Nach der Vereinbarung einer Waffenruhe für den Osten der Ukraine hofft die OSZE auf den Abzug schwerer Waffen und die Umsetzung des Minsker Abkommens. "Wir hoffen, dass man die Waffenruhe nutzen kann, um technische Maßnahmen umzusetzen", sagte der Vize-Chef der OSZE-Beobachtermission, Alexander Hug, im Interview der radioWelt auf Bayern 2.
"Die Waffen stehen immer noch viel zu nahe beieinander", so der Vertreter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Hug hofft darauf, dass die schweren Waffen während der Waffenruhe abgezogen werden.
"Beide Seiten brechen die Waffenruhe"
Das Minsker Abkommen habe zwar dazu beigetragen, dass die Situation derzeit einigermaßen kontrollierbar sei, so Hug.
"Aber die beiden Seiten haben es immer noch nicht fertig gebracht, das Grundübel zu bekämpfen, und die schweren Waffen abzuziehen."
An der Situation in der Ukraine gibt Hug sowohl den prorussischen Separatisten als auch der ukrainischen Armee eine Schuld, betonte er.
"Fakt ist, dass beide Seiten die Waffenruhe brechen. Fakt ist, dass beide Seiten Waffen in Gebieten haben, wo sie vereinbart haben, diese Waffen nicht zu halten. Beide Seiten rücken weiter vor. Es wurde bereits 2014 vereinbart, dass man nicht vorrücken darf. Das ist mit einer der Hauptgründe, warum die Kämpfe weitergehen."
Vertreter der ukrainischen Regierung, Russlands und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hatten sich gestern angesichts des bevorstehenden neuen Schuljahres auf eine Waffenruhe für den Osten der Ukraine geeinigt, die in der Nacht zum Freitag in Kraft treten soll.