Nach Seehofers Rücktrittsankündigung stecke der CSU-Chef fest, es sei völlig unklar, wie es weiter gehe, sagte Lindner dem Sender "Welt". Ein solches Verhalten einer Bundesregierung sei "verantwortungslos". Die Bürger erwarteten, dass die Politik Probleme löse.
Auf die Frage, ob sich die Liberalen an einer Regierung beteiligen, falls die CSU die Koalition im Bund aufkündige, äußerte sich Lindner skeptisch: "Wir wollen einen politischen Wechsel im Land und eine andere Schwerpunktsetzung. Wir stehen zu unseren Prinzipien."
AfD: Wahlkampfmanöver der CSU
Die AfD wertete derweil das Rücktrittsangebot Seehofers als reines Wahlkampfmanöver: "Das Hin und Her und der Rücktritt vom Rücktritt des Innenministers wurde nur inszeniert, weil die CSU Angst vor der eigenen, ohnehin sehr kleinen, Courage hat", sagte Fraktionschefin Alice Weidel in Berlin. Anstatt endlich zu liefern, suche die CSU nach Hintertüren, um die "uneinsichtige Kanzlerin" Angela Merkel (CDU) nicht zu verärgern. Den Wählern sei aber trotzdem klar, dass die AfD die einzige Kraft sei, "die das Ruder im Asylchaos herumreißen kann".