Franziskus thematisierte die Probleme ohne Umschweife. Im Sportpalast des Coliseo Regional Madre de Dios verurteilte er die Gier nach Öl, Gas, Gold und Monokulturen, die die Völker Amazoniens mehr bedrohten als je zuvor. Es gelte mit der historischen Sicht zu brechen, in der Region nur eine "unerschöpfliche Schatzkammer" zu sehen, in der sich Staaten rücksichtslos bedienten.
Gier nach Gold
Die Amazonasvölker seien noch nie so bedroht gewesen wie heute, sagte Franziskus bei einem Treffen mit rund 4.000 Ureinwohnern in Puerto Maldonado. Die Region im Regenwald ist Zentrum des illegalen Bergbaus in Peru. Rund 30.000 Bergarbeiter schürfen dort laut Schätzungen ohne Erlaubnis nach Gold - mit schwerwiegenden Folgen für die Umwelt und die Gesundheit der Bewohner.
Direkte Folgen für die Menschen
Franziskus sieht nämlich noch eine andere "Zerstörung von Leben": sklavische Arbeitsverhältnisse, sexuelle Ausbeutung, oft von minderjährigen Mädchen. Ölsucher und Holzfäller sind kein zimperliches Volk. Und der Lockruf des Goldes vergiftet die alten Sitten wie das Quecksilber der Schürfer die Flüsse. Amazonien müsse vor "neuen Kolonialismen" geschützt werden.
"Wehrt euch gegen kulturelle Uniformierung, hört die Weisheit der Alten!" Papst Franziskus
Am Wochenende will der Papst zwei Heilige Messen in Trujillo im Norden Perus und in Lima zelebrieren.