiel dem Sender. Er forderte, dass jegliche Lebensmittel und somit auch Tees, frei von PA sein sollten. Die Gifte sind in Unkraut enthalten, das zwischen den Teekräutern wächst und mit der Ernte in den Tee gelangen kann.

Bereits mit einer Tasse Tee über der Höchstaufnahmemenge

Zwar gibt es dem Bericht zufolge keinen gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwert für PA in Lebensmitteln. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) habe jedoch eine Höchstaufnahmemenge errechnet. Diese liegt bei einem 70 kg schweren Erwachsenen bei 0,49 Mikrogramm pro Tag. Bei den Untersuchungen waren in Tees Werte von bis zu 1,7 Mikrogramm PA pro Liter gemessen. Mit einer großen Tasse Tee hätte man die Höchstaufnahmemenge danach schon erreicht.

Konfrontiert mit den Ergebnissen reagierten die betroffenen Unternehmen unterschiedlich. Einige verwiesen auf den fehlenden gesetzlichen Grenzwert, andere teilten mit, sie verfolgten bereits ein Minimierungskonzept bei ihren Tees.