Bildrechte: Media Cover Image

BR24_3

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Klaus Ernst: Zuerst Außenhandelsüberschuss reduzieren

Der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses im Bundestag, Klaus Ernst (Linkspartei), spricht sich im Interview mit der radioWelt im Stahlstreit mit den USA für eine Reduktion der EU-Außenhandelsüberschüsse aus.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

"Das wirkliche Problem sind die enormen Außenhandelsüberschüsse Europas und auch der Bundesrepublik, die anderen Ländern Probleme machen. Auch den USA."

Es würde zu viel exportiert und zu wenig importiert, monierte Ernst. Der Überschuss ließe sich durch eine Erhöhung der Investitionen im Inland beheben:

"Zum Beispiel in Infrastruktur, zum Beispiel in Bildung, in all die Dinge, die dazu führen, dass wir im eigenen Land mehr verbrauchen. Dazu gehören auch die Löhne, dazu gehören die Renten."

Die Forderung von US-Präsident Trump an Länder wie Deutschland, als Bedingung für eine Abwendung der Strafzölle mehr Geld für Rüstung auszugeben, lehnte der Linkspartei-Politiker entschieden ab.

"Das ist absurd. Wir geben dreimal soviel für Rüstung in der NATO aus als unsere potenziellen Gegner."

Der Vorschlag des Wirtschaftsausschuss-Vorsitzenden ist, die weltweite Überproduktion von Stahl zu drosseln. Dafür müsse man sich mit allen betroffenen Ländern, auch China, "an einen Tisch setzen".

"Insbesondere die Chinesen produzieren viel mehr Stahl, als eigentlich im eigenen Land, aber auch am Weltmarkt, gebraucht wird. Deshalb müssen wir dringend dazu kommen, dass wir diese Überkapazitäten abbauen."