Im radioWelt-Interview auf Bayern 2 sagte Dreyer: "Wir haben sehr viel miteinander erreicht. Wir werden den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung einführen. In Rheinland-Pfalz gibt es die Gebührenfreiheit von der Kita bis zur Hochschule und zum Meister. Erste Schritte werden wir jetzt mit dem Bund gemeinsam in allen Bundesländern machen."
Insgesamt sieht die stellvertretende SPD-Vorsitzende Malu Dreyer die Koalitionsverhandlungen auf einem guten Weg: "Es wird das Bafög erhöht werden. Wir haben die Rente miteinander verhandelt, die Pflege miteinander verhandelt. Also viele Punkte, die den Menschen wirklich nutzen. Wir reden nicht nur über Flüchtlinge."
"Ein klassischer Kompromiss"
Dass beim Familiennachzug für Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutzstatus sowohl Union und SPD das Thema als Erfolg für sich verbuchen, findet Dreyer "nicht sonderlich überzeugend": "Aber nichtsdestotrotz, ich sage ab 1.8. wird es wieder Familiennachzug geben. Deshalb ist es ein klassischer Kompromiss: Die SPD hätte sich mehr gewünscht, die CSU hätte sich noch weniger gewünscht. […] Für uns ist es nicht befriedigend, aber es ist ein Kompromiss."
Zu den schlechten Umfragewerten der SPD im ARD-Deutschlandtrend sagte Dreyer: "Ich verstehe die Menschen, aber ich sage auch noch einmal sehr deutlich, die SPD hat in fünf Tagen sondiert und wir sind jetzt gerade eine Woche dabei Koalitionsverhandlungen zu führen. Ich verstehe, dass die Leute genervt sind, dass es noch keine Regierung gibt, aber ich nehme doch auch für die SPD in Anspruch, dass über drei Monate verhandelt wurde über Jamaika, das Ganze nicht zustande gekommen ist und es deshalb auch ein bisschen traurig ist, wenn Menschen das jetzt auch ein ganzes Stück der SPD anhaften. Das ist wahrlich nicht unsere Verantwortung."